Schwedischer Spediteur Falkenklev elektrifiziert Depot in Malmö

Der Lkw-Bauer Scania hat von Falkenklev einen Auftrag über fünf Batterie-elektrische Lkw erhalten. Diese sollen im neuen Depot in Malmö stationiert werden, wo Falkenklev ein größeres E-Lkw-Depot samt innovativer Ladestation plant.

Für welche Version des E-Lkw sich Falkneklev entschieden hat, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Der BEV-Lkw von Scania leistet 230 kW und wird mit Batteriekapazitäten von 165 und 300 kWh für Reichweiten von bis zu 250 Kilometer angeboten. Neben den fünf Fahrzeugen, die spezielle Aufbauten von SKAB erhalten, wird Scania auch die Ladestationen für die Lkw an Falkenklev liefern. Die fünf Ladestationen haben eine kumulierte Leistung von bis zu 1,6 Megawatt.

Fünf Fahrzeuge und Ladestationen sind aber nur der Anfang für Falkenklev: Der Spediteur plant im ersten Schritt eine Lade-Anlage für 22 Fahrzeuge in Malmö, der Ausbau auf bis zu 40 Ladestationen ist möglich und in den Planungen vorgesehen. Wenn das Depot später in diesem Jahr in Betrieb geht, wird es laut Scania die derzeit größte Lkw-Ladestation Schwedens.

Die Ladestationen werden zwar von Scania geliefert, aber nicht gebaut. Sie stammen von dem finnischen Hersteller Kempower. Das System verfügt über ein Lastmanagement und kann die zur Verfügung stehende Leistung intelligent auf die ladenden Fahrzeuge verteilen. Anfangs ist das Laden mit bis zu 250 kW pro Ladepunkt möglich. Die Anlage hat aber das Potenzial, auf bis zu 320 kW aufgerüstet zu werden – womit sich dann auch die rechnerische Gesamtleistung von 1,6 MW ergibt.

Die Besonderheit: Falkenklev wird die Ladestationen nicht nur für die eigenen E-Lkw nutzen, sondern sie auch für die Fahrzeuge anderer Betreiber zugänglich machen. So werde der Standort den Einsatz weiterer E-Lkw im Fernverkehr ermöglichen, so Scania. Ein Teil der Energie wird vor Ort erzeugt: Im Auftrag von Falkenklev hat das Solarenergieunternehmen Soltech Energy Solutions einen 1,5 Hektar großen Solarpark und ein 2-MW-Energiespeichersystem gebaut.

„Die Ladestationen und der Solarpark sind eine Idee, die ich schon seit einigen Jahren habe“, sagt Firmenchef Victor Falkenklev. „Angesichts der Notwendigkeit, nachhaltiger zu werden, und der steigenden Dieselpreise war es für mich ziemlich offensichtlich, dass wir etwas tun mussten, und wir haben uns der Elektrifizierung unserer Flotte verschrieben. Der Strom wird durch Solarenergie erzeugt und ist damit zu 100 Prozent erneuerbar.“

„Die Lieferung unserer E-Mobilitätslösung für dieses ehrgeizige Projekt ist ein weiterer Beweis für die rasante Entwicklung der Elektrifizierung in der Schwertransportbranche“, sagt Fredrik Allard, Leiter E-Mobilität, Scania. „Diese Initiative ist ein perfektes Beispiel dafür, wie neue Ökosysteme und Nutzermodelle geschaffen werden, um die elektrischen Lösungen zu finden, die wir dringend brauchen, um das Verkehrssystem zu dekarbonisieren und langfristig nachhaltig zu machen.“

Die enormen Kosten für das Projekt trägt der Logistiker nicht alleine: Der Klimafonds der schwedischen Umweltschutzbehörde Naturvårdsverket übernimmt die Hälfte der insgesamt 18 Millionen SEK (1,72 Millionen Euro). Die restlichen 860.000 Euro bringt Falkenklev auf.
scania.com

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