Tesla testet neue Methoden gegen Kabeldiebstahl an Superchargern
Immer wieder geraten Ladeparks ins Visier von Dieben, die es meist auf das Kupfer in den Kabeln abgesehen haben. So gab es wie von uns berichtet zum Beispiel vergangenes Jahr in Leipzig eine Diebstahlsserie, bei der die Kabel eines brandneuen Supercharger-Ladeparks von Tesla sowie von Ladeparks anderer Betreiber wie zum Beispiel Allego, EWE Go oder Pfalzwerke entwendet wurden. Und auch in weiteren Regionen Deutschlands, aber auch zum Beispiel in Großbritannien oder den USA gibt es immer wieder solche Fälle.
Bekannte Gegenmaßnahmen gegen solche Diebstähle sind zum Beispiel Kameraüberwachung oder in den Kabeln verbaute Tracker, um die Kabel bei einem Diebstahl zu orten. Relativ neu am Markt sind zudem in Ladestationen verbaute Alarmanlagen sowie schnittfeste Kabel.
Nun testet Tesla zwei neue Methoden gegen Kabeldiebstahl an Superchargern. Die eine Methode erinnert an Maßnahmen, die Banken gegen Bankräuber und Geldautomatensprengungen verwenden – nämlich die Markierung von Tätern mit Farbe. Bei den Ladekabeln funktioniert das so: Sie werden mit einer Schutzhülle ummantelt und außerdem ein Warnschild mit der Beschriftung „Do not cut“ angebracht. Wenn ein Dieb versucht, diese Schutzhülle zu durchschneiden, um ans eigentliche Kabel zu gelangen, so spritzt eine Art Tinte den Täter an. Die Tinte, die nur schwer abzuwaschen ist, markiert den Täter und soll es der Polizei vereinfachen, den Täter zu überführen.
Entwickelt wurde das System, das sich Dye Defender (Farbstoff-Verteidiger) nennt, von der Firma CatStrap. Diese hatte sich bislang Abwehrmaßnahmen von Katalysator-Diebstahl verschrieben, könnte nun aber in dem Ladekabel-Schutz ein neues Geschäftsfeld finden. Zum Einsatz kommt das System zuerst in der Großstadt Seattle im US-Bundesstaat Washington, einer Art Hochburg des Ladekabeldiebstahls. Zum Beispiel hatte die VW-Ladetochter Electrify America letzten Sommer den Diebstahl von 93 Ladekabeln innerhalb eines Jahres allein in diesem Bundesstaat beklagt.
Eine zweite Maßnahme, die Tesla ergreift, ist die Gravur von Kupfer in den Ladekabeln mit der Beschriftung „Property of Tesla Motors“. Das soll Rohstoffhändler und Recyclingunternehmen alarmieren, wenn ihnen Diebesgut geliefert wird, und sie sollen in solch einem Fall Tesla informieren.
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