China sind proprietäre HPC-Ladenetze ein Dorn im Auge

In China pochen vier Regierungsbehörden darauf, dass künftig keine proprietären HPC-Ladenetze mehr gebaut werden. Automobilhersteller erhalten die Anweisung, dass öffentlich installierte HPC-Ladestationen nicht nur ihren Marken, sondern allen Nutzern offen stehen sollten, "um überflüssige Bauarbeiten und Ressourcenverschwendung zu vermeiden".

li auto ladestation charging station china 2024 02 min
Bild: Li Auto

So steht es in einem Dokument, das das Generalbüro der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) zusammen mit drei weiteren Ministerien veröffentlicht hat. Das Papier beinhaltet eine neue Förderrichtlinie zur wissenschaftlichen Planung und zum Bau von HPC-Ladern in China. Die Öffnung gegenüber allen Marken ist darin als eine Aufforderung unter dem Teilabschnitt mit dem Titel: „Den ordnungsgemäßen Bau von Hochleistungsladestationen fördern“.

Konkret heißt es dort: „Das von Unternehmen für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben aufgebaute Hochleistungsladestationsnetz sollte grundsätzlich diskriminierungsfrei offen sein. Mit Blick auf die Bedingungen der Station sollte ein Geschäftsmodell gefördert werden, das Ladestationen mit Gastronomie, Unterhaltung, Shopping und Fahrzeugservices integriert, um das Ladeservice-Erlebnis zu verbessern.“

Gemäß dem Plan will China bis Ende 2027 landesweit über 100.000 Hochleistungs-Ladestationen am Netz haben. Dazu sollen die für den Ausbau zuständigen Provinzbehörden künftig noch enger mit weiteren (Verkehrs-)Behörden zusammenarbeiten, um etwa Entwicklungsziele festzulegen oder Sonderpläne auszuarbeiten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Einrichtung von HPC-Ladeparks für Busse, Logistikflotten und mittelschwere bis schwere Lkw.

Auch Ladestationsbetreiber und Stromnetzbetreiber erhalten in dem Papier konkrete Anweisungen zu der von ihnen erwarteten Aufgaben und zur Qualität ihres Angebots. Außerdem macht die Regierung klar, dass die eine weitere nationale Standardisierung bei HPC-Systemen anstrebt.  

chinaevhome.com, zfxxgk.ndrc.gov.cn (Richtlinie auf Chinesisch)

2 Kommentare

zu „China sind proprietäre HPC-Ladenetze ein Dorn im Auge“
Jarn
09.07.2025 um 09:16
"Jedem (außer dem sHaReHoLdEr VaLuE) sind propietäre HPC-Ladestationen ein Dorn im Auge"Fixed that for you. Für Tankstellen brauche ich auch nicht neun verschiedene Abo-Karten. Kartenlesegerät, anti-Kartellgesetzgebung, warum nicht?
Wolfgang Strehlow
09.07.2025 um 11:36
Sehr vernünftiger Ansatz. Ich fürchte allerdings, dass sich das bei uns wegen intensiver Lobbyarbeit nicht durchsetzen wird, das hat schon nicht bei Funkmasten für Mobiltelefonie (friendly roamning) funktioniert, die Lobbyisten werden sicher sehr gute Gründe finden, warum so etwas in China und dem Rest der Welt, aber nicht in Deutschland funktionieren kann.

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