Mercedes nennt erste Preise für EQT und eCitan

Mercedes-Benz Vans hat seine neuen rein elektrischen Modelle EQT als Van vor allem für Privatkunden und eCitan als Transporter für den gewerblichen Bereich vorgestellt. Beide werden bald bestellbar sein – im Falle des eCitan mit einiger Verzögerung.

Die aktuelle Citan-Generation hatte Mercedes-Benz Vans bereits im August 2021 vorgestellt. Die Verbrenner-Modelle sind seitdem bestellbar, für den eCitan wurde der Bestellstart für das zweite Halbjahr 2022 in Aussicht gestellt – was sich nun weit bis in das erste Halbjahr 2023 gezogen hat oder womöglich doch noch bis ins zweite Halbjahr 2023 zieht. Denn bisher ist der Bestellstart noch nicht erfolgt, er wurde nur „zeitnah“ angekündigt.

Erste Preise für den deutschen Markt nennt Mercedes-Benz Vans aber schon: Der EQT wird hierzulande zu Brutto-Listenpreisen ab rund 49.000 Euro starten, der eCitan ab ca. 36.000 Euro netto (42.840 Euro brutto). Bei den Preisunterschieden ist zu beachten, dass der EQT ab Werk besser ausgestattet ist – unter anderem die Wärmepumpe ist hier serienmäßig an Bord, im eCitan ist sie optional. Mit weiteren Features bei der Ladetechnik (siehe unten) schmilzt die Preisdifferenz zwischen einem Basis-eCitan und dem EQT.

Sowohl EQT als auch eCitan kommen mit einem 90-kW-Motor und einem Akku mit einer nutzbaren Kapazität von 45 kWh. Das ist schon lange bekannt, schließlich basieren sowohl die Elektro- als auch die Verbrenner-Versionen auf dem Renault Kangoo, der eben mit jenem 90-kW-Elektroantrieb bereits eine Weile auf dem Markt ist. Der Nissan Townstar EV ist das dritte Modell im Bunde, das auf diesen Antrieb setzt. Erste Eindrücke vom Renault-Modell, das zumindest beim Antrieb und Ladeverhalten dem Mercedes entspricht, liefert unser Fahrbericht.

Von den Plattform-Brüdern übernehmen die Mercedes-Modelle auch die Ladetechnik: Für das AC-Laden ist ein 22-kW-Onboard-Charger verbaut – im EQT ist das Serie, im eCitan optional. Dort ist ab Werk ein 11-kW-Lader verbaut. An einer DC-Schnellladestation (wieder im EQT Serie, im eCitan optional) kann der 45 kWh große Akku mit bis zu 80 kW in der Spitze geladen werden. Wie unser Test des Nissan Townstar EV Kastenwagen (vergleichbar mit dem eCitan) gezeigt hat, liegt diese Leistung nur kurzzeitig an, über weite Strecken bleibt es bei etwas über 50 kW. Folglich dauert der Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent im Idealfall 38 Minuten. Mit den zu erwartenden Verbräuchen von etwa 20 kWh/100km liegt die Reichweite nur etwas über 200 Kilometer, im Winter oder auf der Autobahn womöglich gar darunter. Die freizeitaktive Familie muss also häufige Ladepausen von fast 40 Minuten einplanen. Im eCitan für den innerstädtischen Liefer- und Serviceverkehr dürfte der Akku aber ausreichen.

Trotz der Renault-Plattform und der Produktion der beiden Modelle bei Renault in Frankreich spricht Mercedes in der Mitteilung von einem „neu entwickelten Small Van für den freizeitaktiven Alltag“. Der EQT biete „Familien sowie freizeitaktiven Menschen einen attraktiven Einstieg in die vollelektrische Welt der Marke mit dem Stern“. Wie das Verbrenner-Pendant T-Klasse soll sich der EQT durch seine Variabilität und hochwertige Ausstattung auszeichnen, so Mercedes. Ein Ansatz, um sich von den technisch weitgehend identischen Renault- und Nissan-Modellen abzuheben.

Der eCitan startet als Kastenwagen in zwei Längen von 4.498 mm als Kompakt- und mit 4.922 mm in der Langversion. Das Ladevolumen und die Zuladung sind vergleichbar mit den konventionell angetriebenen Citan-Modellen. Beim kompakten Kastenwagen sind es 2,9 Kubikmeter und bis zu 544 Kilogramm, bei der Langversion 3,7 Kubikmeter und bis zu 722 Kilogramm.

Als Tourer für die gewerbliche Personenbeförderung gibt es ihn zunächst in der Länge „Kompakt“, die Langversion erscheint zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Selbiges gilt für den EQT: Zunächst ist die 4,50 Meter lange „Kompakt“-Version bestellbar, eine Variante mit langem Radstand soll noch 2023 folgen.
mercedes-benz.com (EQT), mercedes-benz.com (eCitan)

4 Kommentare

zu „Mercedes nennt erste Preise für EQT und eCitan“
Jan
10.05.2023 um 11:32
Das Interieur des EQT ist hoffentlich ein Scherz...
Robert
10.05.2023 um 13:48
die Akkugröße ist ja wohl ein witz vor 10 Jahren wäre das super gewesen aber heute? "Reichweite nur etwas über 200 Kilometer, im Winter oder auf der Autobahn womöglich gar darunter." sehr witzig natürlich ist die Reichweite im Winter oder der Autobahn erheblich geringer ich denke mehr als 120-150 km wird da kaum zu schaffen sein bei der Bauform wenn sogar der MG ZS EV mit der 51kwh Batterie nur knapp 200km im Winter schafft eigene erfahrung und das auf der Landstraße im Winter
Udo
11.05.2023 um 09:29
Schöne Grüße aus dem 20 Jahrhundert Da haben die Ingenieure wohl gerade Betriebsferien gehabt
Michael Dierolf
12.05.2023 um 09:10
Genau aus diesem grund habe ich mir nochmal einen citrön jumpy Diesel Transporter gekauft . Weil es eben null elektrische Angebote gibt . Die viel Ladevolumen haben und 1.8 to locker ziehen dürfen und können .

Schreiben Sie einen Kommentar zu Udo Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch