Forschungsprojekt entwickelt neues Heizsystem für leichte E-Fahrzeuge

Ein innovatives Heizsystem mit Flächen- und Punktheizungen ist das Ziel des Forschungsprojekts „INSIDE“. Gemeinsam mit dem Leichtfahrzeug-Hersteller Ari Motors sollen die konventionellen Heizungen ersetzt werden, um die Reichweite zu erhöhen.

Bild: Ari Motors

Der sächsische Elektrofahrzeug-Anbieter Ari Motors nimmt als Verbundpartner an einem Forschungsprojekt im Rahmen des Technologietransfer-Programms Leichtbau (TTP LB) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) teil. Dieses zielt darauf ab, konventionelle Beheizungssysteme in Elektrofahrzeugen durch gedruckte Flächen- und Punktheizleiter zu ersetzen.

Das auf 36 Monate ausgelegte Vorhaben dient der Entwicklung eines energie- und ressourceneffizienten Heizleitersystems, das sowohl Reichweitenverluste als auch den CO2-Fußabdruck von Elektrofahrzeugen reduzieren soll, wie Ari Motors mitteilt. Beteiligt sind auch das Fraunhofer ENAS, das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V., die Professur Sportgerätetechnik der Technischen Universität Chemnitz, C-marx GmbH, Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH und Zschimmer & Schwarz Mohsdorf GmbH & Co. KG.

Das Grundprinzip ähnelt dem beheizbaren Sicherheitsgut, den ZF im Januar vorgestellt hatte: Anstatt mit hohem Energieaufwand den ganzen Innenraum des Fahrzeugs zu beheizen, sollen nur gezielt einzelne Zonen erwärmt werden, etwa der Fahrersitz und der Fußraum. „Statt also mit hohem Energieaufwand das ganze Fahrzeug zu beheizen, werden die tatsächlichen Wärmebedürfnisse berücksichtigt und punktgenau erfüllt“, schreibt Ari Motors. Auf diese Weise soll der Energieverbrauch deutlich reduziert werden, so dass die Batterie trotz gesteigerter Heizleistung entlastet wird und die Autonomie des Elektrofahrzeugs auch im Winter auf hohem Niveau bleibt.

Gelöst werden soll das durch den Einsatz robotergestützter Inkjet-Drucktechnologie. Damit sollen in der bestehenden Produktionslinie Heizelemente auf Folien, Textilien oder Verbundbauteile wie etwa Türverkleidungen oder den Dachhimmel aufgedruckt werden. Zusätzliches Befestigungsmaterial soll nicht nötig sein, was zum einen die Produktion vereinfacht, Ressourcen spart und das Endprodukt leichter macht.

„Das getestete digitale Heizverfahren sichert nicht nur nachhaltige, individuell steuerbare und reichweitenschonende Wärme für die Insassen, sondern ermöglicht es auch, unsere Fahrzeuge mit neuen Optionen auszustatten“, sagt Thomas Kuwatsch, CFO bei Ari Motors. „Geplant ist zum Beispiel das Aufdrucken von Heizelementen auf die Innenseiten von Kofferaufbauten oder des Ari-Hundetransporters. Dann haben es kälteempfindliche Waren oder der geliebte Familienhund auch bei winterlichen Touren schön warm und der Akku muss trotzdem nicht leiden.“

ari-motors.com

1 Kommentar

zu „Forschungsprojekt entwickelt neues Heizsystem für leichte E-Fahrzeuge“
Michi
22.09.2023 um 07:59
Spannende Sache, bin gespannt ob man da mit einer Wärmepumpe mithalten kann, die macht ja aus einer kWh Strom drei bis vier kWh Wärme im Innenraum. Auf kürzesten Strecken ist man der Wärmepumpe sicher überlegen, aber lohnt der Aufwand, da die Meisten Autos ja eh eine Wärmepumpe dabei haben, die aktuell halt nur zum Kühlen verwendet wird.

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