CATL-Tochter CharGo will mit mobilen Ladestationen expandieren

Während CATL einen erfolgreichen Börsengang in Hongkong hingelegt hat, beschleunigt die Tochtergesellschaft CharGo ihre Pläne für den weltweiten Einsatz von mobilen Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Ziel ist es, sich einen Anteil von 20 Prozent am chinesischen Markt für das Aufladen von Elektrofahrzeugen zu sichern.

Bild: CATL

Der chinesische Batterieriese CATL, der diesen Dienstag sein Börsendebüt in Hongkong gegeben und dabei 4,1 Milliarden Euro eingenommen hat, widmet sich verstärkt zusätzlichen Geschäftsfeldern jenseits der Batterie selbst. So hat nun die CATL-Tochter CharGo, die sich auf mobile Ladegeräte mit Batteriespeicher spezialisiert hat, eine deutliche Expansion angekündigt.

Das im vergangenen Jahr gegründete Unternehmen CharGo will Infrastrukturlücken schließen, indem es mobile Ladestationen anbietet, die selbstständig zum Einsatzort rollen können. Dabei spricht CharGo auch von Ladehunden oder Laderobotern, jedoch ist der Ansatz komplett unterschiedlich zu den bislang bekannten Laderobotern wie etwa von Rocsys. Denn während der stationäre Laderoboter von Rocsys selbstständig den Ladestecker ins Elektrofahrzeug stecken kann, kann das Gerät von CharGo dies zumindest bislang noch nicht. Dafür sind bisherige Laderoboter fest installiert, während die Ladegeräte von CharGo mobil sind. Dadurch können sie insbesondere an Orten eingesetzt werden, an denen herkömmliche Ladestationen entweder nicht verfügbar, besetzt oder nicht zugänglich sind.

Diese über das Smartphone buchbaren „Ladehunde“ sind so konzipiert, dass sie das Aufladen auf Abruf ohne feste Infrastruktur unterstützen und eine flexible Lösung für städtische Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte bieten. Kevin Xu, CEO von CharGo, erklärte gegenüber chinesischen Medien, dass das Ziel nicht nur darin bestehe, die Verbreitung von Elektroautos zu fördern, sondern auch dabei zu helfen, ein geschlossenes Energie-Ökosystem aufzubauen.

Das Unternehmen hat bereits über 100 dieser Geräte in Betrieb genommen, hauptsächlich für Pilotprojekte, und plant eine aggressive Skalierung, wobei zwischen 5.000 und 15.000 Einheiten innerhalb von zwei Jahren in 100 Städten in China eingeführt werden sollen.

CharGo plant, ab der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Überseemärkte vorzudringen und dabei Südostasien, den Nahen Osten und Europa ins Visier zu nehmen. Internen Schätzungen zufolge könnte das mobile Laden bis 2030 bis zu 20 Prozent des chinesischen Marktes für Elektrofahrzeuge ausmachen, was einem Marktwert von 50 Milliarden Yuan (rund 6,2 Milliarden Euro) entspricht, wie die South China Morning Post berichtet.

Während CATL das Elektroauto-Batteriesegment weiterhin dominiert, investiert das Unternehmen aktiv in nachgelagerte Bereiche, um sich zu diversifizieren. So bietet CATL auch stationäre Energiespeicher an. Zur Strategie gehören außerdem Beteiligungen an Netzbetreibern, kohlenstofffreien Infrastrukturprojekten, Fahrzeugherstellern und Batteriewechselunternehmen. Zuletzt gab esGerüchte, dass CATL womöglich die Akku-Tauschstationen von Nio übernehmen könnte. CharGo könnte im Rahmen dieser Strategie eine Schlüsselrolle spielen, die sich in den breiteren Wandel von CATL vom Batterielieferanten zum Anbieter integrierter Energielösungen einfügt.

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