CALB präsentiert Rundzellen mit höherer Energiedichte

Der chinesische Batteriehersteller CALB hat eine neue Batterietechnologie vorgestellt, die gegenüber herkömmlichen zylindrischen Zellen eine erhebliche Leistungssteigerung bieten soll. Dabei handelt es sich nicht nur um eine verbesserte Zellchemie, sondern auch einen neuartigen Aufbau.

Der neue Batterietyp soll laut einer CALB-Präsentation auf dem „China EV 100 Forum“ sowohl Innovationen bei der Zellchemie nutzen, sich aber vor allem durch eine strukturelle Neuerung von anderen Rundzellen abheben. Die vom Unternehmen als „U-Struktur“ bezeichnete Technologie weicht von dem bekannten Rundzellen-Aufbau spürbar ab.

Rundzellen für Elektroautos haben bisher – wie Haushaltsbatterien – den Plus- und Minuspol an den jeweils gegensätzlichen Enden des Zellgehäuses. Mit der „U-Struktur“ verbaut CALB sowohl den Plus- als auch den Minuspol an einer Gehäuse-Seite. Der Plus-Pol liegt wie gehabt in der Mitte und ist etwas erhöht, der Minus-Pol liegt außen. Für die Integration eines Batterie-Moduls oder -Packs bedeutet das, dass diese Rundzelle quasi wie eine prismatische Zelle mit beiden Polen an einer Seite des Gehäuses behandelt werden.

Auf den Aufbau innerhalb der Zelle mit der „U-Struktur“ geht CALB nicht im Detail ein. Da mit dem neuen Design aber keine Ströme mehr durch die Zellhülle fließen, sollen diese „Fluss-Pfade“ für die Ströme um 70 Prozent reduziert worden sein. Das wiederum habe zur Folge, dass der Innenwiderstand der Zelle um 50 Prozent sinke, so CALB.

Ein geringerer Innenwiderstand bedeutet auch, dass sich die Zelle weniger stark erwärmt – etwa beim Schnellladen ein wichtiger Faktor. CALB gibt an, dass sich die neue Rundzelle mit bis zu 6C laden lassen könne – das Portal „CN EV Post“ geht von einer vollständigen Ladung in zehn Minuten aus.

Die Lade-Rate von 6C dürfte für die NMC-Variante der „U-Struktur“-Zelle gelten. Diese soll laut CALB auf eine Energiedichte von 300 Wh/kg kommen. Zudem soll es eine L(M)FP-Version geben, also eine reine LFP-Zellchemie oder eine LMFP-Chemie mit zusätzlichem Mangan. Hier werden bis zu 200 Wh/kg bei der Energiedichte angegeben.

Während in High-End-Fahrzeugen die 300 Wh/kg und vor allem die Lade-Rate von 6C interessant sein dürften, soll die „U-Struktur“ noch einen anderen Vorteil bieten, der vor allem bei günstigen Fahrzeugen zum Tragen kommen dürfte: CALB-Vizepräsident Xie Qiu soll bei dem „China EV 100 Forum“ angegeben haben, dass im Vergleich zu Tabless-Rundzellen (wie etwa Teslas 4680-Zellen) die Anzahl der Schweißmaschinen in der Produktionslinie dieser Batterie um etwa 70 Prozent geringer sei.

„Wir haben die Struktur der zylindrischen Batterie durch die Einführung der ‚U‘-Struktur revolutioniert“, wird Xie Qiu zitiert. Während die Tabless-Struktur einige der Strompfadprobleme löse, führe die Behandlung der Zellhülle als leitfähige Komponente zu einem relativ langen Weg für den Stromfluss. Das soll die neu entwickelte „U-Struktur“ deutlich besser machen.

Wann CALB mit diesem neuen Zelltyp in die Serienproduktion gehen will, ist allerdings nicht bekannt.
cnevpost.com

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