Audi baut wohl Q8 e-tron ab 2026 in Brüssel

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Audi wird offenbar ab 2026 in seinem Brüsseler Werk den Q8 e-tron bauen. Dieses im Juni aufgetauchte Gerücht bestätigte Audi-Chef Markus Duesmann nun laut belgischen Medien im Rahmen einer Veranstaltung zur Produktion des achtmillionsten Fahrzeugs bei Audi Brussels offiziell.

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„Die Zukunft wird elektrisch sein. Unser Werk in Forest ist CO2-neutral. Und wenn wir ein neues Fahrzeug ausliefern, dann mit der Perspektive ‚Null-Emissionen‘“, so Duesmann. „Basierend auf dieser Erfahrung wird das nächste hier produzierte Auto der Audi Q8 e-tron, der elektrischen Nachfolger des aktuellen e-tron. Diese Wahl lässt sich mit dem aktuellen Erfolg erklären.“

Die Bestätigung seitens Duesmann wird allerdings nur von belgischen Medien aufgegriffen, die bei der Veranstaltung in Brüssel vor Ort waren. In der Mitteilung von Audi zum achtmillionsten Fahrzeug aus Brüssel – einem weißen e-tron quattro – wird das Werk von Duesmann zwar als „Vorreiter und Vorbild“ bei der E-Mobilität gelobt, von der Erfahrung profitiere man bei der Transformation weiterer Standorte, so der Audi-Chef. Die Fertigung des Q8 e-tron wird in der Mitteilung aber nicht erwähnt.

Der Q8 e-tron wird bei Audi in Brüssel als großes Elektro-SUV dem Audi e-tron quattro nachfolgen, der dort seit Herbst 2018 gebaut wird. Seit damals ist Brüssel ein reines Elektro-Werk, da die bisherige Fertigung des Audi A1 zu Seat nach Spanien verlegt wurde. In Brüssel erfolgt nicht nur die Fertigung und Endmontage der Fahrzeuge, dort werden auch die Batterien montiert.

Der e-tron quattro soll spätestens 2023 ein Facelift erhalten, bevor er dann 2026 ausläuft. Im Rahmen der Modellpflege sollen laut jüngst abgelichteten Prototypen die Scheinwerfer, der Frontgrill und die Heckleuchten an die Optik des in Zwickau gebauten Q4 e-tron angepasst werden. Zu den Änderungen an der Antriebstechnik gibt es noch keine gesicherten Angaben, die Spekulationen reichen von neuen Batterien bis hin zu neuen Motoren. Insgesamt soll der e-tron wohl etwas stärker und vor allem effizienter werden, womit Norm-Reichweiten von über 500 Kilometer möglich sein sollen – bestätigt ist das aber noch nicht.

Zum Q8 e-tron selbst gibt es bisher wenige Angaben. Wahrscheinlich ist, dass er wie der ab 2023 in Ingolstadt gebaute Q6 e-tron auf der E-Plattform PPE basieren wird – möglich wäre aber auch die Scalable Systems Platform (SSP), mit der der VW-Konzern ab der Mitte des Jahrzehnts die beiden E-Plattformen MEB und PPE perspektivisch ersetzen will – diese „Super-Plattform“ soll nicht nur sehr breitflächig eingesetzt werden können, sondern auch neue Möglichkeiten bei Software und der Elektro-Architektur bieten.

Update 10.01.2022: Audi zieht laut einem Medienbericht den Namenswechsel um vier Jahre vor. Mit dem bevorstehenden Facelift Ende 2022 soll der Audi e-tron quattro nach Informationen der „Automobilwoche“ in Q8 e-tron umbenannt werden und damit bereits den Namen des für 2026 geplanten und im Dezember von der VW-Planungsrunde bestätigten Nachfolgers tragen.

