VinFast strebt per SPAC-Fusion an die US-Börse

Der vietnamesische Elektroauto-Hersteller VinFast hat sich mit der Börsenhülle Black Spade Acquisition auf eine Fusion zum Zwecke des Börsengangs in den USA verständigt. VinFast strebt durch die Listung an der New York Stock Exchange eine Bewertung von mindestens 23 Milliarden US-Dollar an.

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Der Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erwartet. Damit würde der Börsengang von VinFast rund ein Jahr später erfolgen als zuvor geplant. Der Unternehmenszusammenschluss mit der SPAC-Firma Black Spade Acquisition steht dabei noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung von Aufsichtsbehörden und Aktionären sowie anderer üblicher Abschlussbedingungen.

SPACs sind Investmentfirmen, die genau zum Zweck der Fusion mit einem anderen Unternehmen gegründet wurden, deshalb die Bezeichnung „special-purchase acquisition company“ (SPAC). Da im Falle von VinFast der Fusionspartner unter dem Tickersymbol BSAQ bereits an der NYSE gelistet ist, wird so der Börsengang deutlich beschleunigt. Ein klassischer Börsengang kann in den USA bis zu zwei Jahre dauern.

VinFast strebt bei seinem Wallstreet-Debüt eine Bewertung von mindestens 23 Milliarden US-Dollar an. Das ist wesentlich weniger, als bei Vorstellung der Börsenpläne Ende 2021 proklamiert. Seinerzeit berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Statements des Konzerns, dass mit einer Bewertung von 60 Milliarden Dollar und Einnahmen in Höhe von mindestens 3 Milliarden Dollar gerechnet werde.

Thuy Le, Global CEO von VinFast, kommentiert die angekündigte SPAC-Fusion wie folgt: „VinFast hat bereits bewiesen, dass es in der Lage ist, schnell internationale Märkte zu erreichen. Die Partnerschaft mit Black Spade und die Börsennotierung von VinFast in den USA stellen die perfekte Möglichkeit der Kapitalbeschaffung für unsere zukünftigen globalen Ambitionen dar und sind auch eine wichtige Errungenschaft für Vingroup.“

VinFast wurde 2017 als Mitglied des vietnamesischen Kongolmerats Vingroup gegründet und agiert seit 2022 als reiner Elektroautohersteller. In Vietnam ist das Unternehmen mit den vier E-Modellen VF e34, VF 8, VF 9 und VF 5 auf dem Markt. Aktuell steht das Unternehmen an der Schwelle zur globalen Expansion: Ende April hatte VinFast eigenen Angaben zufolge knapp 3.000 Elektroautos in die USA und Kanada exportiert. Noch in diesem Jahr wollen die Vietnamesen ihre Stromer auch nach Europa bringen, konkret nach Deutschland, Frankreich und in die Niederlande.

Vor dem Hintergrund seiner kapitalintensiven Expansionspläne hatte der vietnamesische Elektroauto-Hersteller sich erst kürzlich gruppenintern bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar an frischen Mitteln gesichert.

Update 02.08.2023: Die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde, die US Securities and Exchange Commission (SEC) hat VinFasts geplanten Börsengang grünes Licht gegeben. Der vietnamesische Autobauer rechnet mit einer Bewertung von 27 Milliarden US-Dollar (derzeit 24,6 Milliarden Euro), bei der Ankündigung im Mai (siehe oben) war noch von mindestens 23 Milliarden US-Dollar (20,9 Milliarden Euro) die Rede – VinFast hat den Wert also etwas nach oben angepasst. Der Zusammenschluss mit der Börsenhülle Black Spade Acquisition wird voraussichtlich im August 2023 abgeschlossen, gefolgt von der Börsennotierung. Natürlich vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und anderer üblicher Abschlussbedingungen.

Die Ankündigung des Börsengangs im August erfolgt kurz nach dem Spatenstich für das erste US-Werk von VinFast. Die Fabrik in Chatham County im Bundesstaat North Carolina soll 2025 in Betrieb gehen und zunächst mit einer Jahreskapazität von 150.000 E-Autos die Modelle VF 7, VF 8 und VF 9 fertigen.
vinfastauto.us, vinfastauto.us (Update)

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