Dacia plant Elektro-Sandero in fünf Jahren

Bild: Dacia

Dacia will offenbar die nächste Generation seines Kleinwagens ab 2027 oder 2028 auch als Elektromodell anbieten – oder sogar zum reinen BEV-Modell machen. Das berichten britische Medien unter Berufung auf Dacia-CEO Denis Le Vot.

Der Sandero der neuen Generation wird voraussichtlich auf der Plattform CMF-BEV basieren, die auch der elektrische Renault 5, Renault 4, und der elektrische Nachfolger des Nissan Micra nutzen werden. Bei der CMF-BEV handelt es sich um eine für Elektroantriebe optimierte Version der CMF-B, also der „Common Modular Family“ für das B-Segment. Da Fahrzeuge auf Basis der CMF-B und CMF-BEV auf einer Linie produziert werden können, könnte Dacia mit einer Sandero-Karosserie sowohl Verbrenner als auch E-Antriebe anbieten.

Bestätigt ist seitens des Dacia-CEO aber die Premiere „2027 oder 2028“. Je nachdem, in welchem Jahr das Modell letztendlich auf den Markt kommt, werde die dann vierte Sandero-Generation „bis 2034 oder 2035 in Betrieb sein“.

Die oberste Priorität von Dacia besteht weiter darin, die Kosten möglichst niedrig zu halten. Deshalb untersucht die Marke derzeit alle möglichen Batterie-Chemien für den elektrischen Sandero. Dazu gehören laut Le Vot auch Natrium-Ionen-Batterien. Grundsätzlich wird sich Dacia bei der Technologie auf das Know-how der Renault-Gruppe verlassen. Zumindest für den Renault 5 hatten die Franzosen den Einsatz von LFP-Batterien ausgeschlossen. Somit bleibt spannend, auf welche Batterie-Technologie Dacia in Zukunft setzen wird: Doch LFP, günstige NCM-Zellen oder gleich Natrium-Ionen-Akkus?

Elektro-Sandero als Schwestermodell des Renault 5?

Le Vot schloss in dem Gespräch mit den britischen Medien aber aus, dass es in absehbarer Zeit einen E-Dacia mit 600 Kilometern Reichweite und 20 Minuten Ladezeit geben werde. „Warum? Weil wir hier eine soziale Rolle spielen. Unser Job ist barrierefreie Mobilität und dazu gehört auch die Elektromobilität“, so der Dacia-Markenchef. Er verweist auch auf die Nachteile der Natrium-Ionen-Technologie wie etwa die Energiedichte und das Gewicht. „Wir werden hier einen Weg finden, mit dem Angebot und zwischen Energiedichte und Ladekapazität etwas zu finden, das anders ist“, wird Le Vot zitiert „Die Idee ist, dass wir damit bezahlbar sein werden. Und in zwei Jahren werden wir die Antwort haben.“

Die rumänische Renault-Marke hat mit dem Spring bereits ein Elektromodell im Angebot, von dem kleinen E-SUV konnte Dacia seit 2023 rund 120.000 Fahrzeuge absetzen. Der Spring wird in China gebaut, dort wird das Fahrzeug unter der Marke Renault vertrieben. Wo ein möglicher Elektro-Sandero vom Band laufen wird, gab Le Vot noch nicht an.

Dafür deutet er an, was er beim Spring gerne anders gemacht hätte: „Wenn wir [den Spring] noch einmal machen würden, würde ich die Batterie halbieren“, so Le Vot. Der Spring verfügt über eine für europäische Standards bereits recht kleine Batterie mit 26,8 kWh, was für eine WLTP-Reichweite von 230 Kilometern genügt. Der durchschnittliche Spring-Kunde fahre aber nur 16 Kilometer am Tag, weshalb man an der Batterie weiter sparen könne. Die Erkenntnisse aus der Nutzung des Spring sollen in die Elektrofahrzeuge der nächsten Generation von Dacia einfließen: 1:1 übertragen lassen sie sich aber wohl nicht – der größere Sandero in der Vier-Meter-Klasse wird anders genutzt als der kleinere Spring.

Übrigens: Auf die Berichte von Anfang 2022, wonach Dacia den Spring als E-Einstiegsmodell bereits im Jahr 2024 ablösen könnte, wird in den aktuellen Artikeln zum Elektro-Sandero kein Bezug mehr genommen.
carmagazine.co.uk, autocar.co.uk

2 Kommentare

zu „Dacia plant Elektro-Sandero in fünf Jahren“
Roland Schulze-Vielhauer
20.06.2023 um 07:59
Ich finde es sehr gut, das Dacia weiterhin auch die Menschen berücksichtigt welche nicht mal eben im Schnitt 50.000€ für ein Auto ausgeben können oder wollen. Hinzu kommt noch das ein Dacia sehr zuverlässig ist und sehr hohe Km. Leistungen absolviert. Ich selbst bin von Mercedes A Klasse und Smart Cabriolet auf Dacia Duster 4x4 umgestiegen. Ausschlaggebend war die Erfahrung das ich mit meinem Geschäftswagen Duster 386.000km ohne Beanstandung gefahren bin. Der Nachfolger lief 97000 km ohne Probleme und nun haben wir den ganz Neuen Duster 4x4 gekauft. Somit werde ich der Marke auf jeden Fall treu bleiben...... Ach ja fast hätte ich vergessen zu erwähnen: Zu einem Drittel des Preises der damaligen A Klasse....
Micha
30.06.2023 um 12:48
Leider hat Dacia in jüngster Zeit (bei den aktuellen Modellen) sehr stark am Rostschutz gespart. Unterbodenschutz und Hohlraumversieglung sind mangelhaft. Ich würde mir leider keinen Dacia mehr kaufen...

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