Hamburger Hafen forciert H2-Fahrzeuge in der Hafenlogistik

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat das Innovationscluster Clean Port & Logistics (CPL) zur Erprobung Wasserstoff-betriebener Geräte in der Hafenlogistik gegründet. Das Innovationscluster will Lösungen entwickeln, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen.

Neben der reinen Entwicklung sollen im Rahmen des Innovationsclusters auch die Maßnahmen vorbereitet werden, die für einen Praxiseinsatz notwendig sind. Die entwickelten Konzepte für Betrieb, Sicherheit, Reparatur, Wartung, Betankung und Versorgung werden dazu im praktischen Betrieb erprobt und optimiert, wie es in der Mittelung heißt. Dazu führt das Cluster neben den theoretischen Untersuchungen auch Tests durch und erarbeitet Ausbildungs- und Schulungskonzepte.

Erklärtes Ziel des Clusters ist es, zu untersuchen, wie Wasserstoff verlässlich zur Versorgung von Hafentechnik und -logistik eingesetzt werden kann. Die Zusammenarbeit bei CPL soll die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren und sinnvolle, klimafreundliche Investitionen zu tätigen, indem sie erforderliche Informationen und praktische Erfahrungen sammeln. Die Teilnahme steht grundsätzlich allen interessierten Unternehmen offen – auch nach dem nun erfolgten Kick-off können Unternehmen noch dem Cluster beitreten.

Kernstück des CPL Innovationsclusters ist ein Testcenter am HHLA Container Terminal Tollerort in Hamburg – also jenem Terminal, das durch den geplanten Einstieg des chinesischen Cosco-Konzerns in den Schlagzeilen ist. In dem Testcenter sollen wasserstoffbetriebene Geräte für den Hafenumschlag und Schwerlastverkehr im Betrieb erprobt werden können, zudem sollen sich alle beteiligten Akteure dort miteinander vernetzen können. Die erste Gerätelieferung soll Anfang 2023 erfolgen. Die geplanten Geräteklassen für die Testumgebung sind Straddle Carrier, Leercontainerstapler, Gabelstapler, Reachstacker, Terminalzugmaschinen und Trucks. Darüber hinaus ist das Testfeld offen dafür, weitere Geräteklassen und Anlagen im Terminalbetrieb zu erproben.

Zu den Mitgliedern gehören Unternehmen aus den verschiedensten Bereichen rund um den Hafenumschlag und Schwerlastverkehr. Neben den Herstellern von Fahrzeugen, Hafenumschlaggeräten und Tankstellen gehören auch Lieferanten von Wasserstoff  und anderen fossilfreien Antriebsenergien, Verantwortliche für die logistische Infrastruktur (z.B. Port Authorities), Consulting-, Zertifizierungs- und sonstige Dienstleistungsunternehmen sowie wissenschaftliche Partner zu dem Cluster – und zwar aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Estland sowie den USA.

„Ich freue mich sehr, dass Partner aus verschiedenen Branchen, Universitäten, Städten und Häfen im Innovationscluster Clean Port & Logistics zusammenarbeiten“, sagt Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA. „Durch die Bündelung von Kompetenzen über Branchen, Länder und Kontinente hinweg, haben wir gemeinsam die Chance, den Übergang zu einem emissionsfreien Schwerlastlogistik- und Hafenbetrieb zu beschleunigen.“

Das Cluster wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.
now-gmbh.de, hhla.de

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