Kia senkt Elektro-Ziel für 2030

Kia hat seine Absatzziele für E-Autos heruntergeschraubt. Laut den aktuellen Zahlen vom CEO Investors Day 2025 planen die Koreaner für 2030 1,26 Millionen E-Autos zu verkaufen – 340.000 Stromer weniger als bisher vorgesehen. Bei den leichten Nutzfahrzeugen wird das Ziel aber nicht angepasst.

Bild: Kia

Zuletzt wollte Kia wie berichtet bis zum Jahr 2030 mit 15 BEV-Modellen einen Jahresabsatz von 1,6 Millionen reinen Elektroautos erreichen – beim 2024 CEO Investors Day hatte Kia die 2030er Ziele nicht angepasst, die Planungen zum Elektro-Absatz stammen also noch aus 2023. Damals hatte Kia das 2030er Ziel von 1,2 auf 1,6 Millionen Fahrzeuge erhöht. Sprich: Kia prognostiziert jetzt doch wieder recht genau dieses alte Niveau.

Im nun vorgestellten aktualisierten Strategieplan geht Kia bis 2030 mit 15 BEV-Modellen nun von einem Jahresabsatz von 1,26 Millionen E-Autos aus – also 340.000 Stromern weniger. Zusätzlich sollen 1,07 Millionen „xHEV“ verkauft werden, also Hybride unterschiedlicher Elektrifizierungsstufen. So peilt Kia für 2030 insgesamt 2,33 Millionen „EVs“ an, wobei davon aber nur etwas mehr als die Hälfte rein elektrisch fahren wird. Über alle Antriebsarten hinweg sollen die Verkäufe bis 2030 auf 4,19 Millionen Einheiten steigen. 1,26 Millionen BEV würden also einem E-Auto-Anteil von recht genau 30 Prozent entsprechen. „In den wichtigsten Märkten soll der Anteil elektrifizierter Modelle in Nordamerika auf 70 Prozent, in Europa auf 86 Prozent, in Korea auf 73 Prozent und in Indien auf 43 Prozent steigen“, so Kia. Die elektrifizierten Fahrzeuge beinhalten aber auch die Hybride.

Um die Elektro-Ziele zu erreichen, soll die Produktpalette bei den elektrischen Volumenmodellen erweitert werden. Die bereits erhältlichen E-SUV EV3 und EV5 sollen in weitere Märkte gebracht werden, der jüngst vorgestellte EV4 soll ebenfalls für zusätzlichen Absatz sorgen und aus dem bisher nur als Studie gezeigten Concept EV2 soll ein Serienmodell werden, das als E-Kleinwagen das Angebot nach unten ergänzt.

Kia will Kosten optimieren

Die Fahrzeuge sollen auch tendenziell günstiger werden. Bei den „Kosteninnovationsstrategien“ will Kia mit optimierter Hardware bei Innen- und Außendesigns, „die den Kunden einen echten Mehrwert bieten“, und standardisierter EV-Software und einer Elektronik-Architektur der nächsten Generation die Kosten senken, wie es heißt. Auch eine optimierte Produktion mit angepassten Lieferketten soll die Kosten senken: „ Korea wird als globales Zentrum für die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen dienen, Nordamerika konzentriert sich auf mittelgroße bis große SUVs, Europa auf kompakte SUVs und Schräghecklimousinen und Indien auf lokal ausgerichtete kompakte SUVs.“

Zudem will Kia den immer wieder kritisierten Kundenservice verbessern. Auch die Ladeinfrastruktur soll „durch strategische Partnerschaften“ ausgebaut werden. In Südkorea ist das E-pit, in Nordamerika das Joint Venture Ionna und in Europa die Beteiligung an Ionity – ob darüber hinaus weitere Partnerschaften geplant sind, gibt Kia nicht an.

Das Verkaufsziel von jährlich 250.000 Einheiten der Spezial-Elektrofahrzeuge PBV bis 2030 bleibt bestehen. Im Bereich der PBV-Stromer kündigt Kia zudem ein weiteres Modell an: Nach der Markteinführung des PV5 im Juli 2025 und des PV7 im Jahr 2027 soll 2029 der PV9 folgen. Details zu diesem Fahrzeug gibt es noch nicht, der bisherigen Namensgebung folgend dürfte es sich aber um das größte Fahrzeug im PBV-Angebot von Kia handeln, vermutlich in der Sprinter-Größe. Zum PV1, der von Kia einst als kleinste Alternative angekündigt wurde, äußert sich der Hersteller dagegen aktuell nicht mehr.

Und in Nordamerika soll das Modellangebot um einen neuen Elektro-Pickup erweitert werden. Das erste Pickup-Modell der Marke, der Tasman mit Verbrennungsmotor, soll in Korea, Australien und Schwellenländern auf den Markt kommen. Das E-Modell für Nordamerika soll hingegen auf einer neuen Elektro-Plattform basieren und „sowohl für den Stadt- als auch für den Outdoor-Einsatz“ konzipiert sein. Mit diesem Modell strebt Kia mittel- bis langfristig einen jährlichen Absatz von 90.000 Einheiten und einen Marktanteil von sieben Prozent an. „Das Fahrzeug wird über den besten Innen- und Laderaum seiner Klasse, ein robustes Anhängersystem, Geländegängigkeit sowie fortschrittliche Infotainment- und Sicherheitsfunktionen verfügen“, so Kia. Daten zum Antrieb werden noch nicht genannt.

Parallel sollen die neuen Modelle als „Software Definded Vehicles“ (SDV) entwickelt werden. Dazu plant Kia eine fortschrittliche Elektrik/Elektronik-Architektur (E/E), ein „robustes“ Betriebssystem und eine entsprechend leistungsfähige Software. 2026 soll ein „SDV Pace Car“ mit „vollwertiger SDV-Technologie und KI-integrierter autonomer Fahrtechnologie“ als Demonstrator vorgestellt werden, bevor das neue Software-Ökosystem 2027 in die Volumenmodelle kommt.

„Seit dem Start der Kia-Transformationsstrategie im Jahr 2021 hat sich Kia kontinuierlich zu einem Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen entwickelt, die den Raum innovativ gestalten und es Kunden ermöglichen, ihre Zeit jenseits konventioneller Verkehrsmittel besser zu nutzen“, sagte Ho Sung Song, Präsident und CEO von Kia. „Wir werden die Marke weiterentwickeln, indem wir mittel- bis langfristige Strategien umsetzen, um unsere interne Stabilität zu stärken und effektiv auf Veränderungen in der Automobilindustrie zu reagieren.“

kianewscenter.com

1 Kommentar

zu „Kia senkt Elektro-Ziel für 2030“
Melone
10.04.2025 um 08:05
Ich hoffe, dass der EV5 bald zu uns nach Deutschland kommt. Der könnte preislich eine sehr interessante Alternative zum Enyaq/ID4/Q4/5008/Grandland/Scenic werden.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert