Niederlande: Jolt-Schnelllader an bis zu 33 Tamoil-Tankstellen

Der Ladeinfrastruktur-Anbieter Jolt Energy wird ab 2022 bis zu 33 Tamoil-Tankstellen in den Niederlanden mit seiner speicherbasierten Schnellladelösung MerlinOne ausstatten. Das sieht eine nun von Jolt und Tamoil Nederland geschlossene Vereinbarung vor.

Details zur Kooperation gehen aus einer begleitenden Jolt-Mitteilung nicht hervor – weder zu den geplanten Standorten, noch zum Anschluss oder der Ladeleistung der Säulen. Ronald Kempen, Geschäftsführer von Tamoil Nederland B.V., wird lediglich mit den Worten zitiert, dass der MerlinOne Ultra-Fast Charger eine wichtige Voraussetzung dafür sei, dass Tamoil sein Angebot an E-Mobilität flexibel ausbauen und die Herausforderung einer langwierigen und kostspieligen Aufrüstung des Stromnetzes überwinden könne.

Jolt fokussiert sich darauf, mobile Ladestationen mit integrierten Batterien herzustellen und zu vermarkten, um auch an netzschwachen Orten schnelles Laden zu ermöglichen. Eine entsprechend speicherbasierte Schnellladesäule namens Merlin hatte das Unternehmen im Oktober 2020 vorgestellt. Kern des Systems ist ein 200 kWh große Batteriespeicher. Die Säule soll dadurch Ladeleistungen von zunächst 160 kW ermöglichen. Bereits vergangenes Jahr stellte Jolt aber auch Säulen mit 320 kW in Aussicht. Auf ihrer Homepage definiert die Firma „ultraschnelles Laden“, wie es in den Niederlanden möglich sein soll, ab 150 kW.

Für die Merlin-Säule gilt allgemein: Sie kann im Inselbetrieb komplett ohne Netzanschluss genutzt oder an ein Niederspannungsnetz geknüpft werden. In ersterem Fall wird der Akku ausgetauscht, sobald er leer ist, in letzterem Fall wird der Speicher kontinuierlich über das Stromnetz geladen und gibt die hohe Ladeleistung bei Bedarf in sehr kurzer Zeit ab. Erfolgt der Anschluss an der Mittelspannung, lassen sich die Stationen als dritte Option direkt als DC-Lader nutzen.

Zu den Ladern für Tamoil wird Jolt-CEO Maurice Neligan mit folgenden Worten zitiert: „Sobald das Projekt in Betrieb ist, werden die Fahrer in der Lage sein, ihren wöchentlichen Fahrbedarf in 10 bis 15 Minuten aufzuladen, eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu den bestehenden Ladealternativen zu Hause und auf der Straße.“

Tamoil gehört zur Oilinvest-Gruppe und betreibt in den Niederlanden aktuell 225 Tankstellen, was nach eigenen Angaben einem Marktanteil von gut fünf Prozent entspricht. Zu den Aktivitäten im Bereich erneuerbarer Energien zählt Tamoil unter anderem seinen Anteil am Zonnepark XXL in Assen.

Die Jolt Energy Group ist in Dublin, München und Boston ansässig und hat sich zum Ziel gesetzt, im Laufe einer Dekade ein Netzwerk von ultraschnellen Ladestationen in Großstädten aufzubauen. Laut einer Ankündigung aus dem Frühjahr plant Jolt konkret, bis zum Jahr 2025 bis zu 15.000 Ladegeräte in 250 städtischen Zentren zu installieren, zu gleichen Teilen in Europa und Nordamerika. Erst im Februar hatte das Ladeinfrastruktur-Unternehmen vor diesem Hintergrund die Expansion in die USA angekündigt.

Zur Finanzierung des Ausbaus hat Jolt Energy unter anderem ein Bürgerbeteiligungsmodell entwickelt, das als Crowdinvestment-Instrument fungieren soll. Für München und Umgebung wurde solch eine Kampagne unter dem Namen „ChargeMunich“ vor Kurzem initiiert. Auch das Kooperationsprojekt mit Tamoil ist nach Angaben von Jolt „Teil der ChargeMyCity-Kampagne, die darauf abzielt, den Mobilitätswandel in den Kommunen zu fördern, indem sie Grundstückseigentümer, Finanziers und Betreiber von Ladestationen in regionalen Ladeprojekten zusammenbringt“.
Quelle: Infos per E-Mail

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