Tesla plant angeblich überarbeitetes Model 3 für 2023

Bild: Tesla

Tesla arbeitet offenbar an einer überarbeiteten Version des Model 3, um die Produktionskosten zu senken und die Attraktivität der fünf Jahre alten E-Limousine zu steigern. Offen ist jedoch noch der Umfang – sowohl bei den Änderungen an Optik und Technik als auch jenen in der Produktion.

Wie Reuters unter Berufung auf vier Insider berichtet, liegt ein Schwerpunkt des Redesigns für das Tesla Model 3, das unter dem Codenamen „Highland“ entwickelt wird, auf einer weiteren Reduzierung der Komponentenanzahl und Komplexität im Innenraum. Man wolle sich aber auch auf „Funktionen konzentrieren, die Tesla-Käufer schätzen“, so die Informanten. Die Auffrischung des Model 3, die sich am überarbeiteten Model S und Model X orientieren soll, könnte auch einige Änderungen am Äußeren und an der Leistung des E-Antriebs beinhalten.

Das klingt naheliegend, doch in diese Aussagen kann auch viel hineininterpretiert werden – etwa ob die Änderungen an der Karosserie im Stile des neuen Model S ausfallen oder in einem ähnlich dezenten Umfang. Das Highlight bei der Antriebstechnik des Model S und X ist das Layout mit drei E-Motoren – ist das im Model 3 beim Bauraum möglich oder geht es nur um etwas mehr Leistung? Erhält auch das Model 3 das Yoke-Lenkrad der größeren Modelle? Letzteres scheint eher unwahrscheinlich, da das Yoke-Lenkrad mit seinen integrierten Touch-Feldern für Blinker, Scheinwerfer etc. wohl teurer zu produzieren ist als das aktuelle Model-3-Lenkrad mit zwei Drehrädchen. Auch ein eigenes Tacho-Display darf aufgrund der Kosten als unwahrscheinlich gesehen werden.

Mögliche Einsparungen in der Produktion könnten hingegen eher vom Model Y abgeleitet werden. Bei dem technisch eng verwandten SUV-Modell hat Tesla mit den großen Druckguss-Maschinen die Zahl der Bauteile (und somit der notwendigen Arbeitsschritte in der Montage) weiter reduziert. Auch ein strukturelles Batteriepack mit 4680-Rundzellen wie beim Model Y aus der Giga Texas wäre theoretisch denkbar. Unklar ist, ob Tesla schon ausreichend 4680-Zellen zur Verfügung hat, da inzwischen auch die Produktion des E-Lkw Semi läuft, der ebenfalls auf dieses Batterieformat setzt.

Produziert werden soll das neue Model 3 wie das aktuelle Modell im kalifornischen Fremont sowie im chinesischen Shanghai. In China werde die Produktion im dritten Quartal 2023 starten; wann es in Fremont losgeht, ist noch nicht bekannt. Unklar ist auch, in welchem Umfang Tesla mit dem Redesign die Kosten des Model 3 senken will. Hier kommt es laut dem Reuters-Bericht auch auf die Lieferanten an.

Dass Tesla am nächsten großen Schritt arbeitet, ist bekannt: Elon Musk hatte kürzlich erklärt, dass Tesla die Entwicklung einer neuen Plattform für kleinere Elektroautos plant, mit der die Kosten halbiert werden sollen. Ob und wie viel davon bereits in die bestehenden Modelle einfließen kann, ist unklar.

Klar ist: Bei seiner Markteinführung war das Model 3 im Segment der Mittelklasse-Limousinen nahezu konkurrenzlos. Bei einer Limousine in dieser Preis- und Leistungsklasse gab es kaum ernsthafte Alternativen. Inzwischen ziehen andere Hersteller jedoch nach, etwa BYD mit dem kommenden 800-Volt-Modell Seal oder Hyundai mit dem ebenfalls auf 800-Volt-Technik setzenden Ioniq 6. Auch von Toyota wird es in Zusammenarbeit mit BYD zumindest in China eine entsprechende E-Limousine geben, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ein weiterer Aspekt des Redesgins ist, die Änderungen nach Außen sichtbar zu machen. Tesla hat zwar immer wieder seit dem Auslieferungsbeginn Änderungen am Model 3 vorgenommen und neue Funktionen eingeführt, etwa bei der Software oder den Batteriezellen. „Trotzdem tendieren Verbraucher immer noch dazu, optische Veränderungen mit Neuheit gleichzusetzen“, sagt Ed Kim, Präsident des Marktforschungsunternehmens AutoPacific Grouo, gegenüber Reuters. „Die bevorstehenden Veränderungen, die potenzielle Kunden sehen und fühlen können, werden sehr wichtig sein, um sicherzustellen, dass EV-Kunden immer noch Tesla im Kopf haben, da wirklich hervorragende Alternativen zu Tesla beginnen, den Markt zu überschwemmen.“
reuters.com

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4 Kommentare

zu „Tesla plant angeblich überarbeitetes Model 3 für 2023“
T.R.
30.11.2022 um 07:47
Bitte 1200kg Anhängelast...:-) Falls man sich noch etwas wünschen darf...
P.Albert
30.11.2022 um 12:21
Eine für mich kaufentscheidende Änderung wäre eine große Heckklappe wie im Model S oder Y. Klar, dass das sehr große technische Eingriffe wären. Aber mit dem kleinen jetzigen Deckel hinten kann ich nichts anfangen.
Peter TB
30.11.2022 um 12:52
So lange wesentliche Funktionen weiter nur über den Bildschirm gesteuert werden können, fallen Tesla Modell 3/Y trotz mancher positiver Aspekte einfach durch.
Reinhard
02.12.2022 um 19:00
Bi-direkttionales Laden AHK Vorrichtung wie bei Model Y serienmäßig Größere Heckklappe Bessere Geräuschdämmung Bessere Heiz- & Klimaregelung

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