BYD verstärkt Aktivitäten in Mexiko

BYD peilt an, im kommenden Jahr 100.000 E-Autos in Mexiko zu verkaufen, in diesem Jahr sollen es bereits 50.000 Exemplare sein. Parallel schreiten die Pläne für eine eigene Fahrzeugfabrik in Mexiko voran. Laut dem BYD-Landeschef soll der genaue Standort des Werks Ende des Jahres bekannt gegeben werden.

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Bild: BYD

Mehrere Medien berichten unter Berufung auf Mexiko-Chef Jorge Vallejo, dass die Details zu BYDs geplanter E-Auto-Fabrik in Mexiko noch im laufenden Quartal publik gemacht werden sollen – allen voran der genaue Standort. Im Juni hieß es bereits, BYD habe Angebote aus 23 mexikanischen Bundesstaaten für sein geplantes Werk erhalten und die Auswahl zu jener Zeit bereits auf drei eingegrenzt. Präziser wird BYD weiterhin nicht.

Laut Vallejo soll die Fabrik rund 10.000 Arbeitsplätze schaffen. Er gab aber nicht genau an, ob diese 10.000 Menschen alle bei BYD direkt angestellt sein werden oder ob es sich um den Gesamteffekt der Fabrik auf die lokale Beschäftigung handelt, wo auch die Arbeitsplätze bei Vertragspartnern und Zulieferern eingerechnet sind.

Dennoch würde die BYD-Fabrik zu den größten Autowerken Mexikos gehören. Bloomberg verwies in einem früheren Bericht etwa auf das bisher größte Autowerk des Landes, die Fabrik von Volkswagen in Puebla. Dort arbeiten 6.100 Menschen an den Montagelinien, hinzu kommen 5.000 weitere Angestellte in dem Werk und „Tausende von Menschen, die die Teilemontage übernehmen“.

Den mexikanischen Markt will BYD unterdessen schon vor dem Aufbau einer lokalen Fertigung bespielen. Im laufenden Jahr will der chinesische E-Autobauer rund 50.000 Fahrzeuge nach Mexiko importieren und dort verkaufen – darunter sind aber auch Hybridfahrzeuge wie das Pickup-Modell Shark, das BYD seit Mai in Mexiko vertreibt. Für 2025 zielt BYD dann bereits auf den Absatz von 100.000 E-Autos in Mexiko.

Dass BYD gerade zum jetzigen Zeitpunkt verstärkt in Mexiko investieren will, ist dabei natürlich kein Zufall. Denn mit dem geplanten Werk blickt das chinesische Management des Herstellers nicht nur auf den lokalen Markt, sondern vor allem auf die USA: Gemeinsam mit Kanada bilden diese beiden Länder die NAFTA-Freihandelsregion, womit BYD seine in Mexiko gebauten Autos zollfrei in die USA und Kanada einführen könnte. Die in China gebauten BYDs werden bei der Einfuhr in die USA seit Kurzem mit 100 Prozent Zoll belegt, Kanada hat inzwischen denselben Zollsatz eingeführt.

reuters.com, mexiconewsdaily.com, electrek.co

2 Kommentare

zu „BYD verstärkt Aktivitäten in Mexiko“
Wolfgang Meyer
10.10.2024 um 16:31
Vielleicht täuscht sich dabei BYD. Wenn Trump US Präsident wird hat er für Waren aus Mexiko schon 100% Zollgebühren angedroht.
Rolfhu
11.10.2024 um 22:10
Trump sagt viel wenn der Tag lang ist. Die Leute müssen einfach lernen, das die Steuern nicht BYD zahlt, sondern der Kunde. Das BYD Angebot hier in Mexiko ist super und ich überlege mir auch Umzusteigen. Ein neuer kostet etwas mehr als ein 2.Hand von einer Deutschen Marke.

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