Kleine Modellpflege für den Polestar 2

Polestar hat eine Reihe von Neuerungen für seinen rein elektrischen Polestar 2 vorgestellt. Neben der bereits im März angekündigten größeren Batterie für die Basisversion umfassen die Design- und Ausstattungsupdates unter anderem neue Farben, Felgen und Innenausstattungen. Zudem sinken die CO2-Emissionen in der Produktion.

Bisher war der Schwarz-ton „Void“ die kostenfreie Standard-Lackierung, künftig ist das der bekannte Lack „Magnesium“, ein Metallic-Silber. „Void“ als bisher einzige Uni-Lackierung ist künftig gar nicht mehr erhältlich, stattdessen wird „Space“ als Metallic-Schwarz eingeführt. Das Grau „Moon“ wird durch „Jupiter“ ersetzt (im Bild). Zudem erhalten die serienmäßigen 19-Zöller und die optionalen 20-Zoll-Räder neue Designs. Die 20-Zoll-Felgen des Performance-Pakets bleiben gleich.

Dennoch gibt es Änderungen beim Performance-Paket: Bisher konnte ein Leistungs-Upgrade von 300 auf 350 kW per Software-Update hinzugebucht werden. Künftig ist in Europa das Leistungs-Upgrade auf 350 kW in dem Paket enthalten. Andere Upgrades betreffen den erweiterten Temperaturbereich, in dem die Wärmepumpe (im Plus-Paket enthalten) optimal funktioniert. Zudem wurde der Innenraum-Luftfilter verbessert und für das Panorama-Glasdach gibt es künftig eine abnehmbare Sonnenblende – für Bestands-Fahrzeuge mit Glasdach soll die Abdeckung ab Juni im Webshop erhältlich sein.

Mindestens genauso wichtig wie die technischen und optischen Neuerungen: Mit der kleinen Modellpflege ist der Polestar 2 nachhaltiger. Grund hierfür sind laut der Mitteilung die „Nutzung erneuerbarer Energien bei der Beschaffung und Produktion von Aluminiumkomponenten“. Ein Beispiel: Für die Aluminiumwanne, die bei allen Versionen das Batteriegehäuse trägt, wird nur Aluminium von Schmelzwerken bezogen, die erneuerbare Energien nutzen. Dadurch können laut Polestar je Fahrzeug 750 Kilogramm CO2-Äquivalente (CO2e)eingespart werden. Zudem wurde in einem Pilotprojekt das Aluminium in den Felgen durch kohlenstoffarmes Aluminium ersetzt, das mit erneuerbaren Energien hergestellt wird. Wenn diese Räder in der zweiten Jahreshälfte in Serie kommen, sollen weitere 600 Kilogramm CO2e eingespart werden – also 1.350 Kilogramm insgesamt.

„Mit unseren Updates möchten wir Verbesserungen vornehmen, die möglichst schnell einen positiven Einfluss in Sachen Nachhaltigkeit haben, anstatt traditionelle Facelifts in der Mitte des Zyklus durchzuführen“, so Fredrika Klarén, Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung bei Polestar. „Die Produktoptimierungen sind in der Automobilindustrie üblich, aber wir bei Polestar verfolgen einen erweiterten Ansatz, indem wir diese mit Programmen zur CO2-Reduzierung kombinieren.“

Zudem verweist Polestar auf die Partnerschaft mit Circulor. Damit soll nicht nur wie bisher die Kobalt-Lieferkette per Blockchain rückverfolgbar gemacht werden, sondern auch die Glimmer-Materialien. „Wir haben die Materialien und Prozesse bei der Herstellung des Polestar 2 überarbeitet und Aktualisierungen eingeführt, die die Auswirkungen auf das Klima verringern und die Rückverfolgbarkeit der Materialien dieses preisgekrönten Fahrzeugs verbessern“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. „Dies leistet einen wichtigen Beitrag dazu, wie wir Autos über ihre gesamte Lebensdauer hinweg weiterentwickeln – nicht nur hinsichtlich ihrer Funktionalität und ihres Designs, sondern auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz.“

Bestellungen für die aktualisierten Polestar-2-Varianten können ab sofort online aufgegeben werden. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich ab September 2022. Polestar betont, weiterhin voll lieferfähig zu sein. Polestar ist zwar lange Zeit von Lieferketten-Problemen bei Halbleitern verschont geblieben, aber nicht gänzlich: Zwischenzeitlich waren nicht mehr alle Ausstattungsmerkmale bestellbar – etwa das Matrix-LED-Licht. Das ist immer noch der Fall: Statt des Pilot-Pakets ist weiterhin nur das „Pilot Lite“-Paket für 2.500 Euro bestellbar, welches LED-Scheinwerfer ohne Matrix-Funktion enthält. Da es dabei um unterschiedliche Hardware geht, kann die Funktion auch nicht nachgerüstet werden.

Die Preise beginnen bei 43.725 Euro für den Standard Range Single Motor, der wie erwähnt inzwischen über eine größere Batterie und mehr Ladeleistung verfügt. Der Long Range Single Motor kostet 46.925 Euro, der Long Range Dual Motor wird von Polestar mit 49.425 Euro angegeben. Bei allen genannten Preisen ist allerdings schon der Herstelleranteil des Umweltbonus abgezogen.

Während damit in diesem Jahr alle Varianten des Polestar 2 voll förderfähig sind, könnte sich das 2023 ändern: Dann soll bekanntlich nicht mehr der Nettolistenpreis als Bemessungsgrundlage dienen, sondern der Brutto-Gesamtpreis inklusive Sonderausstattung. Mit Vollausstattung liegt der Polestar 2 mit Allradantrieb bereits heute über 65.000 Euro brutto. Andere Antriebe und Ausstattungen (auch beim Dual Motor) werden hingegen wohl weiter förderfähig sein, wenn der überarbeitete Umweltbonus wie vom BMWK vorgeschlagen geändert wird.
polestar.com

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