Insolventes Startup ACM Adaptive City Mobility vor dem endgültigen Aus

Das Aus für das E-Auto-Startup ACM Adaptive City Mobility aus München scheint nun bestätigt. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr laut einem Medienbericht beim zuständigen Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt hatte, hat Investor Karl-Thomas Neumann keine Hoffnung mehr auf einen Verkauf und Weiterbetrieb.

Der Automobilmanager bestätigt auf LinkedIn, dass ACM „bereits seit einigen Monaten insolvent“ ist. Er habe sich „in den letzten Monaten intensiv darum bemüht eine Lösung zu finden, ACM aus der Insolvenz heraus zu kaufen, um dieses tolle Konzept zu retten.“ Dies sei allerdings „nicht gelungen, so dass ich dieses Investment jetzt abschreiben muss“.

Um welche Summen es dabei geht, gibt Neumann in dem Post nicht an. Der Manager und Investor verlinkt aber einen „Spiegel“-Artikel, in dem ACM-Gründer Paul Leibold dem Journalisten Thomas Geiger eine Probefahrt in dem Prototypen ermöglicht. Anders als Neumann will Leibold weitermachen. „So schnell geben wir ja nicht auf“, wird Leibold zitiert. Wenn man einen Geldgeber finde, sei einer Serienproduktion möglich. ACM erhalte „ununterbrochen Kundenanfragen aus aller Welt“.

Nur: Um das bezahlbare und modulare E-Fahrzeug für Schwellenländer zu entwickeln, ist laut Leibold viel Geld nötig. „Wir reden von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag oder dem Äquivalent einer Elbphilharmonie“, so Leibold.

Rund um die Insolvenz-Anmeldung im November 2021 hatte Leibold noch erklärt, es sei weiterhin das Ziel, „schnellstmöglich den Investorenprozess für eine Fortführung der Fahrzeugentwicklung abzuschließen“. Man werde „schnell auf strategische Partner zugehen“.

Das hat in den vergangenen Monaten – auch mit der Unterstützung von Neumann – nicht geklappt, obwohl der frühere Opel-Chef und Canoo-Manager nicht nur über Kontakte in die Finanzszene, sondern aus seiner Zeit bei Continental auch über Verbindungen zu Zulieferern und Auftragsfertigern verfügt. Im Sommer wurde immerhin Magna als Entwicklungspartner gewonnen.

„Man kann nicht immer gewinnen“, schreibt Neumann nun. „Es war ein Versuch für eine sehr gute Sache: Das Elektroauto für Jedermann und auch für Länder in denen es noch viele Jahre keine brauchbare Ladeinfrastruktur geben wird.“
linkedin.com, spiegel.de (Paywall)

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