BYD plant E-Limousine im Model-3-Format mit 800-Volt-Technik

BYD plant offenbar eine Elektro-Limousine namens Seal, um dem Tesla Model 3 Konkurrenz zu machen. Wie chinesische Medien berichten, könnte der BYD Seal im April auf der Beijing Auto Show enthüllt werden – auf Basis der 800-Volt-Plattform des Unternehmens.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Erste Eckdaten des Stromers, der das zweite Serienmodell von BYD auf Basis der Elektroauto-Plattform „e-platform 3.0“ nach dem Dolphin werden soll, sind bereits durchgesickert – ebenso wie Erlkönigbilder, die Ähnlichkeiten zum im vergangenen Jahr präsentierten Konzeptauto Ocean-X offenbaren.

Die Informationen und Erlkönig-Bilder gehen auf das lokale Autoportal „Xchuxing“ zurück, wurden aber von englischsprachigen Portalen wie „CN EV Post“ aufgegriffen. Laut den dort veröffentlichten Daten soll der BYD Seal 4,77 Meter lang sein, also rund acht Zentimeter mehr als ein Model 3. Bei Breite und Höhe sind die Abweichungen noch geringer. Mit 2,90 Metern Radstand läge der Seal auf einem Niveau mit einem Kia EV6 und somit 2,5 Zentimeter über dem Model 3. Damit wäre der Seal etwas unter der Flaggschiff-Limousine Han (4,98 Meter Länge) von BYD positioniert.

Den Angaben zufolge soll es offenbar drei Varianten der Limousine geben, in der von „Xchuxing“ veröffentlichten Genehmigung werden diese als EKEA, EKEB und EKEC bezeichnet. Die ersten beiden Versionen verfügen wohl über einen Motor, der 150 bzw. 180 kW leistet. Beim EKEC handelt es sich offenbar um die leistungsstarke Allrad-Version, dort sind „200+160 kW“ angegeben. Ob es sich angesichts des Akkus daraus eine Systemleistung von 360 kW ableiten lässt, ist offen – zum Akku werden in dem Dokument keine Angaben gemacht.

Der Kompaktwagen Dolphin, der ebenfalls die „e-platform 3.0“ nutzt, setzt auf die BYD-eigene Blade-Batterie, eine LFP-Batterie mit sehr großen Zellen, die ohne Zwischenschritt über die Module direkt in dem Batterie-Pack verbaut werden. Die beiden Akku-Varianten von 30,7 und 44,9 kWh dürften aber eher auf den Kompaktwagen ausgelegt sein, im Seal werden größeren Energiespeicher erwartet.

Dafür gibt es erste Informationen zu den Preisen. Diese sollen voraussichtlich in der Spanne von 220.000 bis 280.000 Yuan (30.570-38.900 Euro) liegen. Das Model 3 wird in China zu Preisen zwischen 265.652 und 339.900 Yuan (36.900-47.200 Euro) verkauft.

Die Karosserie der Erlkönige wirkt relativ schlicht und kommt ohne allzu viele Design-Linien aus – sofern es unter der Tarnung zu erkennen ist. Die Front ist relativ flach, um den Luftwiderstand zu verringern. Das aerodynamisch geschwungene Dach mündet in einem kurzen Kofferraumdeckel. Wie große die Kofferraumöffnung ist, lässt sich anhand der Fotos des fahrenden Erlkönigs nicht sagen. Da auch noch die Felgen getarnt sind, ist es möglich, dass BYD hier auf ein eigenständiges Design setzt, womöglich auch mit aerodynamischem Nutzen – insgesamt scheint bei dem Entwurf der Luftfluss eine wichtige Rolle gespielt zu haben.

Update 23.05.2022: BYD hat in China mit dem Vorverkauf seiner E-Limousine Seal begonnen. Damit sind nun die Preise und technischen Daten des mit Spannung erwarteten Elektroautos bekannt, welches dem Tesla Model Konkurrenz machen soll. Der BYD Seal ist in vier Versionen mit Reichweiten zwischen 550 und 700 Kilometer nach chinesischem Standard erhältlich und kostet zwischen 212.800 und 289.800 Yuan (umgerechnet derzeit 30.150 bis 41.050 Euro). Zum Vergleich: Das Tesla Model 3 mit ähnlicher Reichweite kostet rund 9.000 Euro mehr.
xchuxing.com (auf Chinesisch), cnevpost.com, cnevpost.com, carnewschina.com (beide Update)

Schlagwörter

7 Kommentare

zu „BYD plant E-Limousine im Model-3-Format mit 800-Volt-Technik“
Tom
18.02.2022 um 15:19
..hoffentlich ein praktischer "Liftback" oder gar einmal ein "Shouting-Break"
sig
21.02.2022 um 07:39
Kombi oder touring wäre auch o.k.
rabo
21.02.2022 um 09:45
Kombi - ja ! (bloß kein SUV) - und mit AHK und SD und alternativ sogar als FCEV. Dann würde ich damit gern meine treue Diesel C-Klasse ersetzen.
Panib
21.02.2022 um 13:40
Warum kommen so viele E-Autos mit dem dämlichen Fließheck auf den Markt. Kann man sich nicht endlich mal von diesem Unsinn verabschieden? Große Heckklappe á la Kombi, wegen des Akkus ein bisschen höher sitzen (ist wohl schon meist erfüllt) und einen Ein- und Ausstieg, bei dem man sich nicht am Dach festhalten bzw. hochziehen muss und gut wärs für, vermutlich, eine große Mehrheit von uns Autokäufern.
Gunarr
21.02.2022 um 20:04
Das Fließheck ist aerodynamisch besser als ein Kombi-Steilheck. Mit dem Steilheck zieht man die ganze Zeit einen Luftwirbel hinter sich her. Darum sind Kombis hinten immer dreckig. Ausserdem erhöht sich der Stromverbrauch und das kostet Reichweite. Wenn ein Fließheck gut gemacht ist, ist es auch gar nicht so unpraktisch. In den alten Ford Skorpio z.B. konnte man eine Waschmaschine einladen, wenn man die Rücksitze umgeklappt hat.
Simon Saag
21.02.2022 um 14:31
Kombis werden nur noch in D und UK nachgefragt. In allen anderen Ländern (wie China) hat der Kombi noch nie eine Rolle gespielt. Er würde vermutlich also keine große Mehrheit unter Autokäufern weltweit. Für die paar Kombi-Käufer in D und UK wird BYD auf absehbare Zeit eher nichts investieren. Selbst Mercedes scheint den Kombi ja schleichend auslaufen zu lassen.
Philipp
21.02.2022 um 20:21
und die reichweite / aerodynamik ist mit fließheck am Besten …

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch