Österreich: Forschung zu Lithium-Rückgewinnung aus Altbatterien

Ein Konsortium aus sechs Partnern unter der Leitung des Fraunhofer Austria erarbeitet im Projekt MoLIBity praxistaugliche Konzepte, um Lithium aus Batterien zurückzugewinnen. Damit wollen die Projektteilnehmer dazu beitragen, die künftige Versorgung Europas mit kritischen Rohstoffen sicherzustellen.

fraunhofer austria molibity 2024
Bild: Fraunhofer IKTS

Die Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien am Ende ihrer Lebensdauer stellt aus Sicht des MoLIBity-Konsortiums derzeit noch eine große Herausforderung dar. „In den allermeisten Fällen herrscht Unklarheit über den genauen Aufbau der Batterie, und der digitale Produktpass für Batterien, der dieses Problem lösen soll, kommt erst im Jahr 2027“, erklärt Projektleiter Andreas Lehner von Fraunhofer Austria. Das neue Projekt soll deshalb einen Prozess entwickeln, der es erlaubt, schon jetzt eine Auswahl an Daten über die Batterie abzulegen und abzurufen, um Vorbehandlungsschritte wie die Demontage sicherer zu gestalten.

Die Projektteilnehmer haben sich vorgenommen, im Zuge von MoLIBity u.a. Verfahren zur Identifikation der Zellchemie sowie zur Qualitätsbewertung der darin enthaltenen Schwarzmasse zu entwickeln und umfangreiche Entlade- und Demontageanalysen zu absolvieren. Außerdem wollen sie eruieren, „welche Informationen im digitalen Produktpass enthalten sein müssen, um relevante Optimierungen in der Prozessökonomie erzielen zu können“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Schließlich strebt das Konsortium auch die Entwicklung von hydrometallurgischen Aufbereitungsprozessen und eine Ökobilanzierung und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung des Gesamtprozesses an.

Neben dem Fraunhofer Austria als Konsortialführer sind an dem Projekt das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, die Montanuniversität Leoben, die Saubermacher Dienstleistungs AG, die Treibacher Industrie AG und die Universität für Bodenkultur Wien beteiligt. Gefördert wird MoLIBity von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

„Derzeit konzentrieren sich Recyclingunternehmen vorwiegend auf die werthaltigen Metalle Nickel, Kobalt und Kupfer. Um die ambitionierten Metall-Rückgewinnungsquoten der neuen europäischen Batterieverordnung zukünftig zu erfüllen, müssen Recyclingverfahren und -prozesse angepasst sowie optimiert werden“, skizziert Sandra Pavón, Gruppenleiterin am Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Dies betreffe vor allem das Recycling des kritischen Rohstoffs Lithium, für den eine frühzeitige Rückgewinnung unerlässlich sei, um Verluste während der folgenden Prozessierung zu vermeiden.

fraunhofer.at

0 Kommentare

zu „Österreich: Forschung zu Lithium-Rückgewinnung aus Altbatterien“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert