Altech baut Fabrik für Batterie-Vorprodukte in der Lausitz

Bild: Altech Industries

Das australische Unternehmen Altech Industries hat angekündigt, in der Lausitz eine Fabrik für Batterie-Vorprodukte zu errichten. Im Industriepark Schwarze Pumpe soll Aluminiumoxid für die Beschichtung von Lithium-Ionen-Batterien hergestellt werden.

Der Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) liegt an der Grenze der Bundesländer Brandenburg und Sachsen, zwischen Spremberg und Spreetal. Dort will Altech eine Fläche von 14 Hektar kaufen. Wie etwa der „Tagesspiegel“ schreibt, verfügt die Deutschland-Tochter des australischen Unternehmens bereits länger über eine Option zum Kauf der Fläche – die Option sei nun aber früher als geplant gezogen worden.

Altech will im ISP zunächst eine Pilotanlage errichten wo Graphit für Anoden in Batteriequalität hergestellt werden soll. Später soll eine komplette Fabrik für Aluminiumoxid folgen. Dort sollen bis zu 150 Arbeitsplätze entstehen und 4.000 Tonnen hochreines Aluminiumoxid pro Jahr hergestellt werden. In die Pilotanlage soll offenbar ein zweistelliger Millionenbetrag investiert werden, in die spätere Fabrik bis zu 250 Millionen Euro.

Uwe Ahrens, Vorstand von Altech Industries Germany (AIG), gab bei einer Pressekonferenz an, dass es keinen Grund gebe, mit den Bau länger zu warten. „Wir wollen ein Zeichen setzen, das wir das Vorhaben ernst meinen“, so Ahrens. Das Werk soll in zwei Jahren fertig sein. Wie der „Tagesspiegel“ schreibt, gibt es noch keine staatliche Förderzusage, es seien aber Anträge gestellt worden.

Bereits Ende Dezember 2021 hatte die Altech Industries Germany GmbH mitgeteilt, dass man sich über Absichtserklärungen mit zwei in Europa ansässigen Lieferanten von Anodenmaterialien den „in regionalen Zugang aus sicheren Quellen für produktionskritisches Rohmaterial für die zukünftige Produktion von innovativem Anodenmaterial“ gesichert habe. Konkret liefert SGL Carbon Graphit an AIG. Beide Unternehmen haben zudem vereinbart, „bei der Entwicklung von hochreinen, mit Aluminiumoxid beschichteten Graphitmaterialien“ zusammenzuarbeiten. Für das zunehmend in Anoden eingesetzte Silizium hat AIG eine Liefervereinbarung mit Ferroglobe geschlossen. Angaben zu den vereinbarten Lieferumfängen gibt es in beiden Fällen nicht.

An potenziellen Abnehmern für die Batteriematerialien mangelt es in der Region nicht: Tesla will bekanntlich sein Werk im brandenburgischen Grünheide um eine eigene Batteriefertigung erweitern. In Schwarzheide, rund 50 Kilometer vom Industriepark Schwarze Pumpe entfernt, baut BASF eine Fabrik für Kathodenmaterialien. Laut Ahrens nutze BASF Keramik, die Altech herstellen könne.
tagesspiegel.de, zeit.de (beide ISP), altechadvancedmaterials.com (Liefervereinbarungen, Mitteilung als PDF)

1 Kommentar

zu „Altech baut Fabrik für Batterie-Vorprodukte in der Lausitz“
Hans W.
14.01.2022 um 11:26
Toll, dass es geschafft wurde einzelne Leuchtturmprojekte in die nord-ostdeutsche Region zu locken und hier nun ein ganzes Cluster von Unternehmen aus der neuen Zulieferindustrie anzusiedeln. Das Kraftwerk Schwarze Pumpe soll ca. 290 Arbeitnehmer haben, mit Projekten wie diesem wird es sicher gelingen Arbeit und Wertschöpfung in der Region zu halten und so Zukunft und Perspektive für junge Menschen zu schaffen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch