Umicore will Kathodenmaterialien in Kanada bauen

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Der belgische Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore plant seine erste Fabrik in Nordamerika zur Serienproduktion von Kathoden- und Vorläufermaterialien für E-Auto-Akkus. Diese soll in der Gemeinde Loyalist in der kanadischen Provinz Ontario entstehen.

Laut Reuters werden die Berlgier 1,5 Milliarden kanadische Dollar investieren, umgerechnet derzeit 1,14 Milliarden Euro. Umicore strebt an, 2023 mit dem Bau und Ende 2025 mit dem Betrieb zu beginnen. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll eine jährliche Produktionskapazität für etwa eine Million Elektrofahrzeuge erreicht werden. Zudem wurde mit der kanadischen Regierung eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach das Projekt im Rahmen des Strategic Innovation Fund gefördert werden soll.

Für Umicore stellt diese Investition nach eigenen Angaben „den letzten Schritt beim Aufbau einer wirklich globalen Produktionspräsenz mit regional vollständig integrierten Batteriematerial-Wertschöpfungsketten“ dar, um seine Kunden bei ihrer schnellen Umstellung auf eine nachhaltige Elektromobilität zu unterstützen.

Umicore gibt an, sich bereits mit mehreren potenziellen Kunden in Verhandlungen über Abnahmeverträge in Nordamerika zu befinden – das habe die Grundlage für die Investitionsentscheidung gebildet. Namen der Partner nennt Umicore in der Mitteilung nicht, derzeit kündigen aber alle großen Autobauer und Batteriezellhersteller Projekte für Nordamerika an – von Ford über GM bis hin zu Stellantis sowie LGES, SK On und Panasonic auf der Zell-Seite.

Loyalist ist eine kleine Gemeinde unweit von Kingston, nahe des Lake Ontario. Trotz der eher ländlichen Lage ist Loyalist an die wichtigsten Fernverkehrsstraßen in Richtung Westen nach Toronto und Detroit sowie nach Osten in Richtung Ottawa, Montreal und Quebec angebunden. Der belgische Konzern sieht auch den Zugang zu „hochqualifizierten Arbeitskräften“ gegeben und erwähnt neben der Verkehrs-Infrastruktur auch die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, damit das Werk von Anfang an vollständig mit Ökostrom betrieben werden kann.

Umicore wird auch Möglichkeiten für die Metallraffination und das Batterierecycling in Nordamerika erkunden. Umicore befindet sich in Verhandlungen mit mehreren potenziellen Kunden über Produktionsverträge in Nordamerika, welche die Grundlage für eine finale Investitionsentscheidung bilden.

Für Kanada reiht sich die (wahrscheinliche) Ansiedlung von Umicore in eine lange Liste an Batterie-Projekten ein. Wie im März angekündigt plant BASF ebenfalls eine Kathodenmaterialfabrik, allerdings in der Provinz Quebec. Stellantis und LGES bauen in Windsor (Ontario) eine Fabrik für Batteriezellen und -module, Magna montiert in Ontario Batteriegehäuse. BASF und der kanadische Batterieentwickler Nano One wollen zudem gemeinsam Kathodenmaterialien entwickeln.
globenewswire.com

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