BMW übernimmt Mehrheit bei China-Joint-Venture mit Brilliance

BMW hat die Mehrheit bei BMW Brilliance Automotive (BBA) übernommen. Der Münchner Autobauer hält wie bereits vor drei Jahren angekündigt nun 75 Prozent der Anteile. Eine der ersten Handlungen als neuer Mehrheitseigentümer ist die Ankündigung eines neuen Werks des Joint Ventures.

Wie BMW mitteilt, ist die Vollkonsolidierung direkt zum 11. Februar erfolgt. Die dafür benötigte sogenannte Business Licence, hatte BBA zuvor von den chinesischen Behörden erhalten. Das Dokument wurde ebenfalls mit Wirkung zum 11. Februar ausgestellt, so BMW. Damit wurde die 2018 noch unter Harald Krüger angekündigte Verlängerung des Joint-Venture-Vertrags bis zum Jahr 2040 wirksam und damit auch die Erhöhung der BMW-Beteiligung auf 75 Prozent.

„Der heutige Tag markiert einen wichtigen Schritt, um unser langes und erfolgreiches Engagement in China kontinuierlich auszubauen“, sagt BMW-Chef Oliver Zipse. „Denn wir sind überzeugt: Unsere Erfolgsgeschichte auf dem weltgrößten Automobilmarkt wird auch zukünftig nur Hand in Hand mit dem Wachstum und der Weiterentwicklung unseres Joint Ventures BBA gehen. Unser bis 2040 verlängerter Joint Venture Vertrag bildet dabei die Basis für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg, der gleichzeitig Wachstum und Wohlstand in der Provinz Liaoning und darüber hinaus schafft.“

BMW hält laut der Mitteilung somit ab sofort 75 Prozent an BBA, Joint-Venture-Partner Brilliance noch 25 Prozent. Bisher waren die Anteile exakt 50:50 verteilt. Welche Summe BMW für die 25 Prozent an Brilliance zahlt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Dort wird lediglich festgehalten, dass die Zahlung bis zum 22. Februar abgeschlossen sein soll. Laut den Angaben aus 2018 liegt der Kaufpreis bei 3,6 Milliarden Euro.

Da BMW nun die Mehrheit hält, wird BBA voll im Konzernabschluss der BMW AG konsolidiert. „Durch die Neubewertung der bereits gehaltenen Anteile an BBA von 50 % zum 11. Februar 2022 kommt es auf Basis einer vorläufigen Bewertung zu einem positiven Einmaleffekt im Finanzergebnis des Segments Automobile in Höhe von 7 bis 8 Mrd. EUR. Eine weitere Konkretisierung des Einmaleffekts wird in den kommenden Wochen anhand der Bilanz von BBA zum 11. Februar 2022 erfolgen“, schreibt BMW in der Ad-hoc-Mitteilung.

Als weitere Auswirkungen der Vollkonsolidierung werden sich laut BMW Umsatz und Ebit der Automobil-Sparte „deutlich erhöhen“. Auswirkungen auf die Ebit-Marge werden nicht erwartet. Nähere Details zur Vollkonsolidierung will BMW in dem Prognosebericht nennen, der am 16. März veröffentlicht wird. Die Details zum Vollzug sollen dann im Geschäftsbericht für das erste Quartal enthalten sein, der am 5. Mai veröffentlicht werden soll.

Wie BMW weiter mitteilt, wird aufgrund der hohen Nachfrage die Produktionskapazität von BBA ausgebaut. „Aktuell wird das BBA-Werk im Stadtteil Dadong umfassend erweitert. Zudem wird im Stadtteil Tiexi ein komplett neues Werk errichtet“, so BMW. „Unter anderem wird die BMW Group die zusätzliche Kapazität nutzen, um lokal bereits in anderen Werken produzierte Modelle zu fertigen und weitere vollelektrische Modelle in China zu produzieren.“
bmwgroup.com (Pressemitteilung), bmwgroup.com (Ad-hoc-Mitteilung)

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