B-ON meldet Insolvenz an

Noch ist unklar, wie es soweit kommen konnte. Die Produktion des Streetscooters am Standort Düren wurde mit sofortiger Wirkung eingestellt.

Der Automobilhersteller B-ON, der unter anderem die Produktion des StreetScooter übernommen hatte, ist scheinbar pleite. Der Konzern hat nun Insolvenz beim Amtsgericht Aachen angemeldet und die Produktion des StreetScooters auf Eis gelegt.

Unklar ist, wie es zu der Schieflage kommen konnte. Das Unternehmen habe Aufträge, sagte Betriebsratsvorsitzender Jürgen Müller der „Aachener Zeitung“. Auch die im April vorgelegten Geschäftszahlen für das vergangene Jahr sahen zunächst gut aus. Zu dem Zeitpunkt vermeldete das Unternehmen einen Umsatz von 125 Millionen Dollar (seinerzeit rund 114 Mio. Euro) sowie Verträge und Absichtserklärungen für den Verkauf von insgesamt 11.000 Fahrzeuge im Jahr 2022. Verhandlungen für weitere 30.000 Fahrzeuge im laufenden Jahr seien zudem weit fortgeschritten, hieß es im Frühjahr.

Auch bei dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz wurde betont, dass neben der Deutschen Post, dem ehemaligen Besitzer von StreetScooter, neue Käufer für die Stromer gefunden worden seien, berichtet die „Aachener Zeitung“. Lieferengpässe bei wichtigen Komponenten, wie etwa der Batterie, würden ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Mit dem plötzlichen Produktionsstopp stehen auch rund 170 Mitarbeiter ab sofort ohne Arbeit da. „Unser erklärtes Ziel ist, die Produktion in Düren zu behalten“, sagte Müller der „Aachener Zeitung“. Man hoffe nun auf Unterstützung von der Deutschen Post, die nach Angaben von Müller Interesse daran haben müsste, dass es mit StreetScooter weitergeht. „Schließlich brauchen die StreetScooter ja auch regelmäßig Support“, so Müller.

B-ON hatte StreetScooter im Januar 2022 von der Deutschen Post übernommen. Damals hieß das Unternehmen noch Odin Automotive. Die Produktion der Fahrzeuge erfolgte zunächst weiterhin im deutschen StreetScooter-Werk in Düren mit einer Kapazität von 30.000 Fahrzeugen im Jahr.

Die Umfirmierung in B-ON wurde im Mai abgeschlossen, einschließlich der Einführung einer ergänzenden Reihe von Elektrifizierungsdienstleistungen zusätzlich zu der bewährten Fahrzeuglinie. „Die Entwicklung des Unternehmens vom Erstausrüster zum umfassenden Anbieter von E-Fahrzeuglösungen wurde unternommen, um Flottenbesitzern den Umstieg auf E-Fahrzeuge so einfach und problemlos wie möglich zu machen – durch die Bereitstellung von E-Fahrzeugen, Lade- und Energiemanagement, Finanzierung, Service und Wartung, Fahrerschulung und fortschrittlicher Telematik über eine einzige Anlaufstelle für den Kunden“, schreibt B-ON auf seiner Webseite.

Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Luxemburg. Zudem ist das Unternehmen mit eigenen Dependancen auch in UK, der Schweiz, Deutschland, Japan und Lateinamerika aktiv.

aachener-zeitung.de

 

2 Kommentare

zu „B-ON meldet Insolvenz an“
Meier
18.09.2023 um 17:15
Bitte besser recherchieren! Die genannten 700 Mitarbeiter sind im Wesentlichen Beschäftige der Firma neapco, in deren Hallen das Fahrzeug gefertigt wurde! Lediglich ca. 150 Mitarbeiter gehören zur Firma B-On. Zudem gab es lediglich „Aufträge“ von der Deutschen Post, die aber wegen technischer Probleme am Fahrzeug die Bestellungen ausgesetzt hatte.
Ria Kaiser
19.09.2023 um 10:09
Leider kann man sich den Artikel nicht mehr als pdf speichern, das Format ist total zerschossen. Vorher funktionierte das perfekt.

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