Eve Energy baut F&E-Kapazitäten in China stark aus

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller Eve Energy, zu dessen Kunden unter anderem BMW gehört, hat für 2 Milliarden Yuan – umgerechnet rund 274 Millionen Euro – ein großes Forschungs- und Entwicklungszentrum in Huizhou in der chinesischen Provinz Guangdong eröffnet.

Das 145.000 Quadratmeter große Zentrum soll nach Angaben des Herstellers binnen 16 Monaten gebaut worden sein. Es beherbergt das Power Battery Research Institute und das Battery System Research Institute des Unternehmens sowie Zentren für elektrische Leistungs- und Sicherheitstests und F&E-Labore. Eve Energy gibt an, in der Einrichtung vor allem Präzisionstests und Analysen zu zylindrischen und prismatischen Zellen sowie zu Batteriemanagement- und Energiespeichersystemen realisieren zu wollen.

Eve Energy stellt eine Reihe von Batterietypen her, ist aber bisher vor allem auf die Entwicklung und Produktion von LFP-Zellen spezialisiert. Laut Eve-Vorsitzenden Dr. Liu Jincheng wird sein Unternehmen voraussichtlich bis Ende 2023 eine umfassende F&E-Struktur für elektrochemische Energiesysteme fertigstellen und „alles daran setzen, sich als weltweit innovativstes Lithiumbatterie-Unternehmen zu etablieren“. Dabei stehen eine reihe neuer Technologien im Fokus: allen voran größere Rundzellen, ein neue Batteriesystem, die Lithium-Metall-Sekundärbatterie, Festkörperbatterien, Natrium-Ionen-Batterien und Wasserstoff-Lösungen.

Zu einigen dieser Innovationen gibt Eve Energy in seiner aktuellen Mitteilung einen Entwicklungsstand an. So sollen die Rundzellen der neuen Generation auf eine Energiedichte von 350 Wh/kg kommen und sich in neun Minuten aufladen lassen. Der Hintergrund: Eve Energy ist Industrialisierungs-Partner des israelischen Unternehmens StoreDot, das extrem schnellladende Batteriezellen mit Silizium-haltiger Anode entwickelt. Geplanter Produktionsstart ist 2024. Laut Eve Energy hat die unternehmenseigene Pilotlinie bereits „mehr als eine halbe Million Muster mit einer insgesamt hervorragenden Qualitätsrate von 92 % produziert“.

Parallel arbeiten die Chinesen an einem neuen Batteriesystem auf Basis der CTP-Technologie („Cell-to-Pack“). Dieses soll nach aktuellen Angaben eine Energiedichte von 260 Wh/kg bei einer gleichzeitigen Gewichtsreduktion um zehn Prozent erreichen. Maßgeblich sei dabei die Verwendung neuer hocheffizienter Verbundwerkstoffe und Klebstoffe, heißt es.

Was die zylindrische Natrium-Ionen-Batteriezelle angeht, nennt der Hersteller eine spezifische Energiedichte von bis zu 135 Wh/kg und eine Kapazitätserhaltungsrate von bis zu 90 % bei 10 °C. Eve Energy gibt an, die Zelle mit Endkunden weiterentwickeln zu wollen, ehe erste Pilotversuche unternommen werden sollen.

Für seine aktuelle Zellgeneration baut Eve Energy zurzeit seine Produktionskapazitäten in China aus. So sind neue Werke in Chengdu, Yuxi und Jingmen geplant oder im Bau. Im September gab BMW bekannt, bei den Rundzellen für die „Neuen Klasse“ ab 2025 unter anderem auf Lieferungen von Eve Energy (weitere Zulieferer sind CATL und Envision AESC) zu setzen. Allein dafür sollen zwei Werke reserviert werden. BMW habe Eve Energy mit dem Bau von Batteriezellfabriken beauftragt, hieß es dazu im September.
prnewswire.com

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