DB installiert 2nd-Life-Speicher im ICE-Werk Leipzig
Die Deutsche Bahn gibt an, dass mit dem Batteriespeicher und der bis zu 250 Kilowatt leistenden Photovoltaikanlage rund ein Viertel des Strombedarfs des ICE-Werks gedeckt werden könne. Dadurch erhofft sich die DB jährlich rund 85.000 Euro eingesparter Energiekosten am Standort Leipzig. Katrin Habenschaden, Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt Deutsche Bahn AG, kommentiert: „Die Deutsche Bahn wird bis 2040 klimaneutral. Mit der Modernisierung der Energieversorgung des ICE-Werks Leipzig zeigen wir ganz konkret, wie wir Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zusammenbringen.“
Die PV-Anlage mit einer Gesamtleistung von rund 291 Kilowatt-Peak (kWp) wurde konkret auf insgesamt drei Gebäudeteilen des Werks installiert. Der Batteriespeicher kommuniziert nun mit der PV-Anlage und überwacht kontinuierlich den Strombedarf des Werks. Steigt dieser, entlädt sich der Speicher und kappt so die Leistungsspitzen. Diese entstehen am Standort zum Beispiel, wenn die Züge für Prüfzwecke nicht über die Oberleitung, sondern über das öffentliche Netz mit Strom versorgt werden. Ebenfalls viel Energie benötigt die DB für das Abdrehen von Radsätzen auf der Unterflur-Radsatz-Drehbank (URD), um Unebenheiten oder Flachstellen zu beseitigen. Ist der Batteriespeicher dagegen vollständig geladen und die PV-Anlage produziert mehr Strom als verbraucht werden kann, wird die überschüssige Energie ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Zum Second-Life-Batteriespeicher präzisiert die DB, dass dieser vom eigenen Startup Encore entwickelt wurde. Und: „Die Batteriemodule waren etwa fünf bis sieben Jahre in Elektroautos im Einsatz, bis sie nicht mehr genügend Leistung für einen weiteren Einsatz im mobilen Betrieb hatten. Für die Nutzung in Batteriespeichern hingegen bieten sie weiterhin ausreichend Kapazität.“ Dazu seien die einzelnen Module zunächst auf ihre Funktion getestet und anschließend neu zusammengestellt worden.
Von welcher Automarke die Batterien stammen, präzisiert die DB nicht. Es ist aber bekannt, dass die Deutsche Bahn bereits 2022 mit Kia eine strategische Partnerschaft für die Anschlussnutzung von gebrauchten Elektroauto-Batterien geschlossen hat. Und schon damals wurde kommuniziert, dass ein Projekt in Leipzig geplant sei und dass das Deutsche-Bahn-Startup Encore die Beschaffung und die Fertigung übernehme.
deutschebahn.com
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