Farasis zeigt Ultra-High-Power-Batteriezelle

Farasis Energy erweitert seine vierte Generation von Batteriezellen für E-Fahrzeuge um eine Variante namens Ultra High Power, die laut Hersteller eine Schnellladezeit von unter 15 Minuten erreicht – bei einer gleichzeitig hohen Energiedichte von 300 Wh/kg.

Die vierte Generation seiner Batteriezellen hatte Farasis bereits im März 2021 vorgestellt. Diese kommen allgemein auf eine Energiedichte von bis zu 330 Wh/kg, was einer Steigerung um 25 Prozent entsprechen soll. Allerdings wurden die damals vorgestellten Varianten noch mit einer Schnelllade-Zeit von 10 bis 80% SoC von „weniger als 20 Minuten“ angegeben.

Mit der hohen Energiedichte lag der Entwicklungsfokus klar auf der Reichweite, wie auch Keith Kepler, CTO und Mitbegründer von Farasis Energy, angibt. „Ziel war es, an die Reichweiten von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor heranzukommen“, so Kepler. „Hier konnten wir in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielen.“

Doch dieser Fokus hat sich inzwischen verschoben: „Wir stellen jedoch fest, dass neben dem Wunsch nach mehr Reichweite die Schnellladezeit bei Automobilherstellern und Verbrauchern immer stärker in den Fokus rückt“, sagt Stefan Bergold, General Manager bei Farasis Energy Europe. „Bei der Entwicklung unserer ‚Ultra High Power‘-Variante haben wir daher beide Trends zusammengebracht, indem wir eine hohe Energiedichte für große Reichweiten und eine hohe Leistung für die Schnellladefähigkeit bieten. So können wir die Anforderungen unserer Kunden in beiden Punkten bedienen.“

Diese basiert im Kern auch auf der Zellchemie der Generation 4, jedoch eben mit Schwerpunkt auf die Schnellladefähigkeit. Damit sinkt die Energiedichte etwas, die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent aber auch. Dieses Standard-Ladefenster soll in weniger als 15 Minuten möglich sein. Ein anderes Rechenbeispiel von Farasis: Um Strom für 250 Kilometer nachzuladen, sollen nur acht Minuten nötig sein. „Unser Ziel ist es daher, künftig einen Ladevorgang zu ermöglichen, der dem konventionellen Tankvorgang eines Wagens mit Verbrennungsmotor zeitlich in nichts nachsteht“, so Bergold.

Die Energiedichte liegt immer noch bei 300 Wh/kg (statt 330) und bei 692 Wh/l (statt bis zu 750). Damit sollen im Fahrzeug immer noch Reichweiten von mehr als 700 Kilometern möglich sein, so Farasis. Im Vergleich zur aktuellen Generation 1 (285 Wh/kg) sei ein solches Pack immer noch 30 Kilogramm leichter.

Bei der Haltbarkeit ist die Angabe der „Ultra High Power“-Variante gleich: Wie die anderen Zellen der vierten Generation ist sie mit 1.500 Zyklen angegeben. Bei dem Beispiel-Fahrzeug mit 700 Kilometern Reichweite entspricht das einer rechnerischen Fahrleistung von über einer Million Kilometern.

Die Leistungsfähigkeit der vierten Generation von Batteriezellen wurde laut Farasis im Rahmen von umfangreichen Tests bei verschiedenen Kunden bestätigt. Farasis bereitet nun die industrielle Produktion vor, die für 2025 geplant ist.

Die Produktion wird aber wohl nicht in Bitterfeld-Wolfen erfolgen: Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat Bitterfeld-Wolfen den städtebaulichen Vertrag mit der Farasis Energy Europe beendet. Farasis gab an, , dass man „nach wie vor an einer Anpassung unserer Lokalisierungsstrategie für Europa, natürlich immer in enger Abstimmung mit unseren Kunden“ arbeite. Die Pläne für Bitterfeld-Wolfen habe man aufgrund einer „Verschiebung von Prioritäten“ „vorläufig zurückgestellt“. Das Unternehmen bleibt aber Eigentümer der Grundstücke.
presseportal.de

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