Mobile.de launcht Batteriezertifikat – Pilotphase mit Hyundai

Die Online-Plattform mobile.de bietet Autohändlern jetzt die Möglichkeit, Batteriezertifikate zur Vermarktung ihrer Elektrofahrzeuge zu nutzen – mit dem Batterietest von Aviloo. Die neue Funktion wird seit Mitte Februar in einem Pilotprojekt zuerst mit Hyundai Motor Deutschland getestet und weiterentwickelt.

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Bild: mobile.de

Im Rahmen einer Testphase führen Partnerhändler des Gebrauchtwagenprogramms „Hyundai Promise“ eine Batteriediagnose durch und erhalten vom Batteriedienstleister Aviloo das entsprechende Zertifikat. Die dazugehörigen Inserate können auf mobile.de mit einem neuen Suchfilter und anhand von Kennzeichnungen auf den Suchergebnis- und Detailseiten gefunden werden.

Der Batterietest von Aviloo ist bereits bekannt: Im Zentrum steht die sogenannte „Aviloo Box“, ein OBD-Dongle, das die Daten des Fahrzeugs ausliest. Darauf basierend gibt es zwei Produkte: den „Flash-Test“ und den „Premium-Test“. Bei letztgenanntem Test handelt es sich um eine aufwändigere Prozedur, bei der eine Testfahrt durchgeführt wird, die „Aviloo Box“ kann in dieser Zeit detaillierte Messungen der jeweiligen Fahrzeugbatterie vornehmen. Beim „Flash-Test“ kommt auch die „Aviloo Box“ zum Einsatz, des Test wird aber innerhalb von drei Minuten im Stand durchgeführt. Dafür liest die Box mehrere Parameter aus dem Fahrzeug aus und vergleicht diese mit bereits erfassten Vergleichsdaten ähnlicher Fahrzeuge – aus dem „Premium-Test“. Damit ist der „Flash-Test“ für professionelle Anwender wie Leasing-Unternehmen, Autohändler und Prüfgesellschaften gedacht, die innerhalb kurzer Zeit viele Fahrzeuge testen wollen. Mit der Testfahrt wird das Ergebnis genauer.

Der gemeinsame Testpilot von mobile.de, Hyundai Motor Deutschland und Aviloo ist zunächst auf sechs Monate angelegt – und wird also folglich bis Mitte August 2024 laufen. Mit der Testphase wollen die Partner „einen Beitrag zur Kundenorientierung im Wachstumsmarkt für gebrauchte Elektrofahrzeuge leisten“. Natürlich mit der klaren Intention von mobile.de, das Angebot auf weitere Marken auszuweiten.

„Mobile.de ist der mit Abstand größte Marktplatz für Elektroautos in Deutschland. Mit der Einführung von Batteriezertifikaten können Autohändler auf unserer Plattform von noch besserer Sichtbarkeit, mehr Leads pro Inserat sowie schnelleren Verkaufsmöglichkeiten profitieren“, sagt Florian Baur, Chief Sales Officer bei mobile.de. „Wir freuen uns, mit Hyundai Motor Deutschland einen starken Partner gefunden zu haben, um gemeinsam wertvolle Erkenntnisse für die weitere Projektentwicklung zu gewinnen.“

„Um der Skepsis gegenüber Fahrzeugen mit Hochvoltbatterien aus zweiter Hand entgegenzuwirken, ist das Hyundai Promise Batteriezustandszertifikat seit 2020 Bestandteil unseres Gebrauchtwagenprogramms. Wir freuen uns, dass wir durch die Kooperation mit mobile.de vielen Kaufinteressenten zeigen können, dass die Batterien unserer Fahrzeuge auch mit hoher Laufleistung teilweise einen fast neuwertigen Gesundheitszustand aufweisen“, sagt Tobias Krumnikl, Abteilungsleiter Gewerbekunden & Gebrauchtwagenstrategie von Hyundai Motor Deutschland. „Wir bedanken uns für das Vertrauen und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

mobile.de

2 Kommentare

zu „Mobile.de launcht Batteriezertifikat – Pilotphase mit Hyundai“
EdgarW
20.02.2024 um 10:37
Gerade bei Hyundai ist der Flash-Test nicht zu gebrauchen, wie man gut am abgebildeten "Zertifikat" ablesen kann. 100% SoH aus dem Hyundai-BMS bedeuten eben nicht 100% Batteriekapazität. Fast alle mir bekannten Ioniq von 2016-19 (ich habe meinen 2018 gekauft) haben noch 100% SoH. Alle Zellen sind "gesund", das ist ja richtig,. Aber die Kpazität kann bei selbigem Wert eben auch deutlich unter 90% des ursprünglichen Werts liegen. Inflationär Zertifikate mit "100%" auszustellen, untergräbt nur das Vertrauen in das Zertifikat.Der "Premium-Test" hingegen gilt als sehr brauchbar; Bjørn Nyland kommt mit seinen Ergebissen auf sehr ähnliche Werte wie von ihm zum Vergleich herangezogene Aviloo.
Gregor
20.02.2024 um 11:16
Ich würde einzog einem Drittanbieter beim Test glauben. Der Test sollte zum einen das machen was Aviloo derzeit macht. Bei moderater Leistung die reale Kapazität messen. Gleichzeitig auch ein extrem wichtiger Wert, welche Zellspannungen sind sehr auffällig (auffällige Abweichungen).Gleichzeitig sollte noch bei höherer Last ein Snapshot von den Zellspannungen erfolgen. Denn auch da sind Bad Cells gut zu erkennen. Und dann noch beim DC Laden und der Peakleistung und meiner Meinung auch kurz vor Ladeschluss. Bad Cells zeigen auch hier ein auffälliges Verhalten. Das heißt nicht, das die Zellen tot sind oder kaputt gehen werden. Aber das man sie im Auge haben sollte.All das könnten (sollten die Hersteller mMn per Gesetz machen) die Hersteller locker machen. Denn die Daten würden detailliert den Akkuzustand zeigen. Man wüsste auch im Detail ob ein Block oder eine Zelle evtl getauscht werden sollten.Aber wie man bei Hunday/Kia und der eGMP Platform sieht, haben die kein Interesse an realen SOH in ihren Fahrzeugen. Dann müsste ja für Garantie aufkommen. Und schon sinkt mein Vertrauen in den SOH der Hersteller...dann lieber so einen Dritt Tester.

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