Startup zeigt E-Lieferwagen und E-Ridsharing-Van

Im Rahmen der CES hat das Startup Indigo Technologies ein Van-artiges Elektroauto in zwei Versionen präsentiert. Der Indigo Flow ist dabei eine Variante fürs Ridesharing, während der Indigo Flow Plus als Lieferwagen dient. An dem Projekt ist auch ein deutscher Manager beteiligt.

Die Stromer sind mit sogenannten „Robotic Wheels“ ausgestattet, die jeweils über einen E-Motor mit 22 kW Leistung verfügen. In dem „Robotic Wheel“ sind Radnabenmotor, Getriebe und eine aktive Federung als Modul zusammengefasst. Gerade die aktive Federung soll wohl den bekannten Nachteil von Radnabenmotoren, die höheren ungefederten Massen, ausgleichen.

Mit vier „Robotic Wheels“ würde die Systemleistung folglich bei 88 kW liegen. Sowohl der Flow als auch der Flow Plus sollen aus einer 40-kWh-Batterie mehr als 250 Meilen (400 Kilometer) Reichweite herausholen.

Ähnlich wie bei der Plattform des israelischen Startups Ree Automotive soll die Flache Plattform mit Antriebseinheiten in den Ecken den Vorteil bieten, dass der nutzbare Innenraum im Verhältnis zur Grundfläche des Fahrzeuges größer wird. Sowohl beim Flow und dem längeren Flow Plus fällt auf, dass die Überhänge kurz sind, die Räder sind in den Ecken des Fahrzeugs platziert.

Hinzu kommt: Der Fahrerplatz ist bei beiden Modellen mittig angeordnet. Der Fußraum des Fahrers befindet sich also dort, wo sonst ein zentraler Achsmotor sitzen würde. Da dieser Bauraum dank der Radnabenmotoren frei ist, kann der Fahrer weiter vorne platziert werden – was hinten mehr Platz gibt.

Im Ridesharing-Modell Flow befindet sich hinter dem Fahrer eine Sitzbank mit drei Plätzen, dahinter sind nochmals zwei Einzelsitze platziert. Die fünf Fahrgäste können über beidseitig angebrachte Schiebetüren ein- und aussteigen. Der Lieferwagen Flow Plus ist ab der B-Säule verblecht, Angaben zum Laderaum und zur Nutzlast macht das Unternehmen noch nicht.

Noch handelt es sich auch um zwei reine Studien: Angaben zu einer geplanten Produktion oder einen Zeitrahmen für die geplante weitere Entwicklung bis zur Serienreife macht Indigo Technologies in der Mitteilung nicht. Im August hatte des Unternehmen mit Sitz in Massachusetts noch ein kleineres dreirädriges E-Modell vorgestellt, das ebenfalls auf die „Robotic Wheels“ setzt.

Zur Premiere der beiden Van-Studien gab das Startup auch drei wichtige Personalien bekannt. Als Chief Technology Officer konnte Volker Kaese verpflichtet werden, der als früherer Audi Head of Innovation Product Management am damaligen Showcar Audi e-tron beteiligt war (aus dem das Serienmodell e-tron quattro geworden ist), auch an dem Ein-Liter-Auto VW XL1 hat Kaese mitgearbeitet. „Ich freue mich darauf, die größtmögliche Wirkung auf das Fahrerlebnis und die Umwelt zu erzielen“, sagt Kaese in der Mitteilung seines neuen Arbeitgebers. „Vom voluminösen Innenraum bis hin zu den Schiebetüren wird der Indigo Flow es den Fahrern ermöglichen, ihre Arbeit effizienter zu gestalten. Am Ende können sie mehr verdienen und gleichzeitig Gutes für unseren Planeten tun.“

Zudem sind der frühere Porsche-Designer Eric Obers (der zwischenzeitlich auch für Lucid aktiv war) und Hugh Robinson als Leiter des Designs der Flow-Produktlinie zu Indigo gewechselt. Robinson war früher bei Porsche und General Motors beschäftigt.

Indigo Technologeis wurde nach eigenen Angaben bereits 2010 von MIT_Professot Ian Hunter gegründet worden. Seitdem haben Hunter und sein Ingenieurs-Team nach eigenen Angaben „Dutzenden von Innovationen in den Bereichen Elektroantrieb, hocheffiziente Betätigung, Energiespeicherung und Übertragungssysteme“ entwickelt. 2020 wurde der erfahrene Tech-Unternehmen Will Graylin zum CEO ernannt, um die Kommerzialisierung der E-Fahrzeuge, die auf diesen Innovationen aufbauen, voranzutreiben.
prnewswire.com, insideevs.de, indigotech.com

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