CSEM baut ersten Batterie-Trockenraum der Schweiz
Das CSEM sieht in der Anlage einen „Meilenstein für die Industrialisierung von Batterien der neuen Generation“. „Die Erweiterung um einen Trockenraum ist weit mehr als ein technisches Upgrade für CSEM – sie ist ein entscheidender Schritt, um die industrielle Realisierbarkeit der in unserem Hub entwickelten Technologien zu demonstrieren“, erklärt Andrea Ingenito, Co-Direktor des Battery Innovation Hub.
Ein Trockenraum mit sehr genau kontrollierbaren und reproduzierbaren Umweltbedingungen ist bei der Batterieproduktion sehr wichtig. Das liegt etwa an dem wichtigen Batteriematerial Lithium, das sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert. In dem Trockenraum soll ein extrem niedriger Taupunkt von –50 °Celsius „optimale Bedingungen“ für die Lithium-Verarbeitung bieten. Zudem wird er mit einer Pilotlinie zur Montage von Pouch-Zellen ausgestattet, wodurch die Marktreife neuer Batterietechnologien erheblich beschleunigt werden soll.
Mir 37 Quadratmetern ist der Trockenraum des CSEM verglichen mit Anlagen zur kommerziellen Batterieproduktion sehr klein, allerdings geht es in der Schweiz auch um die Forschung und Entwicklung – wofür die Anlage mehr als ausreichen soll. CSEM öffnet einen Teil des Trockenraums gezielt für Startups und KMU, um ihnen den Zugang zu modernster Infrastruktur zu erleichtern und die Innovationsrisiken zu senken. „Rund zehn Quadratmeter der Fläche stehen flexibel zur Verfügung, sodass junge Unternehmen neue Technologien unter professionellen Bedingungen entwickeln und schneller in die industrielle Produktion überführen können – bei reduzierten Kosten und Risiken“, teilt CSEM mit.
In dem Trockenraum ist auch eine Pilotlinie zur Montage von Pouchzellen vorgesehen. Dort sollen Prototyp-Zellen mit bis zu fünf Ah Kapazität gefertigt werden können. Dabei geht eden Schweizern vorrangig um Feststoffbatterien. „Die neuartigen Materialien und Produktionsmethoden bieten eine einmalige Chance zur Stärkung der europäischen Batterieindustrie“, betont Andrea Ingenito. „Auch wenn die Massenfertigung von Festkörperbatterien noch einige Jahre entfernt ist, muss die Schweiz bereits heute die Weichen stellen, um auf diesem strategisch wichtigen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.“
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