Momentum Dynamics zeigt induktives Ladesystem mit zwei Leistungsklassen

Momentum Dynamics hat ein kabelloses System angekündigt, das die Möglichkeit bietet, dank eines „Dual-Power“-Modus sowohl mit hoher (50-75 kW) als auch mit niedriger (7-22 kW) Leistung zu laden. Das Unternehmen sieht darin nicht weniger als „einen bedeutenden Durchbruch mit enormen Auswirkungen auf die EV-Industrie“.

Der auf induktive Ladesysteme für Elektrofahrzeuge spezialisierte US-Entwickler spielt dabei weniger auf die maximale Ladeleistung ab, sondern auf die Auswirkungen in der Praxis. Bisher waren induktive Ladesysteme nur auf einen Zweck ausgelegt – etwa das kabellose Laden von Autos mit niedriger Leistung in der heimischen Garage oder das Aufladen von Schwerlastfahrzeugen mit hoher Leistung. Ein Pkw, der auf das heimische induktive Laden mit 7 kW ausgelegt ist, kann bisher nicht Ladeplatten mit höherer Leistung nutzen.

Das soll sich mit dem „Dual-Power“-Modus ändern. Ein Fahrzeug, das mit einem solches System ausgerüstet ist, soll laut Momentum Dynamics „an jedem beliebigen Ort laden und die verfügbare Energie optimal nutzen“ können. Sprich: Neben „langsamen“ Installationen mit 7 bis 22 kW in der eigenen Garage oder auf öffentlichen Parkplätzen ist auch die Nutzung von induktiven Ladegeräten mit hoher Leistung möglich – die meist im öffentlichen Raum gebaut werden.

Der Nutzer muss dabei nur sein Fahrzeug über dem Ladepad parken – das System erkennt selbst die mögliche Leistung und steuert den Ladevorgang dementsprechend. In genau dieser automatisch im Hintergrund ablaufenden Kommunikation und der zugewonnenen Flexibilität bei der Ladeleistung sieht das Unternehmen nun den „entscheidenden Vorteil“.

„Die Möglichkeit, jede Leistungsstufe mit einem einzigen Gerät zu verwalten, stellt einen Durchbruch dar, der die Verbreitung des kabellosen Ladens und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen beschleunigen wird“, sagt Andy Daga, CEO von Momentum Dynamics. „Dies erfüllt unsere Vision, eine allgegenwärtige und vollautomatische Ladelösung anzubieten, bei der das Auto in der Lage ist, sich ohne menschliches Zutun aufzuladen. Das Aufladen eines Autos oder sogar eines Lastwagens sollte ein müheloser ‚Hintergrundvorgang‘ sein, über den niemand nachdenkt – ähnlich wie es die elektronische Mauterhebung geworden ist.“

Der technische Durchbruch besteht laut dem Unternehmen in der Fähigkeit, ein Ladesystem für leichte Nutzfahrzeuge auf den Markt zu bringen, das in allen Leistungsstufen von 1 kW bis 75 kW (vergleichbar mit jedem Plug-in-Ladegerät) mit hohem Wirkungsgrad arbeitet und denselben elektromagnetischen Normen entspricht, die für alle Elektrogeräte gelten. Zudem sei die eigene Technologie auch auf einen bidirektionalen Energiefluss ausgelegt, womit auch induktive Vehicle2Grid-Anwendungen möglich wären.

Momentum Dynamics ist seit dem vergangenen Jahr auch Mitglied in der CCS-Initiative CharIN. Zudem ist das US-Unternehmen der Lieferant für die induktiven Ladesysteme für den Göteborger Flottenversuch: Dort werden testweise E-Taxis von Volvo induktiv geladen.
prnewswire.com

3 Kommentare

zu „Momentum Dynamics zeigt induktives Ladesystem mit zwei Leistungsklassen“
Christof Liechti
09.05.2022 um 07:41
Das klingt doch vielversprechend. Ich drücke Momentum Dynamics die Daumen.
Sebastian
09.05.2022 um 21:05
wäre cool an jeder Ampel die letzten 20 Meter laden zu können (dann aber mit 300kW)... oder auf der Autobahn die rechte Spur... aber sonst? Bei Taxis könnte man die ganze Spur vorm Bahnhof induktiv machen.. dann können die 4 von 8.000 Taxen induktiv laden.
MartinZ
20.05.2022 um 12:19
Beeindruckendes System! Kann Herrn Daga nur zustimmen, dass automatisiertem Laden am Unterboden die Zukunft gehört. Ich sehe da weder Platz noch Zeit für all die herumhängenden Kabel in der Zukunft, wenn wir den emissionsfreien Verkehr ernst nehmen. Wir denken natürlich, dass wir die Themen Effizienz und Kosten mit unserem System besser lösen: matrixcharging.comJedenfalls: blendende Aussichten für die e-Autofahrer der Zukunft!

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