Batterie-Startup Theion bezieht Neubau in Berlin-Adlershof

Das Berliner Schwefelkristall-Batterie-Startup Theion hat mit vergrößertem Team einen neuen Standort bezogen und berichtet über technologische Fortschritte. Im nächsten Schritt sollen die Erkenntnisse aus den Versuchen mit Knopfzellen auf mehrlagige Pouchzellen übertragen werden.

Das Startup hat einen 1.800 Quadratmeter großen Neubau in Berlins Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof bezogen. Auf vier Stockwerken nahe dem Campus der Humboldt Universität wird das auf 19 Expertinnen und Experten angewachsene Team die Entwicklung der Schwefelkristall-Batterien in den kommenden Jahren weiter vorantreiben, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt.

Als nächste Entwicklungsschritte plant Theion die Übertragung der Prozessinnovationen von Knopfzellen auf einlagige Pouchzellen und den Aufbau von mehrlagigen Pouchzellen zur Erhöhung der Energiedichte der Batterie. Die ersten einlagigen Pouchzellen hat das Theion laut CEO Ulrich Ehmes bereits hergestellt. „Um das Tempo hochzuhalten und konzentriert die nächsten Meilensteine anzugehen, war es wichtig, das gesamte Team an einem Ort zusammenzuführen“, sagt Ehmes zu dem neuen Standort.

Für die ersten kommerziellen Zellen strebt das Unternehmen eine gravimetrische Energiedichte von 500 Wh/kg bei einer Lebensdauer von 500 Ladezyklen an. Wann eine solche Zelle serienreif sein soll, wird aber nicht angegeben. Im März 2022 hatte Theion noch eine Lithium-Schwefel-Batteriezelle für 2023 im Luft- und Raumfahrtsektor angekündigt und deren Einsatz im Auto für 2024 in Aussicht gestellt.

Für mobile Anwendungen kombiniert Theion eine monolithische Schwefelkathode mit einer modifizierten Lithium-Metall-Anode. Die monolithische Schwefelkathode sei so präpariert, „dass sie eine hochhierarchische Morphologie und ein künstliches Perkolationsnetzwerk aufweist“. Das soll laut den Entwicklerin ein „hohes Loading und hohen Utilization-Faktor der Aktiv-Materialien“ ermöglichen. Zum Schutz der Kathode vor Polysulfid-Shuttles, der typischen Herausforderung bei Lithium-Schwefel-Batterien, nutzt Theion den polykristallinen Schwefel in der Kathode mit einer speziellen, leicht aufzutragenden Beschichtung, die den isolierenden Charakter des Schwefels aufhebt.

„Das Potenzial unserer Technologie ist enorm“, sagt Ehmes. „Entweder in Kombination mit Lithium für mobile Anwendungen oder mit Natrium für stationäre Speicher. Wir werden unser Team für die spannenden Herausforderungen in der Produkt- und Prozessentwicklung weiter verstärken.“
Quelle: Info per E-Mail

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