Xiaomi präsentiert E-Antrieb mit vier Motoren

Der chinesische Tech-Konzern Xiaomi hat sein Elektroauto-Chassis der nächsten Generation vorgestellt. In einen umgebauten SU7 hat Xiaomi ein neues Antriebssystem mit einem E-Motor pro Rad verbaut – und ein aktives Fahrwerk.

xiaomi su7 chassis demonstration 2024
Bild: Screenshot

Der neue Antrieb kommt auf eine Systemleistung von 1.511 kW, also umgerechnet über 2.000 PS. Wie beim SU7 Ultra sind zwei „Super Motor V8s“-Einheiten verbaut, von denen jede 425 kW liefern kann. Dazu sollen zwei „neue“ Motoren kommen. Um den „Super Motor V6s“, der im SU7 Ultra an der Vorderachse angebracht wird, dürfte es sich dabei nicht handeln, denn dieser wurde mit 288 kW Leistung angegeben. Um auf die 1.511 kW zu kommen, fehlen aber noch 661 kW – es würden also selbst zwei dieser Motoren nicht ausreichen. Es könnte sich aber um eine Weiterentwicklung aus dieser Motorenfamilie handeln.

Bereits der Drei-Motor-Antrieb aus dem SU7 Ultra ermöglicht ein Torque Vectoring, also die aktive Verteilung des Drehmoments zwischen den äußeren und inneren Rädern in einer Kurve. Mit dem Quad-Motor-Antrieb kann das Fahrzeug (wie andere E-Autos mit einem solchen System, etwa die elektrische G-Klasse von Mercedes) auf der Stelle wenden – wenn zum Beispiel die Räder auf der rechten Seite nach hinten und die auf der linken Seite nach vorne gedreht werden.

Weitere Details zu dem Vier-Motor-Antrieb hat Xiaomi noch nicht vorgestellt. Denn im Fokus standen andere Funktionen wie etwa das aktive Fahrwerk, das auf sieben Federbeine und aktive Aktuatoren setzt. Das ermöglicht zu Show-Zwecken Funktionen wie das „Tanzen“ des Autos, bietet beim Fahren aber auch Vorteile bei der Kontrolle und vor allem beim Komfort. Zudem heißt es, dass Xiaomi derartige „Hochleistungsfunktionen einem breiteren Markt zugänglich“ machen wolle – es scheinen also tatsächlich Chancen zu bestehen, dass in der nächsten Elektroauto-Generation von Xiaomi ein aktives Fahrwerk angeboten wird.

Das Fahrwerk, das auch Komponenten von Bosch nutzt, soll auf eine Hubkraft von über 44.000 Newton kommen. Damit könnte das Fahrwerk eines SU7 Max mit rund 2,2 Tonnen Gewicht sogar zwei solcher Autos anheben. Der maximale Hub beträgt 140 Millimeter.

Außerdem wird Xiaomi ein eigenes 48-Volt-System bringen. In dem Technologieträger wurden zwei Features vorgestellt, ein elektromechanisches Lenksystem mit 48 statt 12 Volt und ein Bremssystem. Hier wurden die hydraulischen Aktuatoren durch elektromechanische ersetzt. So sollen die Lenk- und Bremskräfte je nach Fahrbedingung angepasst werden können, um mal die Kontrolle und mal den Komfort zu erhöhen. Das 48-Volt-Bremssystem soll zudem zur Energieeffizienz beitragen und die Reichweite erhöhen – wenn auch nur um rund zehn Kilometer.

