EnBW-Joint-Venture plant Schnellladenetz in der Türkei

Borusan EnBW Enerji, ein Joint Venture der EnBW mit dem türkischen Industriekonzern Borusan, plant den Aufbau eines Schnellladenetzes für Elektroautos in der Türkei. Bisher ist das Unternehmen vor allem im Windenergiesektor aktiv.

Borusan EnBW Enerji hat Medienberichten zufolge eine von der türkischen Regulierungsbehörde EMRA ausgestellte Lizenz erhalten, mit der sich das Unternehmen als Ladenetzbetreiber in der Türkei betätigen darf. Die Firmenleitung soll für das geplante Schnellladenetz bis zum Jahr 2030 Investitionen von mehr als 5 Milliarden Türkischen Lira einkalkulieren, was derzeit umgerechnet knapp 250 Millionen Euro entspricht.

Das deutsch-türkische Gemeinschaftsunternehmen will seine Schnellladedienste für Elektrofahrzeuge zunächst an mehr als 500 Punkten anbieten und diese Zahl später auf 7.000 Punkte erhöhen. Ob damit Ladepunkte oder Standorte gemeint sind, ist unklar. Zur Ladeleistung gibt es lediglich den Hinweis, dass die Säulen den Batterie-SoC in 30 Minuten auf 80 Prozent bringen können. Das spricht weniger für 300-kW- als vielmehr für bis zu 150-kW-Ladeinfrastruktur.

Borusan EnBW Enerji besteht seit 2009 und hat seinen Sitz in Istanbul. EnBW und Borusan sind jeweils zur Hälfte an dem Joint Venture beteiligt. Ziel des Joint Venture war es bisher vor allem, in der Türkei Erzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien aufzubauen. Stand Mitte 2022 kam das Unternehmen in der Türkei auf Erzeugungsanlagen von rund 720 Megawatt Leistung, darunter vor allem Onshore-Windanlagen, aber auch ein Wasserkraftwerk und zwei Solarparks.
raillynews.com, sonsaat.com.tr (auf Türkisch)

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