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„Elektromobilität – Marktentwicklung und V2X-Potenziale“ – Jan Figgener von der RWTH Aachen

Wie steht es um die Netzintegration der Elektromobilität? Jan Figgener, Abteilungsleiter Netzintegration und Speichersystemanalyse an der RWTH Aachen, ging in seinem Vortrag bei unserer Online-Konferenz auf die gegenwärtige Marktentwicklung und V2X-Potenziale ein.

Wie steht es um die Netzintegration der Elektromobilität? Jan Figgener, Abteilungsleiter Netzintegration und Speichersystemanalyse an der RWTH Aachen, ging in seinem Vortrag bei unserer Online-Konferenz auf die gegenwärtige Marktentwicklung und V2X-Potenziale ein.

Der BEV-Bestand in Deutschland ist heute bei etwa 1,2 Millionen E-Fahrzeugen. Nimmt man dazu die relevanten Größen der Netzintegration, verortet Figgener die Kapazität der einzelnen Fahrzeuge bei 60 kWh im Schnitt. Dieser Bestand resultiert in einem gewaltigen V2X- und Speicherpotenzial für das Netz. Figgener zieht den Vergleich mit stationären Energiespeichern, um dem Publikum “ein Gefühl für die Größenordnung zu geben”.

Sieben GWh im Jahr 2022 stehen den mobilen Speichern, sprich E-Fahrzeugen gegenüber, deren Gesamtkapazität schon heute bei glatten 65 GWh liegt. “Das heißt, etwa 90 % der Batteriekapazität ist in den Elektrofahrzeugen und nicht in den stationären Batteriespeichern,“ konstatiert Figgener. Seine Hochrechnung für 2030 sieht 1.000 GWh, also eine Terawattstunde in den von der Bundesregierung angestrebten 15 Mio. Elektrofahrzeugen schlummern und damit „ jede Menge an Flexibilität für das Energiesystem.”

Bei 55 GWh Stromverbrauch pro Stunde in ganz Deutschland sind die Batteriekapazitäten zudem “systemrelevant”, so Figgener, und liegen zudem weit über den heutigen Regelleistungen. Das „gewaltige Flexibilitätspotenzial“ muss deshalb laut dem Forscher “technologisch und regulatorisch gehoben werden.“

Hinzu kommt, dass dieses Potenzial bisher kaum für Mobilität genutzt wird. E-Fahrzeuge fahren nur etwa 40 Kilometer am Tag, nutzen also nur 10% der in ihnen ruhenden Energie. Zum Argument, dass Fahrzeuge als Energiequelle nicht verlässlich seien, da immer unterwegs, zitiert Figgener noch die Studie “Mobilität in Deutschland”, nach der weniger als 9 % der Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs sind. Die meisten stehen 97 % der Zeit – und davon 20 Stunden zu Hause, 3/4 dabei auf einem eigenen Stellplatz.

„Das heißt, selbst wenn wir nur einen kleinen Teil der Fahrzeuge verfügbar hätten, reicht diese Energie und Leistung immer noch aus, um an den Energiemärkten systemrelevante Aktionen zu buchen,“ so Figgener.

Den vollständigen Vortrag von Jan Figgener sehen Sie im Video oben!

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