Audi benennt überarbeiteten e-tron quattro in Q8 e-tron um

Audi hat den überarbeiteten e-tron quattro vorgestellt und benennt das Elektromodell gleichzeitig in Q8 e-tron bzw. Q8 Sportback e-tron um. Die Neuauflage kommt neben optischen Auffrischungen mit einem optimierten Antriebskonzept, besserer Aerodynamik, höherer Ladeleistung sowie Batteriekapazität.

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Mit den Neuerungen steigt auch die WLTP-Reichweite auf bis zu 582 Kilometer im SUV und auf bis zu 600 Kilometer im Sportback. Grundsätzlich bleibt die technische Basis des Modells gleich: Trotz der Namensänderung baut der Q8 e-tron auf einer weiterentwickelten Version der Verbrenner-Plattform MLB evo auf. Erst der Nachfolger, der ab 2026 ebenfalls im Werk Brüssel gebaut werden soll, wird mit der PPE auf einer reinen Elektro-Plattform aufbauen.

Für beide Karosserieformen bleibt es auch bei drei Antriebsvarianten: Im Basismodell mit der Kennziffer 50 steigt die Leistung im Boost-Modus auf 250 kW (statt 230 kW). Beim 55er bleibt es bei 300 kW mit den beiden Motoren, sowohl der 50er als auch der 55er werden bei 200 km/h abgeregelt. Aus dem Top-Modell e-tron S mit drei Motoren wird künftig der SQ8 e-tron, es bleibt aber bei 370 kW Boost-Leistung und stolzen 973 Nm Drehmoment.

Trotz der nahezu unveränderten Leistungsdaten gibt es eine Änderung am Antrieb: Audi bleibt zwar dem Asynchron-Motoren-Konzept treu, hat aber die Konstruktion der Maschine an der Hinterachse von zwölf auf 14 Wicklungen geändert. Bei gleichem Stromeinsatz generiert der Motor so ein stärkeres Magnetfeld, das wiederum für ein höheres Motordrehmoment sorgt. Wird dieses nicht abgerufen, benötigt der Elektromotor weniger Strom, um Drehmoment aufzubauen. Das senkt den Verbrauch und erhöht die Reichweite.

Die spürbare Änderung gibt es aber bei der Batterie: Die bisher im e-tron 50 quattro verbaute Variante mit 71 kWh brutto (64,7 kWh netto) entfällt ersatzlos. Stattdessen ist im Q8 50 e-tron eine weiterentwickelte Version der 95-kWh-Batterie aus dem 55er-Modell verbaut – allerdings steigt der nutzbare Netto-Energiegehalt von 83,6 auf 89 kWh. Das bedeutet für den 50er eine deutliche Aufwertung und eine Reichweite von 491 Kilometern (SUV) bzw. 505 Kilometern (Sportback). Damit erhält auch der 50er die Ladeleistung von 150 kW und die immer noch einzigartige Ladekurve mit extrem konstantem Verlauf.

Der Q8 55 e-tron und der SQ8 e-tron erhalten eine neue Batterie-Version. Diese bietet 106 kWh netto bei 114 kWh brutto. Die Ladeleistung liegt bei dieser Batterie bei 170 kW – zwar nicht mit dem extrem flachen Verlauf der Ladekurve der alten Batterie, aber im relevanten Bereich bleibt die Leistung über 100 kW. Die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent gibt Audi mit 31 Minuten an – das entspricht einer durchschnittlichen Ladeleistung von 144 kW. AC-seitig bleibt es bei 11 kW in der Serienausstattung und optional 22 kW. Da die Batterie größer ist, steigt entsprechend die AC-Ladezeit auf 11:30 Stunden mit 11 kW und sechs Stunden mit 22 kW. Zudem ist der Q8 e-tron serienmäßig mit Plug&Charge ausgerüstet.

Bei der Überarbeitung der Karosserie stand laut Audi die Aerodynamik im Fokus. Beim Sportback konnte der cW-Wert von 0,26 auf 0,24 gesenkt werden, beim SUV von 0,28 auf 0,27. Erreicht wurde das durch mehrere kleine Maßnahmen, etwa am Unterboden platzierten Radspoilern oder eine elektrische Jalousie am Kühlergrill, welche den Luftstrom am Vorderwagen je nach Kühlbedarf steuert und optimiert.

Diese Änderungen an der Aerodynamik schlagen sich auch in kleineren Updates beim Design nieder. Die Front ist erkennbar anders gestaltet, es bleibt aber bei dem großen, Verbrenner-artigen Frontgrill. Die Grundform der Scheinwerfer bleibt erhalten, auch in der Seitenansicht und am Heck sind die Änderungen gering. So bleibt es auch bei der Positionierung des Ladeports nahe der Fahrertüre. Den spekulierten Wechsel auf einen großen Touchscreen im Innenraum hat Audi nicht vollzogen, es bleibt bei zwei getrennten Einheiten für Infotainment oben (10,1 Zoll) und Klimasteuerung unten (8,6 Zoll).

Die Markteinführung des ab Mitte November bestellbaren neuen Audi Q8 e-tron und Audi Q8 Sportback e-tron ist in Deutschland sowie den wichtigsten europäischen Märkten für Ende Februar 2023 geplant. In den USA soll das Modell Ende April auf den Markt kommen. Der Grundpreis für den Audi Q8 e-tron liegt in Deutschland bei 74.400 Euro.

Update 15.11.2022: Der vor einigen Tagen präsentierte Audi Q8 e-tron kann ab sofort konfiguriert und bestellt werden. Damit sind nun auch die Preise für alle Modellvarianten bekannt. Das Basismodell ist der Q8 50 e-tron quattro, der ab 74.400 Euro in der Liste steht. Die Variante Q8 55 e-tron quattro kostet mindestens 85.300 Euro. Die Preise für den Sportback-Ableger liegen jeweils um 2.250 Euro höher.

Das heißt auch: Das Basismodell des Q8 e-tron ist im Vergleich zum bisherigen e-tron 50 quattro um 5.300 Euro teurer geworden. Das relativiert sich aber umgehend, da selbst das Basismodell nun über eine größere nutzbare Batterie verfügt als das bisher reichweitenstärkste Modell.

Bei den Basispreisen dürfte es in der Praxis kaum bleiben. Denn am Umfang der Aufpreisliste hat Audi wenig geändert. Viele Features kosten nach wie vor extra, zudem kann das Fahrzeug mit diversen Lack-, Felgen- und Interieur-Optionen optisch individualisiert werden. Ein Indiz für den Umfang: Die PDF-Preisliste ist – inklusive zahlreicher Fotos – stolze 128 Seiten lang.

Die Preise für den SQ8 e-tron sind noch nicht bekannt, das S-Modell ist auch noch nicht im Konfigurator gelistet.
audi-mediacenter.com, audi.de (Update, Preisliste als PDF), audi.de (Update, Konfigurator Deutschland)

1 Kommentar

zu „Audi benennt überarbeiteten e-tron quattro in Q8 e-tron um“
KumpelAnton
16.11.2022 um 17:02
Endlich! Ich kann es gar nicht erwarten, die 2,6 t mit 200 km/h über die Autobahn zu peitschen.

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