China: Avatr bringt als zweites Modell eine E-Limousine

Die chinesische Elektroauto-Marke Avatr von Changan und CATL bereitet die Einführung ihres zweiten Modells vor. Die rund fünf Meter lange E-Limousine namens Avatr 12 folgt auf den im August 2022 gelaunchten Coupé-artigen Elektro-SUV Avatr 11. Die E-Motoren liefert Huawei zu.

Bereits Anfang des Jahres machte Avatr publik, dass die E-Limousine noch im laufenden Jahr debütieren soll. Aus dem bei den chinesischen Behörden eingereichten Zulassungsantrag gehen nun einige Details zu dem Fünfsitzer hervor. Demnach wird die zweite Baureihe der Marke Avatr 12 heißen und mit rund fünf Metern Länge im Segment der mittelgroßen bis großen Limousinen antreten. Wahlweise fährt das Modell einmotorig mit 230 kW Leistung oder als Allradler mit zusätzlichem 195-kW-Motor vor.

Die NMC-Batterien mit noch unbekannter Kapazität kommen von Gesellschafter CATL, die E-Motoren von dem eng in die Avatr-Entwicklung eingebundenen Kooperationspartner Huawei. Die Höchstgeschwindigkeit wird in dem Zulassungsantrag mit 200 km/h angegeben, die Maße mit 5.020 x 1.999 x 1.460 mm bei einem  Radstand von 3.020 mm. Das Gewicht soll 2.180 bzw. 2.300 Kilogramm erreichen, je nach Motorisierung.

Bilder, die dem Antrag beiliegen, zeigen ein Modell, das der im Avatr 11 eingeführten Optik treu bleibt. Charakteristisch sind beispielsweise sehr dünne Scheinwerfer, sportliche Stoßfänger und eine insgesamt sehr glatt wirkende Karosserieform. Hinzukommen  Kameras anstelle von Seitenspiegeln, dünne Rückleuchten und eine sehr klein ausfallende Heckscheibe.

Laut „CarNewsChina“ basiert der Avatr 12 auf derselben 750-Volt-Plattform wie das Debütmodell Avatr 11 – und teilt auch dessen Antriebskomponenten. Insofern dürfte die Limousine ebenfalls mit zwei Batterieoptionen – 90,4 kWh und 116,8 kWh – auf den Markt kommen, heißt es in dem Bericht des Portals.

Laut früheren chinesischen Medienberichten hofft Avatr, mit diesen beiden Modellen im laufenden Jahr die Marke von 100.000 Bestellungen zu erreichen. 2024 sollen zudem zwei weitere Modelle folgen, damit das Mitte 2022 von Avatr ausgegebene Ziel von vier Modellen bis 2025 vorzeitig erreicht werden kann. Wie das Portal „Gasgoo“ Anfang des Jahres schrieb, wurden in China inzwischen auch Avatr-Niederlassungen eröffnet. Noch im laufenden Jahr soll das Netz nach damaligem Infostand auf 110 Städte mit 500 Niederlassungen anwachsen. Im August 2022 hatte Avatr zudem eine wichtige Lade-Kooperation verkündet. Gemeinsam mit BP wird das Unternehmen in China in 19 Städten 100 HPC-Stationen errichten. Jede Säule soll bis zu 480 kW oder 2x 240 kW leisten.

Das erste Serienmodell – der Avatr 11 – läuft offiziell seit dem 20. Dezember 2022 in China vom Band. Die Auslieferungen starteten Anfang des Jahres. Das Coupé-artige Elektro-SUV ist in vier regulären Versionen (darunter einer Heckantriebsversion, sonst Allradversionen) ab 319.900, 349.900, 369.900 bzw. 409.900 Yuan erhältlich, womit sich die Spanne für die vier Modelle zwischen 40.100 und 51.400 Euro bewegt. Zusätzlich zu diesen regulären Versionen bietet Avatr auch eine limitierte Edition namens Avatr 011.

Ursprünglich wurde die Avatr-Marke 2018 übrigens von Changan und Nio gegründet, seinerzeit noch unter dem Namen „Changan Nio“. Die Entwicklung lief laut dem Portal CN EV Post jedoch holprig und Nio sei später „mit einer neuen Finanzierung im Grunde aus dem Joint Venture ausgestiegen“. Derzeit hält Changan 40,99 % der Anteile und CATL 17,1 %. Der Rest gehört verschiedenen Investmentfonds. Huawei hält keine Anteile, liefert aber Software, Elektromotoren und andere Teile.

Die Verkaufszahlen von Avatr fallen aktuell noch moderat aus. Im Juni verkaufte das Unternehmen laut der Statistik der China Passenger Car Association 1.753 Fahrzeuge, im kompletten zweiten Quartal waren es weniger als 2.000 Einheiten.
cnevpost.com, carnewschina.com

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