Südtirol: Alperia senkt Ladepreise
Somit sind auch die gesenkten Ladepreise bei der Landesenergiegesellschaft Alperia als Teil dieses Förderpakets zu sehen. So wurden bisher (eher marktübliche) 0,60 €/kWh an AC-Ladepunkten und 0,89 €/kWh an DC-Ladern abgerechnet. Ab dem 1. März sinken die Tarife auf 0,45 €/kWh (AC) und 0,55 €/kWh (DC). Für Alperia-Stromkunden gibt es einen weiteren Vorteilstarif, mit dem das „Neogy“-Netz in Südtirol sogar ab 0,35 €/kWh genutzt werden kann. Auch Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Bruneck und Brixen erhalten das vergünstigte Angebot. Es gilt vorerst bis Ende Februar 2026, wie es in der Mitteilung der Provinzregierung heißt. Allerdings sind diese Tarife nur über das „EasyCharge“-Angebot von Alperia nutzbar, hier werden bei der Registrierung 25 Euro Aktivierungsgebühr fällig.
„Wenn man bedenkt, dass der Preis pro Kilowattstunde an den öffentlichen Schnellladesäulen in Italien und Europa zwischen 0,60 und 0,90 Euro liegt, ist das ein bedeutender Preisvorteil“, sagt Alperia-Generaldirektor Luis Amort. „Aktuell gibt es 339 installierte bzw. für das erste Halbjahr 2025 geplante öffentliche Ladesäulen von Neogy im Land und damit doppelt so viele Ladepunkte. Dazu kommen innerhalb Juni 2026 weitere 116 Ladesäulen, die über den Pnrr2-Fonds finanziert sind.“
Mit den angepeilten 1.000 Ladepunkten in Südtirol bis Ende 2026 soll in jeder der 116 Gemeinden mindestens eine Ladesäule verfügbar sein. Mit dem Ausbau und den gesenkten Preisen will Südtirol nicht nur Touristen mit Elektroautos anlocken, sondern auch die eigene Bevölkerung vom Umstieg auf E-Autos überzeugen. Dazu gibt es nicht nur eine eigene Förderung (bis zu 4.000 Euro beim Fahrzeugkauf und 1.000 Euro für die Installation einer Wallbox), sondern auch Informationsprogramme. „Wer schon einmal in Kontakt mit E-Fahrzeugen war, ist laut Studien eher bereit, sich dafür zu entscheiden. Initiativen wie der E-Drive Day im Safety Park setzen genau hier an“, sagt Verena Schnitzer, Projektleiterin Green Mobility der STA – Südtiroler Transportstrukturen AG.
In Südtirol lag der Anteil von Elektroautos an den privaten Neuzulassungen bereits bei 14,8 Prozent – in ganz Italien waren es nur 4,16 Prozent. „Der Mobilitätssektor ist derzeit für 44 Prozent der Treibhausgasemissionen in Südtirol verantwortlich“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Der Klimaplan Südtirol 2040 zielt darauf ab, den Verkehr mit Verbrennungsmotor durch einen höheren Anteil an E-Fahrzeugen um 40 Prozent zu verringern.“
Martin Vallazza, Direktor des Ressorts für Mobilität und Infrastrukturen, sieht die Chance, dass sich Südtirol als Vorreiter bei der Elektromobilität in Italien entwickeln könne. „Dafür müssen wir die Förderungen für E-Mobilität gezielt weiterentwickeln, durch günstige Tarife Anreize für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge schaffen und die Ladeinfrastruktur weiter ausbauen“, so Vallazza. Allein 1,65 Millionen Euro hat das Land Südtirol im Jahr 2024 für den Ankauf von Elektrofahrzeugen bereitgestellt (2018 waren es 87.000 Euro). 806.546 Euro an Beiträgen wurden 2024 für die Installation von insgesamt 777 Ladesystemen ausbezahlt (2018 waren es 75.449 Euro für 77 Ladesysteme).
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