Skoda Transportation enthüllt Trolleybus E’City

Skoda Transportation hat auf der Messe CzechBus seinen neuen Trolleybus E’City vorgestellt. Der elektrische 12-Meter-Bus bietet Platz für 69 Fahrgäste, davon 28 sitzend. Erster Kunde sind die Verkehrsbetriebe der Stadt Prag, die bereits eine Flotte von 14 Fahrzeugen bestellt haben.

Zunächst einmal vorab: Trotz des Namens gehört Skoda Transportation nicht zum Volkswagen-Konzern, sondern zur PPF Group des tschechischen Unternehmens Petr Kellner. Ähnlich wie beim Autobauer Volvo Cars und dem Nutzfahrzeug-Hersteller Volvo Group oder der Luxus-Automarke Rolls-Royce und dem gleichnamigen Hersteller von Flugzeugtriebwerken gibt es zwar einen gemeinsamen Ursprung, im Laufe der Zeit haben sich die Wege aber getrennt.

Beim Skoda E’City handelt es sich um die erste Produktentwicklung, die von Skoda in Kooperation mit seiner türkischen Schwestergesellschaft Temsa ausgeführt wurde. Während die Karosserie der Busse in der Türkei entsteht, stammt der E-Antrieb einschließlich Batterien und Stromabnehmer von Skoda. Die Montage und Validierung der Fahrzeuge erfolgt im Skoda-Werk im tschechischen Pilsen.

Noch nennt Skoda Transportation nicht alle Leistungsdaten des E’City. Bekannt ist aber, dass der 12 Meter lange, 2,55 Meter breite und 3,3 Meter hohe Niederflurbus einen Radstand von 5,8 Metern aufweist. Die Motorleistung gibt der Hersteller mit 160 kW, die Höchstgeschwindigkeit mit 80 km/h an. Zur Batteriekapazität gibt es keine Angaben. Die garantierte Batterie-Reichweite soll bei „mehr als 100 Kilometern während der gesamten Lebensdauer der Batterie“ liegen. Da es sich um einen Oberleitungs-Bus handelt, ist die Batterie-elektrische Reichweite aber zweitrangig, da die Batterien in der Regel während der Fahrt über Stromabnehmer mit bis zu 150 kW aus der bestehenden Straßenbahn-Oberleitung geladen werden. Zudem können die Fahrzeuge auch nachts im Depot kabelgebunden nachgeladen werden.

Zur Ausstattung gehören unter anderem eine elektrische Klimaanlage und Heizung, eine geschlossene Fahrerkabine sowie ein modernes Fahrgast-Informationssystem, ein Kamerasystem zur Überwachung des Innenraums und eine automatische Fahrgastzählung.

Als erster Kunde des neuen Oberleitungsbusses stehen die Verkehrsbetriebe der Stadt Prag bereit. Schon Anfang des Jahres bestellte die DPP 14 Fahrzeuge, die hauptsächlich auf den Linien 154 und 213 eingesetzt werden sollen. Die Auslieferung des ersten Exemplars ist noch vor Jahresende geplant, die restlichen 13 Exemplare sollen im Februar 2022 folgen. In einer früheren Mitteilung hieß es, dass sich das Auftragsvolumen auf bis zu 207 Millionen Kronen, umgerechnet rund acht Millionen Euro, beläuft.

In Prag sollen bis 2030 ein Drittel aller ÖPNV-Busse elektrisch unterwegs sein. Für DPP handelt es sich um den ersten Erwerb von E-Bussen, nachdem die Verkehrsbetriebe „mehrere Jahre lang verschiedene Typen von Elektrobussen im Probebetrieb eingesetzt hatten – geleaste oder Test-Modelle“. Zusätzlich zu den Oberleitungen hat das Unternehmen für den Einsatz der Trolleybusse an den Endhaltestellen Strašnická und Želivského Stationen zum 15- bis 30-minütigen Zwischenladen installiert.
newstix.de, omnibus.news, sustainable-bus.com, skoda.cz (auf Tschechisch)

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