Heimladen bringt dynamische Ladepreise an Immobilien
Vereinfacht gesagt soll es die neue Lösung ermöglichen, die E-Autos an der Heimladen-Infrastruktur in Mehrfamilienhäusern, Quartieren und Bürokomplexen zu günstigeren Konditionen zu laden. „Nutzer:innen können ihre Ladevorgänge, basierend auf den tagesaktuellen Schwankungen der Börsenstrompreise, flexibel und kosteneffizient steuern und dabei bis zu 35 Prozent der Stromkosten sparen“, rechnet das Unternehmen vor.
Mit der neu entwickelten Abrechnungslösung gibt es die Möglichkeit, eine Preisgrenze festzulegen. Sprich: Fällt der Strompreis unter den eingestellten Wert, startet der Ladevorgang. Steigt er darüber, wird das Laden unterbrochen. So sollen die Kunden „gezielt in Niedrigpreisphasen laden können“, so Heimladen. Gleichzeitig soll das System flexibel sein, der Ladevorgang kann also jederzeit unterbrochen oder manuell gestartet werden – wenn sich etwa die Anforderungen ändern.
Aber: Noch ist es eine recht statische Lösung, die sich rein an dem eingestellten Preis orientiert. Erst „perspektivisch“ soll der Ladevorgang zeitbasiert optimiert werden können. In der weiterentwickelten Variante soll das System mithilfe von Fahrzeug-APIs die verbleibende Ladezeit berechnen und den Vorgang so steuern, dass bis zum gewünschten Zeitpunkt die definierte Mindestladung erreicht wird. „Das System berechnet präzise, wann und mit welcher Leistung geladen werden muss, um beispielsweise bis 7 Uhr morgens eine Batterieladung von mindestens 60 Prozent zu erreichen – und das stets zu den niedrigsten verfügbaren Strompreisen“, erklärt Christian Arians, CTO von Heimladen.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Testphase soll die neue Tarifoption nun schrittweise deutschlandweit ausgerollt werden, wie das Startup erklärt. Dann soll die Integration der Fahrzeug-APIs erfolgen, um die genauere Steuerung und Automatisierung der Ladeprozesse zu ermöglichen. Im weiteren Schritt plant Heimladen, auch stationäre Batteriespeicher und bidirektionales Laden in die Lösung zu integrieren.
„Mit unserer neuen Lösung gehen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung eines smarten, flexiblen und kosteneffizienten Ladesystems“, sagt Max Wojtynia, CEO bei Heimladen. „Durch die enge Zusammenarbeit mit Rabot Energy und chargeIQ ermöglichen wir unseren Kund:innen nicht nur erhebliche Einsparungen, sondern auch eine zukunftsweisende Steuerung ihres Ladevorgangs – vollautomatisch und optimiert.“ Jan Rabe, CEO von Rabot Energy, ergänzt: „Die gemeinsam entwickelte Lösung ermöglicht es, die Vorteile dynamischer Stromtarife auch bei Wallboxen in großen Immobilien optimal zu nutzen und aktiv zur Reduzierung der Stromkosten beizutragen, während wir gleichzeitig die Effizienz und Stabilität des Stromnetzes steigern.“
Heimladen bietet Lösungen rund um das Laden von E-Autos an, die auf Immobilien und die Immobilienwirtschaft zugeschnitten sind – also auch im größeren Maßstab. Kunden sind zum Beispiel der Projektentwickler Pandion oder die Baugenossenschaft Langen. chargeIQ ist eine modulare Software-Plattform für gewerbliche Betreiber:innen von Ladeinfrastruktur und automatisiert sämtliche Prozesse. Rabot Energy ist ein 2021 gegründetes Greentech-Unternehmen aus Deutschland und treibt nach eigenen Angaben als unabhängiger Anbieter dynamischer Stromtarife „die Energiewende in Privathaushalten und Unternehmen voran“.
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