Neuer E-Transporter: Kia öffnet Bestellbücher für den PV5 Cargo
Das Preisschild für den PV5 hatte Kia bereits vor einigen Wochen enthüllt, nun folgen weitere Preis- und Ausstattungsdetails. So wird der Debüt-Transporter von Kia mit kleiner Batterie (51,5 kWh) ab 32.932,77 Euro netto bzw. 39.190 Euro brutto kosten. Für das analoge Modell mit großer Batterie (71,2 kWh) ruft Kia ab 36.810,92 Euro netto bzw. 43.805 Euro brutto auf. In jedem Fall gewähren die Südkoreaner sieben Jahre Herstellergarantie (oder 150.000 km) sowie acht Jahre Batteriegarantie (oder 160.000 km).
Für Kia handelt es sich um den ersten Aufschlag im Nutzfahrzeugbereich. Der PV5 Cargo ist wie berichtet das Debütmodell der „Platform Beyond Vehicle“-Strategie der Marke, die auf innovative Elektro-Nutzfahrzeuge auf Basis einer eigenen Plattform abzielt. Auf der IAA Transportation im September 2024 hatten die Südkoreaner gleich vier Studien ihrer PBV-Fahrzeuge präsentiert – der PV5 stand damals bereits als Premieren-Modell fest, mit dem PV1 und PV7 sind aber bereits ein größeres und ein kleineres Modell angekündigt. Parallel sind neben Cargo- auch Pkw-Versionen der Fahrzeuge geplant.
Auch Fahrgestell-Variante soll folgen
Die PBV-Nutzfahrzeuge will Kia Deutschland „über ein spezialisiertes Händlernetz“ vertreiben, wie das Unternehmen mitteilt. Dieses werde zurzeit aufgebaut und soll bis Jahresende bereits 100 Standorte umfassen. Den PV5 Cargo werden die Händler sukzessive in drei verschiedenen Karosserievarianten erhalten. Die jetzt bestellbare Langversion mit normal hohem Dach (L2H1) soll ab Mitte November ausgeliefert werden. Eine Kurzversion (L1H1) und eine Langversion mit Hochdach (L2H2) folgen zu einem späteren Zeitpunkt. Außerdem kündigt das Unternehmen für sein PV5-Portfolio auch ein Fahrgestell („Chassis-Cab“) und Werksumbauten wie zum Beispiel einen „Crew Van“ an. Die Pkw-Variante PV5 Passenger soll u.a. als Fünf- und Siebensitzer kommen und auch von einer Taxi-Variante und einem rollstuhlgerechten Modell mit seitlicher Rampe ist die Rede.






Zur nun bestellbaren L2H1-Version ist bekannt, dass sie bei knapp 4,70 Metern Länge über einen 4,4 Kubikmeter großen Laderaum verfügt. Die exakten Außenmaße lauten 4,67 m x 1,90 m x 1,92 m, der Laderaum misst 2,25 x 1.57 x 1,52 Meter. Der Radstand beträgt 3,00 Meter. Die Nutzlast hängt von der gezogenen Batterieoption ab, sie liegt bei bis zu 790 bzw. 690 Kilogramm. Die zulässige Dachlast beziffert Kia auf 100 Kilogramm, den Wendekreis des Fahrzeugs auf elf Meter.
Der Antrieb des PV5 ist schon länger bekannt, hier aber noch einmal die wichtigsten Daten: Mit der 71,2-kWh-Batterie hat der frontgetriebene E-Transporter eine Reichweite von bis zu 397 Kilometern und mobilisiert eine maximale Leistung von 120 kW. Die 51,5-kWh-Version kann mit einer Akkuladung bis zu 291 Kilometer zurücklegen und leistet 89 kW. Als Höchstgeschwindigkeit gelten bei allen Varianten 135 km/h. Grundsätzlich basiert der PV5 auf der sogenannten E-GMP.S – also einer Abwandlung der aus dem Pkw-Bereich bekannten E-GMP. Dabei handelt es sich um eine flache Skateboard-Plattform, auf welche die flexiblen Fahrzeug-Karosserien aufgesetzt werden können .
Für den PV5 Cargo soll es neben den beiden genannten Batteriegrößen später zusätzlich die Option einer 43,3-kWh-Batterie mit LFP-Zellen geben, wenn zum Beispiel Lieferdienste nur in einem fest definierten Gebiet unterwegs sind und keinen größeren Akku für weite Strecken benötigen. Da Kia die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent mit 30 Minuten angibt, liegt mit Blick auf den EV4 nahe, dass es sich um die 400-Volt-Technik der Plattform handelt. Aber: Anders als bei den Pkw-Modellen gibt Kia hier an, dass es sich um ein „Cell to Pack“-Batteriesystem handelt – die Zellen werden also ohne Umweg über die Module direkt in das Batteriepack integriert.
