Porsche e-Macan kommt mit 450 kW Leistung

Porsche hat erste technische Details für den kommenden rein elektrischen Macan bestätigt. Das E-SUV wird – wenig überraschend – einen Allradantrieb mit einem Elektromotor je Achse erhalten. Auch zur Batterie und Ladeleistung sind nun erste Daten bekannt.

Dass die Batterie aus prismatischen Zellen bestehen wird, ist klar: Schließlich soll die Premium Platform Electric (PPE) die Einheitszelle des VW-Konzerns nutzen – und hierfür haben sich die Entwickler bekanntlich für ein prismatisches Gehäuse entschieden, in das je nach Segment unterschiedliche Zellchemien verbaut werden können. Zur Zellchemie beim Macan gibt es zwar noch keine Angaben. Medienberichten zufolge, die sich auf Aussagen von Porsche-Vertretern bei einer Vorab-Veranstaltung zum Macan beziehen, ist jedoch von 100 kWh Energiegehalt die Rede – ob brutto oder netto bleibt jedoch offen.

Bereits bekannt ist ebenfalls, dass die Batterie auf 800 Volt Systemspannung ausgelegt ist und in der Spitze mindestens Ladeleistungen auf dem Niveau des Taycan angepeilt werden, also 270 kW DC. Da die Batterie im Macan jedoch etwas größer ist, soll die Ladezeit bei unter 25 Minuten liegen – für den Taycan gibt Porsche selbst 22,5 Minuten an. Eine Besonderheit ist laut den aktuellen Berichten das sogenannte „Bankladen“: Arbeitet die Ladestation nur mit 400 Volt (etwa die heimische Wallbox), wird die Batterie in zwei „Bänke“ à 400 Volt geteilt – und die beiden 400-Volt-Akkus können dann intern parallel schneller geladen werden.

Zur „Reisedauer-Effizienz“ sollen nicht nur derartige Kniffs beim Laden beitragen, sondern auch eine verbesserte Effizienz des E-Antriebs. Es bleibt wie beim Taycan auch bei dem PPE-Stromer bei permanenterregten Synchronmotoren (PSM), genauer gesagt einen je Achse. Allerdings handelt es sich um stark überarbeitete PSM: Im Rotor wurden die Magnete neu angeordnet, um Leistungsdichte und Effizienz zu steigern. Zudem wurde bei der Leistungselektronik von Siliziumhalbleitern auf Siliziumkarbid umgestellt.

Die Systemleistung soll „zunächst einmal“ bei 450 kW liegen. Ob der vordere E-Motor bei Bedarf mechanisch per Kupplung oder wie im Taycan per „Null-Momenten-Regelung“ abgeschaltet werden kann, geht aus den Berichten nicht hervor. Dafür gibt es noch eine Info zur hinteren Antriebseinheit: Diese soll bei der Top-Version über ein elektronisch geregeltes Differenzial verfügen, um die Agilität zu verbessern. Ein Zwei-Gang-Getriebe wie beim Taycan wird nicht mehr erwähnt.

Einige dieser Punkte, vor allem bei der Batterie und dem Laden, sind natürlich auch für das PPE-Schwestermodell Audi Q6 e-tron relevant. Der Audi wird ebenfalls die PSM-Antriebe übernehmen, wenn auch vermutlich mit im Detail anderen Leistungsstufen.

Wie schon bei dem Doppel Porsche Taycan und Audi e-tron GT, die sich die J1-Plattform teilen, wird auch bei den SUV der Macan etwas sportlicher und dynamischer positioniert werden, während der Q6 e-tron mehr auf Reisekomfort und Alltag abgestimmt wird. Daher werden sich beide Modelle wohl bei einigen Detail-Lösungen unterscheiden, auch wenn das den Berichten zufolge noch nicht final beschlossen ist. So sei es offen, ob Audi das elektronisch geregelte Differenzial übernimmt. Zudem will Porsche für die Agilität wohl eine Hinterachslenkung mit fünf Grad Lenkwinkel verbauen – um den nötigen Bauraum zu schaffen, wurde wohl eine sogenannte „Integrated Power Box“ zum Patent angemeldet, bei der Onboard-AC-Lader, der Hochvolt-Heizer sowie der DC/DC-Wandler in einem Bauteil zusammengefasst sind. Audi könnte hingegen den zusätzlichen Bauraum eher für einen größeren Kofferraum als eine Allradlenkung nutzen.

Aber: Gewissheit wird es erst mit der Vorstellung der beiden Modelle geben. Auch auf die Software, die zumindest beim Macan für eine Verzögerung bis ins Jahr 2024 gesorgt hat, wird in den Berichten kaum eingegangen.
stern.de, autocar.co.uk

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