UK: Regierung hält an Elektro-Quoten fest

Das Verbrenner-Verbot wird zwar um fünf Jahre nach hinten geschoben, das „ZEV mandate“ bleibt aber bestehen: Trotz der jüngsten Lockerung müssen Autobauer ab 2024 eine Elektro-Quote erfüllen.

Bild: Pixabay

Großbritannien wird trotz der Verschiebung des Datums für das Verbot des Verkaufs neuer Autos mit Verbrennungsmotoren von 2030 auf 2035 am Plan festhalten, Herstellern ab 2024 jährliche Verkaufsziele für E-Autos aufzuerlegen. Wie die britische Regierung jetzt bestätigte, wird das sogenannte „ZEV mandate“ bestehen bleiben.

Dieses sieht wie berichtet vor, dass ab 2024 mindestens 22 Prozent der im UK verkauften neuen Pkw lokal emissionsfrei sein müssen. Diese ZEV-Quote soll bis 2030 auf 80 Prozent und bis 2035 auf 100 Prozent steigen. Bei neuen Transportern sollen 2024 mindestens zehn Prozent der im Königreich verkauften Fahrzeuge emissionsfrei sein, 70 Prozent in 2030 und 100 Prozent in 2035.

Wie die BBC und der Guardian jetzt berichten, könnten Hersteller, die diese Quoten nicht einhalten, mit Geldstrafen In Höhe von 15.000 Pfund pro Auto belegt oder dazu verpflichtet werden, Emissionsguthaben von Herstellern zu kaufen, die die Quote übererfüllen.

Doch das kommt in der Branche nicht gut an. Ein „großer Hersteller“, der aber offenbar nicht genannt werden wollte, gab gegenüber der BBC an, dass es für die Autobauer schwieriger werden würde, Elektroautos zu verkaufen, wenn man einerseits Zielvorgaben für den E-Auto-Absatz macht und gleichzeitig das Verbot neuer Benziner und Diesel aufschiebt.

Auch der Handelsverband SMMT hatte bereits im Vorfeld der Ankündigung Sunaks kritisiert, dass das Hin und Her die Verbraucher verunsichern werde. Nun legte der Vorsitzende Mike Hawes nach. Die Industrie benötige „ein Paket attraktiver Anreize und Maßnahmen zur Beschleunigung der Ladeinfrastruktur benötigt, um den Verbrauchern das Vertrauen für einen Wechsel zu geben“, sagte Hawes dem „Guardian.

Ian Plummer, kaufmännischer Leiter der Online-Autoverkaufsseite Auto Trader, sagte der BBC, die Quote für den Verkauf von Elektroautos sei in ihrer jetzigen Form für die Mehrheit der Hersteller eine Herausforderung. Um die Ziele zu erreichen, „werden einige Hersteller wahrscheinlich Preissenkungen als Hebel nutzen“, um Autofahrer zum Kauf von Elektrofahrzeugen zu bewegen, so Plummer. Der Branchenanalyst Philip Nothard gab laut dem Bericht an, er gehe davon aus, dass das Ziel für den Verkauf von Elektroautos „wohl einen größeren Einfluss“ auf den Markt habe als die Verzögerung des Verbots neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

bbc.com, theguardian.com

1 Kommentar

zu „UK: Regierung hält an Elektro-Quoten fest“
Sebastian
22.09.2023 um 10:23
Das könnte spannend werden. Es gibt ja doch einige Hersteller, die quasi noch gar kein Angebot für ZEV im Portfolio haben. Ich denke da v.a. an Japaner. Toyota hat zumindest eins (ohne den FoolCell-Mirai), Nissan, Subaru auch, aber dann... Honda (ja, den E), Mazda, Mitsubishi? Wird das ein abruptes Marktende für so manchen Hersteller?

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