E-Flugzeug der ETH Zürich absolviert Erstflug

Ein von Studierenden der ETH Zürich entwickeltes viersitziges Elektroflugzeug namens e-Sling ist auf dem Flugplatz Dübendorf zum ersten Mal abgehoben. Der E-Flieger zeichnet sich durch den in Zürich entwickelten Antrieb aus, der auch Batteriewechsel bei Zwischenlandungen ermöglicht.

Als Hülle für den E-Flieger diente eine Art Bausatz für Kleinflugzeuge des südafrikanischen Herstellers Sling Aircraft. Diesen bauten die Studierenden nach einigen Anpassungen selbst zusammen und statteten das Flugzeug mit ihrer Technik aus. Neben einem effizienten Elektroantrieb entwickelten sie ein modulares Batteriesystem mit einem speziellen Kühlsystem. Die Batterien können bei einem Zwischenstopp ausgetauscht werden – was in der Praxis derzeit allerdings noch länger dauert.

Der Energiegehalt des modularen Batteriesystems wird mit 44 kWh angegeben, die Energiedichte des Hochvolt-Speichers liegt bei 196 Wh/kg. Der eingebaute Elektromotor kommt auf eine maximale Leistung von 110 kW. Die Reisegeschwindigkeit gibt die ETH mit 185 km/h an.

Der Antrieb und Umbau wurde innerhalb von zwei Jahren von einem rund 20-köpfigen Team entwickelt, wie aus der Mitteilung der Hochschule hervorgeht. In Diesem Zeitraum sind allerdings auch die Vorarbeiten eingeschlossen – auf der e-Sling-Projektseite heißt es, dass das Projekt innerhalb von acht Monaten umgesetzt wurde. Während dieser Zeit hätten die ETH-Studierenden „unermüdlich“ in einem Hangar im Innovationspark in Dübendorf gearbeitet.

Als privates Passagierflugzeug ist der e-Sling aber nicht gedacht: Zukünftig könnte das leise Flugzeug zum Beispiel zur Überwachung in Nationalparks eingesetzt werden, ohne die Tiere zu stören – so zumindest der Plan des Teams.

In der aktuellen Version hat der e-Sling eine Reichweite von rund 180 Kilometern. In einem nächsten Schritt möchten die Studierenden für mehr Reichweite einen Wasserstoffantrieb für das Kleinflugzeug entwickeln.
ethz.ch (Mitteilung), cellsius.aero (Projektseite)

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