Peking: Xiaomi sichert sich Areal zur Fabrik-Erweiterung
Wie mehrere chinesische Portale unter Berufung auf offizielle Behördenangaben berichten, hat Konzerntochter Xiaomi Jingxi Technology für 635 Millionen Yuan (rund 76 Millionen Euro) ein weiteres Grundstück in Peking gepachtet, konkret in Yizhuang. Das Areal soll 48 Hektar groß sein und Xiaomi für 50 Jahre zur Verfügung stehen. Es grenzt an die bisherige E-Auto-Fabrik und eine schon im Vorfeld gesicherte Erweiterungsfläche des Konzerns.
Wir erinnern uns: Der Smartphone-Riese Xiaomi kündigte 2021 seinen Einstieg in das E-Auto-Geschäft an und unterzeichnete im Winter 2021 eine Vereinbarung mit den Behörden von Yizhuang, um dort eine Autofabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von 300.000 Fahrzeugen pro Jahr zu errichten. In der aktuellen Ausbaustufe kann Xiaomi 100.000 bis 150.000 Einheiten herstellen. Seit Mitte 2024 befindet sich der zweite Abschnitt des Werks im Bau, um weitere 150.000 E-Autos fertigen zu können. Laut unbestätigten Angaben könnte diese zweite Bauphase diesen Sommer abgeschlossen werden.
Aktuell hat Xiaomi bekanntlich nur ein Modell auf dem Markt: die seit März 2024 erhältliche Elektro-Limousine SU7. In einigen Tagen soll allerdings das E-SUV YU7 folgen. Ursprünglich war dessen Marktstart für Juli angekündigt. Lei Jun, Gründer, Vorsitzender und CEO von Xiaomi, teilte aber Mitte Juni auf der Plattform Weibo mit, dass das Debüt des E-SUV auf Ende Juni vorgezogen worden sei.
In seiner jüngsten Quartalsbilanz wies Xiaomi übrigens 75.869 zwischen Januar und März ausgelieferte E-Autos aus. Ein Anstieg von knapp neun Prozent gegenüber 69.697 ausgelieferten Einheiten im vierten Quartal 2024. Bis heute wurden laut Angaben des Unternehmens insgesamt über 258.000 Fahrzeuge der SU7-Baureihe ausgeliefert.
Aber: Zum Jahreswechsel hatte der chinesische Elektroauto-Newcomer sein Auslieferungsziel für dieses Jahr noch von 300.000 auf 350.000 Elektroautos erhöht. Im Schnitt wären also pro Quartal 87.500 Auslieferungen nötig. Xiaomis Q1-Ergebnis liegt also klar darunter, was es in den kommenden Quartalen also auszubügeln gilt. Dabei dürfte Xiaomi große Hoffnungen in besagten YU7 setzen.
Den durchschnittlichen Verkaufspreis seiner Elektroautos im ersten Quartal bezifferte Xiaomi im Quartalsbericht übrigens auf 238.301 Yuan pro Einheit, umgerechnet etwa 29.220 Euro. Ein minimaler Anstieg von 1,7 Prozent gegenüber dem vierten Quartal, der laut Xiaomi u.a. im Februar-Launch des teureren Xiaomi SU7 Ultra begründet ist. Abgesetzt werden die Fahrzeuge zurzeit in China über 235 Autohäuser in 65 Städten (Stand vom 31. März).
Wie sich der Absatz weiterentwickelt, dürfte auch mit dem Image des Unternehmens zusammenhängen. Aus der Smartphone-Herstellung kommend, positionierte Xiaomi den SU7 als betont dynamisches und leistungsstarkes Smartcar mit günstigen Preisen. Allerdings gab es beim SU7 in sozialen Medien mehrere Berichte über Unfälle nach einem Bremsversagen, weil die Bremsanlage offenbar nicht auf die Leistung des Antriebs ausgelegt war. Noch größere Wellen hat aber im April diesen Jahres ein Unfall mit einem SU7 geschlagen, bei dem offenbar das teilautonome Fahrsystem aktiviert war.
cnevpost.com, carnewschina.com
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