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15 Kommentare

zu „Xiaomi präsentiert E-Antrieb mit vier Motoren“
Stefan Michels
15.11.2024 um 17:21
Das nenne ich Innovationen! Über Sinn und Zweck kann man diskutieren, aber die deutsche Industrie hinkt hinterher, statt selber innovativ zu sein! Wir werden gnadenlos abgehängt, aber Schuld sollen natürlich die Ampel haben...
Michael Müller
16.11.2024 um 16:33
Das was da geschrieben steht hat ein Taycan oder Panamera schon heute außer 4 Motoren. Was ist da neu? Für jemanden der sich nicht auskennt ist alles neu.
Petr Seliger
15.11.2024 um 20:00
Steht da nicht das die Technik vom Bosch ist? Mir ist neu das Bosch aus China ist. Soviel zu deutsche Industrie und Innovation.Zum Schluss baut man es rein nur um zu zeigen das man es kann. Dann beim Verkauf werden die statt 10.000 USD pro Stück halt 15000 USD Verlust melden, die Aktionäre bezahlen es gerne.
Uwe
16.11.2024 um 12:33
Stimmt Bosch ist zwar ein deutsches Unternehmen aber scheinbar sind deutsche Hersteller nicht in der Lage die Systeme so zu nutzen wie die Chinesen. Die Chinesen agieren, Europa reagiert, aber leider auch das noch zu langsam.
Matthias Maisch
15.11.2024 um 18:54
Während wir noch diskutieren ob der Verbrenner mit HVO100, eFuel oder Wasserstoff zwanghaft am Leben gehalten werden kann, merken wir immer noch nicht, dass uns China in Sachen Software, Features und Innovation komplett abgehängt hat. Der SU7 zeigt das nun in nahezu allen Disziplinen. Beeindruckende Fahrdynamik am Nürburgring, Softwareintegration von Smartphone, Wärmepumpe etc., Entwicklungsgeschwindigkeit und jetzt noch aktives Fahrwerk und Beherrschung von 4 Einzelantrieben....Wachen wir in D noch vor dem 2. Nokia Dilemma auf oder hoffen wir weiter auf Wohlstand und Wachstum mit historischer Technologie?Ich hoffe sehr auf eine schnelle Erkenntnis und schnelles Handeln in neue Technik und Fortschritt...
Anton
15.11.2024 um 18:19
Ampel ist nur ein Symptom. Ich habe gestern einen Bericht gelesen, die Chinesen haben ein deutsches Lufttaxi Start-Up gekauft. Ich fand es lustig. Da wir schonmal eine Technologie verkauft haben, in der wir führend waren. Solar. Wir sind lieber dabei uns nach Sicherheit zu sehnen. Nach dem was eh schon klappt. Wir haben vergessen, was es heißt schlecht zu leben. Denn ohne den Willen besser zu sein als die anderen, wächst man nicht. Egal wo man hinschaut. Schule, Infrastruktur, Mobilität, Industrie, Ämter, ... um nur einige zu nennen, alles viel zu teuer oder alt oder ineffizient. Das liegt natürlich an der CDU, die so lange regiert hat, genauso wie an der SPD. Ich bin 23, werde mein Studium beenden und Deutschland verlassen. Ich persönlich gebe Deutschland nur noch 10 Jahre, es sei denn hier entsteht ein gewaltiger gesellschaftlicher Wandel.
MIB
18.11.2024 um 14:08
Naja, in einigen Punkten wird uns kein anderes Land überholen. Steuern, Steuererhöhungen, Bürokraten pro 1000 Einwohner, Anzahl für Bürger zweckfreier Gesetze. Viel Glück, wo auch immer.
D-Tric
15.11.2024 um 18:13
Was soll denn hierbei besonders innovativ sein? Abgesehen davon hat die "deutsche Industrie" auch hier kräftig die Finger drin - siehe Fahrwerkskomponenten von Bosch.
Markus
16.11.2024 um 07:03
Zitat: " Das Fahrwerk, das auch Komponenten von Bosch nutzt"Das bedeutet irgendwas von Bosch weil's noch Marketing technisch gut klingt ist "noch" verbaut. (Bis es in der nächsten Generation verbessert und durch eigenes ersetzt wurde)Sprich vielleicht sind es nur ein Sensorik Paket weil das Bosch fertig hat und die Steuerung im Zeitplan nicht mehr ausreicht selbst zu entwickeln. die Chinesen sind nicht so blöd wie VW und wartet und verzögert und wartet und verzögert.. Wenn der Hase weg gerannt ist bringt die Ladung Schrot ins nichts halt auch nix mehr ;)Ich sehe das ähnlich wie Anton. Ich bin gespannt wenn 2030/2031 Porsche, Mercedes das Neckartal verlassen und dann der Süden der den Norden finanziert weg bricht was dann los ist. (Die ganzen Zulieferer schließen jetzt schon ein Werk nach dem anderen)Und ja das der Süden den Norden finanziert ist überspitzt und nicht ganz korrekt aber ich denke ihr wisst auf was ich raus will. Und ja Bosch verkleinert auch Tag für Tag, und mahle, schäffler usw.. usw..Am besten Augen zu und Kopf in Sand stecken und schauen was Deutschland in 10jahren an Multikulti tänzern die nicht wissen was sie sind Hauptsache freie Toilettenwahl Rum kommt...
Aztasu
15.11.2024 um 23:42