Während keine Quelle für die anstehende Umbenennung genannt wird, gibt es aber eine Begründung für den Schritt: Abgesehen vom Taycan-Schwestermodell e-tron GT (der seinen Namen wohl behalten soll) war der 2018 vorgestellte Audi e-tron das einzige Modell der Ingolstädter. das ohne die sonst übliche Buchstaben-Zahlen-Kombination zur Einordnung der Größe auskam. Wohl auch um eine Unterscheidung zum kommenden Q6 e-tron zu schaffen, soll die zunehmende Verwirrung um den e-tron ohne Namenszusatz beendet werden – mit dem Q8 e-tron würde wieder Klarheit herrschen.

An den Abmessungen wird sich aber nicht grundlegend etwas ändern: Der künftige Q8 e-tron wird wohl seine rund acht Zentimeter Längen-Unterschied zum Verbrenner-Q8 behalten. Die „Automobilwoche“ will aber aus Unternehmenskreisen eine neue Zahl zur Batterie des Facelift-Modells erhalten haben: Die Reichweite soll um 200 auf bis zu 600 Kilometer zulegen – bisher wurde über ein Upgrade auf 500 Kilometer spekuliert.
rtl.be, vroom.be (beide Duesmann-Aussagen), audi-mediacenter.com, automobilwoche.de (Update)

5 Kommentare

zu „Audi baut wohl Q8 e-tron ab 2026 in Brüssel“
Panzer
23.11.2021 um 10:56
Braucht man dafür dann einen LKW Schein ?
Bernhard Nindl
11.01.2022 um 08:33
Lb. Verantwortlichen Damen + Herren der e-tron-Palette!Als e-tron Q4 Fahrer war ich, nachdem keine Probefahrt möglich war, gespannt auf das Fahrzeug. Während meiner seinerzeitigen Suche nach dem "richtigen" Griff, habe ich mir neben Tesla, Renault, Polestar, Mercedes, etc. diese Marken begutachtet + siehe da, auch gefahren und mich schlussendlich für Audi entschieden. Neben Preis, Optik, uwm. war für mich vor allem die Reichweite ein primäres Entscheidungsmerkmal. Die Ausstattung ist ohnehin meist ähnlich. Weiters bin ich langjähriger Audi-Fahrer...Vor allem möchte ich darauf hinweisen, dass ich tubiose Erfahrung mit meinem Fahrzeug gemacht habe. Meine Kunden befinden sich hauptsächlich 150 km von meinem Bürostandort entfernt und mit einigen Ausnahmen war daher die Hin + Rückfahrt mit einigen Nebengeräuschen gut kalkulierbar.Leider extrem verfehlt...Derzeit habe ich an meiner Innen-Anzeige bei 100 % Ladung, nicht einmal 300 km!!!!Eine unglaubliche Volksverplödung mit mE fahrlässigen Angaben die für ein Fahrzeug, das auch sein Budget hat!?Nach Rücksprache höre ich meist die selben Argumente: Kälte,Ich erwarte mir vom Hersteller zumindest ein update mit einer erhöhten (realistischen) Kilometergrenze um meine Kunden zufriedenstellend bedienen zu können.Bin gespannt ob hier eine Reaktion erfolgt - wohl kaum...B. Nindl
TL431
11.01.2022 um 16:53
Mit ~120km/h max sollten 300km mit dem 77er Akku im Winter schon drin sein. Beim Q4 35 wird das mit 300km hingegen eher nichts.
Stefan
11.01.2022 um 10:27
Die Kilometergrenze lässt sich nur realistisch erhöhen, wenn die Leistung (PS) eingeschränkt wird. Wie schnell fahren Sie im Schnitt?
Stefan
11.01.2022 um 19:11
Aufgrund des Firmensitzes ist er vermutlich viel in den Alpen/Bergen unterwegs. Dann ist die Reichweitenberechnung bei mehreren Pässen doch relativ schwierig. Die Berechnung müsste dann über Kartendaten (Höhenmeter) und Routenziele erfolgen.

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