Dacora Motors: Charme der 1930er Jahre mit E-Antrieb
Das noch namenlose Modell von Dacora Motors soll nichts weniger als das „erste in Amerika gefertigten Ultra-Luxusfahrzeug seit fast einem Jahrhundert“ werden und „damit eine neue Ära des modernen Automobilbaus“ in den Vereinigten Staaten einläuten – geprägt von „traditionellem Design, Handwerkskunst und transformativer Personalisierung“, wie es in der vollmundigen Ankündigung heißt.
Zumindest bei dem traditionellen Design trifft die Behauptung aber voll und ganz zu: Das Fahrzeug, an dem Dacora Motors tüftelt, hat optisch nichts mit dem modernen Auto-Design zu tun, schmale LED-Leuchtenbänder und aggressive Formen sucht man vergebens. Stattdessen ist das Karosseriedesign und das gesamte Konzept von den Streamline-Modellen der 1930er Jahren inspiriert. Um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen, hat Dacora beim Design der langen Motorhaube, der skulpturalen Kotflügel und der „dramatischen“ Fastback-Silhouette (O-Ton aus der Mitteilung) mit dem italienischen Designbüro Pininfarina zusammengearbeitet.
Dacora will mit seinem Debütmodell das Autofahren wieder zu einem „Sinneserlebnis“ machen und verzichtet daher auf ein bildschirmdominiertes Cockpit. Bei Nichtgebrauch soll das Display sogar hinter einer halbtransparenten Holzplatte verschwinden, um eine „ruhige, analog inspirierte Kabine“ zu schaffen. Und die Bedienung soll über mechanische Elemente erfolgen, nicht per Touchscreen. Und die angestrebte Personalisierung umfasst nicht nur die Software, sondern auch die Innenausstattung. So können die Polster der Sitze ausgetauscht werden, Dacora kündigt zwei Neuerscheinungen pro Jahr an – auch saisonal, etwa mit Wolle im Winter und Leinen im Sommer. Außerdem ist die Sitzkonfiguration wählbar – vom Dreisitzer bis zum Siebensitzer.



Zum Antrieb heißt es bisher nur, dass er rein elektrisch ist, über 588 kW leisten (Original-Angabe: über 800 PS) und voraussichtlich eine Reichweite von 400 Meilen (644 Kilometer) ermöglichen soll. Weiter geht Dacora noch nicht auf den Antrieb ein, zu den E-Motoren, der Batterie und dem Ladesystem gibt es noch keine Angaben. Zudem heißt es, dass ein „optionaler Hybridantrieb auf Anfrage“ erhältlich sei – aber auch hierzu gibt es keine weiteren Infos.
Trotz der dünnen Info-Lage beim Antrieb scheint das Konzept der Retro-Limousine im Streamline-Design die potenzielle Kundschaft zu überzeugen. Trotz Preisen ab einer halben Million Dollar sollen die Reservierungen schon jetzt 150 Prozent der geplanten Produktionskapazität im ersten Jahr erreicht haben. Aber auch hier gibt es keine Aussage, wie hoch die geplante Produktionskapazität denn wirklich ist. Allerdings soll jedes Auto „in Dacoras Designatelier und Werkstatt im New Yorker Hudson Valley in sorgfältiger Handarbeit aus amerikanischen Komponenten gefertigt“ werden.
Dacora wurde vonKristie und Eric D’Ambrosio-Correll gegründet, beides studierte Ingenieure mit Abschluss am renommierten MIT. Da Kristie D’Ambrosio-Correll die Funktion als CEO inne hat (und Eric als CTO), ist Dacora einer der wenigen (angehenden) Autobauer, der von einer Frau geführt wird.
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