Richtig. Die deutschen Zulieferer als auch Automobilhersteller haben fast überall ihre Finger im Spiel. Das ganze steer-by-wire System vom Cybertruck kommt z.B. von ZF. Nur entwickeln deutsche Firmen halt vor sich hin ohne auf naive fanboys zu setzen. Die Produkte überzeugen durch ihre Qualität.
Markus
16.11.2024 um 12:12
Mag sein aber nicht umsonst haben sie inzwischen Entwicklungszentren direkt in China und nicht mehr bei uns.
Jan Hoffmann
15.11.2024 um 19:07
Aber klar doch, das haben die Chinesen alles innerhalb der letzten 3 Jahre entwickelt.
Steffen Gut
15.11.2024 um 22:27
Was für ein Kauderwelsch, die Aktien von Xiaomi laufen richtig gut. Die zahlen nicht drauf, wo produziert denn bitte Bosch? Deutschland wird abgehängt und Schuld sind die Manager, viel zu lange wurden Subventionen für null Prozent Nachhaltigkeit verschenkt.
Sam
16.11.2024 um 14:06
Ja das sehe ich auch so. Was wir nicht wahr haben wollen, weil wir Deutschen ja mal den chinesischen Markt dominiert haben mit unserer Verbrennern, kann nicht sein. Wir sind gemütlich geworden und haben uns auf unserem Wohlstand ausgeruht, was neben den sich verschlechternden Standortbedingungen in Deutschland dazu beiträgt, das die Autoindustrie jetzt in Fernost verstärkt erblüht.Wir neigen eher zu Risikovermeidung, sehnen uns nach Sicherheit, sind traditionell aber stark in Technologie und Ingenieurwesen nur zieht das in Zeiten von E-Autos und KI nicht mehr alleine. Die deutsche Automobilindustrie muss auch hier sich neu erfinden und mutige innovative Schritte gehen. Die Politik sollte die Rahmenbedingungen schaffen, z.b. günstigen Strom, Bürokratieabbau, Förderung von Startups. Was bringen uns hier uns ein Lieferkettengesetz und Ökostrom, wenn wir dafür chinesische Autos kaufen, die nur halb so teuer sind, aber eben nicht diesen Standards entsprechen? Es ist bestens gemeint aber teilweise legen wir uns auch selbst Ketten an, die unsere Wirtschaft noch weiter lähmen oder sogar ersticken. Die Wertschöpfung findet dann wo anders statt. Trotzdem wäre ich vorsichtig bJa das sehe ich auch so. Was wir nicht wahr haben wollen, weil wir Deutschen ja mal den chinesischen Markt dominiert haben mit unserer Verbrennern, kann nicht sein. Wir sind gemütlich geworden und haben uns auf unserem Wohlstand ausgeruht, was neben den sich verschlechternden Standortbedingungen in Deutschland dazu beiträgt, das die Autoindustrie jetzt in Fernost verstärkt erblüht.Wir neigen eher zu Risikovermeidung, sehnen uns nach Sicherheit, sind traditionell aber stark in Technologie und Ingenieurwesen nur zieht das in Zeiten von E-Autos und KI nicht mehr alleine. Die deutsche Automobilindustrie muss auch hier sich neu erfinden und mutige innovative Schritte gehen. Die Politik sollte die Rahmenbedingungen schaffen, z.b. günstigen Strom, Bürokratieabbau, Förderung von Startups. Was bringen uns hier uns ein Lieferkettengesetz und Ökostrom, wenn wir dafür chinesische Autos kaufen, die nur halb so teuer sind, aber eben nicht diesen Standards entsprechen? Es ist bestens gemeint aber teilweise legen wir uns auch selbst Ketten an, die unsere Wirtschaft noch weiter lähmen oder sogar ersticken. Die Wertschöpfung findet dann wo anders statt. Trotzdem wäre ich vorsichtig beim Kauf von chinesischer Technologie (was E-Autos mit einschließt) aus Gründen der Datensicherheit und den geopolitisch zunehmenden Spannungen und würde eher zu einem Koreaner oder Japaner greifen. eim Kauf von chinesischer Technologie (was E-Autos mit einschließt) aus Gründen der Datensicherheit und den geopolitisch zunehmenden Spannungen und würde eher zu einem Koreaner oder Japaner greifen.
Claus Temp.
19.11.2024 um 11:59
Sehe es auch so. 16 Jahre CDU/SPD waren halt 8 zu viel. Ampel hat uns gut durch die ersten 2,5 Jahre gebracht und viel angestossen. Sehe ich so. FDP musste mitgehen, da die Situationen zu extrem waren um zu blockieren. Nun wo Covid weg ist und der Krieg sich leider normalisiert konnte die FDP die Regierung stürzen. Meiner Meinung nach in Absprache hinter verschlossenen Türen mit der CDU. Komisch doch, dass Habeck bis zum durchgestochenen nicht fertigem Heizungsgesetzt der beliebteste deutsche Politiker war. Das es in Deutschland nicht weiter geht liegt an den CEO´s der großen Konzerne. Egal ob Energie oder Auto, alles Stillstand oder sogar Blockade! Klar Bürokratie und fehlende Finanzierungen für Start-Ups sind auch große Probleme. Günstiger Strom kommt durch Energiewende nach und nach! Jetzt wählen die Deutschen den Stillstand von CDU. Oder glaubt jemand das Leute wie Dobring und Söder wirklich mutig und Innovativ sind! Rückfall um Jahre - leider!

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