China: WeLion baut Fabrik für Feststoffbatterien

Das chinesische Batterieunternehmen Beijing WeLion New Energy Technology (kurz: WeLion) hat mit dem Bau einer Fabrik für hybride Batteriezellen mit festem und flüssigem Elektrolyt sowie für reine Feststoff-Batteriezellen begonnen.

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Die erste Ausbauphase der Fabrik in Zibo in der ostchinesischen Provinz Shandong soll noch in diesem Jahr mit einer Kapazität von 20 GWh in Betrieb gehen. Laut chinesischen Medienberichten ist im Endausbau eine Jahreskapazität von 100 GWh geplant – bis wann und in wie vielen Schritten dieser Endausbau erreicht werden soll, ist aber nicht bekannt.

Auch einen offiziell bestätigten Abnehmer der Batteriezellen gibt es noch nicht. Es halten sich aber Gerüchte, dass WeLion Nio mit seinen Batteriezellen beliefern wird. Nio hatte Anfang 2021 bei der Vorstellung des ET7 eine Version mit 150-kWh-Festkörperbatterie angekündigt. Nio-Chef William Li stellte aber wenig später klar, dass es sich dabei um eine Semi-Solid-State-Batterie handeln wird.

Die Ankündigung von Nio wurde Anfang 2021 mit Skepsis betrachtet, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Produktion von Feststoffbatterien im kommerziellen Maßstab angekündigt war – viele Projekte von Batterie- oder Autoherstellern befinden sich noch in der Erprobungsphase, mit einer Serienfertigung wird eher in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts gerechnet, teilweise noch später.

Im November 2021 hatte das Tech-Portal „36kr“ berichtet, dass es sich bei dem Nio-Lieferanten um WeLion handeln soll – unter Berufung auf Investoren. Denn Nio soll WeLion „erhebliche Ressourcen“ bereitgestellt haben, um die Feststoff-Akkus pünktlich zu liefern. Der ET7 soll im vierten Quartal 2022 ausgeliefert werden, die WeLion-Fabrik noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen. Es wäre knapp, könnte aber passen.

Die Investition in die Anlage in Zibo beziffert WeLion mit 40 Milliarden Yuan, umgerechnet 5,7 Milliarden Euro. Für die erste Phase sollen 10,2 Milliarden Yuan (1,46 Milliarden Euro) investiert werden. Ob das Geld von Nio bzw. dessen Investoren kommt, gibt WeLion nicht an.

Der ET7 ist das erste Nio-Modell, das in Deutschland auf den Markt kommen soll – in Norwegen wurde noch das E-SUV ES8 als erstes Modell ausgeliefert. Ob Nio dann auch direkt den 150-kWh-Akku in Deutschland anbieten wird, ist noch nicht bekannt.

Update 31.03.2022: Bisher war es nur eine Spekulation, jetzt steht aber fest, dass WeLion die Semi-Solid-State-Batterie für den Nio ET7 liefert. Das chinesische Batterieunternehmen hat nun selbst bestätigt, der Nio-Lieferant zu sein. Wie WeLions Gründer und Chefwissenschaftler Li Hong beim Forum China EV 100 erklärte, soll die Batterie mit einer Energiedichte von 360 Wh/kg und einer Kapazität von 150 kWh im Nio ET7 eine Reichweite von 1.000 Kilometern nach chinesischem Standard erlauben. Die Serienproduktion des Akkus werde Ende dieses Jahres oder in der ersten Hälfte des nächsten Jahres beginnen.

Update 28.04.2022: Der chinesische Batteriehersteller WeLion, der die Semi-Solid-State-Batterie für den Nio ET7 liefert, hat beim Batteriematerial-Anbieter Ronbay Technology 30.000 Tonnen Kathodenmaterial mit hohem Nickelgehalt für den Zeitraum 2022 bis 2025 bestellt.

Zuvor hatten Ronbay Technology und WeLion eine strategische Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Festkörperbatterien und -materialien unterzeichnet. Dabei geht es sowohl um hybride Fest-Flüssig-Lithium-Ionen-Batterien als auch All-Solid-State-Lithium-Batterien. Die Forschungskooperation ist bis April 2027 angesetzt.

Darin wird auch geregelt, dass WeLion den Partner Ronbay als ersten Lieferanten für Kathodenmaterialien mit hohem Nickelgehalt nutzen wird – es ist also sehr wahrscheinlich, dass die nun bestellten 30.000 Tonnen für die Semi-Solid-State-Zellen verwendet werden.
cnevpost.com, cnevpost.com, pandaily.com (beide Update I), cnevpost.com (Update II)

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