Zweite Schiebetür als Option
Was noch? Mit Blick auf künftige kommerzielle Einsätze betont Kia, dass der PV5 mit außergewöhnlich niedrigen Ladekanten (seitlich 39,9 cm, Heck 41,9 cm) aufwartet, um das Be- und Entladen zu erleichtern. Weiter verfügt das Modell beidseitig über Schiebetüren (links optional) und eine bis zu 180 Grad öffnende Doppelflügeltür hinten. Die serienmäßige Laderaumverkleidung „ist seitlich und an den Hecktüren als Formteil ausgeführt und an die Karosseriekonturen angepasst“, führt Kia aus. Weiter bietet der Transporter ab Werk u.a. Verzurrösen im Laderaum und Aufnahmepunkte zur Befestigung eines Dachträgers.
Die Versionen Standard und Lang des PV5 werden ab Werk als Zweisitzer angeboten, drei Sitze vorne sind optional erhältlich und beim Hochdach Serie. Bei den Zweisitzer-Varianten ist optional auch eine Walk-Throug-Ausführung erhältlich, die etwa für Lieferdienste eine Schiebetür zum Laderaum bietet – was sonst eher in größeren Fahrzeugen verfügbar ist.
Hoher Vernetzungsgrad
Innen sollen die PBV-Fahrzeuge von Kia mit ihrem hohen Vernetzungsgrad punkten – eines der Hauptmerkmale der neuen Fahrzeuggruppe. Hardware-seitig ist serienmäßig ein Kombiinstrument mit integriertem Digitaldisplay und ein Navigations- und Infotainmentsystem mit 12,8-Zoll-Touchscreen verbaut, das via Kia Connect unter anderem Echtzeitinformationen und App-gesteuerte Fernbedienungsfunktionen bietet. Das System basiert dabei auf Android Automotive OS (AAOS) und Kia betont, einen „ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, um […] ein komplettes Ökosystem anzubieten: von Lade- und Software-Lösungen bis zu einem Flottenmanagementsystem“. Bei Letzterem kooperiert Kia mit Anbieter Geotab. Käufer erhalten laut Kia zudem in den ersten zwölf Monaten spezielle Vergünstigungen beim eigenen Ladedienst Kia Charge.









Optisch wollen die Südkoreaner den PV5 explizit vom Design traditioneller Logistikfahrzeuge abheben. Den futuristisch gestalteten Aufsatz („Hightech-Design“) kombiniert die Marke dabei mit einem robust und zweckmäßig gehaltenen Skateboard. Auffällig sind zudem die eher kleinen Räder (16 Zoll ab Werk), die Stoßfänger, die aus drei Einzelelementen bestehen oder recht tiefen Unterkanten der Seitenfenster. Bei den Karosseriefarben haben die Kunden die Wahl zwischen dem serienmäßigen Farbton Schneeweiß sowie fünf aufpreispflichtige Metallic- und Perleffekt-Lackierungen.
Was die Ausstattung angeht, wird der PV5 Cargo in den drei aufeinander aufbauenden Ausstattungslinien Essential, Plus und Elite angeboten. Zum Serienumfang gehören schon in der Basisausstattung neben Navigation, Rückfahrkamera und Parksensoren etwa LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten, kabellose Smartphone-Integration über Apple CarPlay oder Android Auto, ein Batterievorheizsystem oder beheizbare Außenspiegel. Standard ist zudem ein Fahrassistenten-Paket mit u.a. Autobahnassistent, adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage samt Stop-and-go-Funktion oder ein Frontkollisionswarner.
Vielfältige Ausstattungsoptionen
Die Ausführung Plus erweitert die Serienausstattung unter anderem um eine V2L-Funktion, eine Hardware-Vorbereitung für V2X-Ladetechnologien (u.a. V2H, V2G) und eine induktive Smartphone-Ladestation sowie Sitz- und Lenkradheizung. Die Topversion Elite bietet darüber hinaus serienmäßig u.a. einen aktiven Totwinkelassistenten mit Lenk- und Bremseingriff, die Rundumsichtkamera und die seitlichen Parksensoren sowie einen zusätzlichen Mittenairbag.
Optional erhältlich sind für alle Ausführungen die zusätzliche Schiebetür, für die Versionen Essential und Plus eine Wärmepumpe für die Innenraumklimatisierung sowie für die Topversion Elite Sitzventilation, Bezüge in Stoff-Leder-Kombination, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und ein Digital Key 2.0. Damit kann alternativ zum Smart-Key das Smartphone oder eine Smartwatch als Autoschlüssel verwendet werden.
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