Kia plant ein elektrisches Einstiegsmodell für unter 25.000 Euro

Kia plant zum Ende des Jahrzehnts einen elektrischen Kleinstwagen für unter 25.000 Euro, der EV1 heißen könnte. Das günstige E-Auto soll die Modellpalette nach unten abrunden und dürfte den Picanto ersetzen. Parallel tüftelt Kia an neuer Software-Technik und hält sich bei den Antrieben weltweit flexibel.

Zum EV2 hat Kia bereits eine Studie präsentiert.
Bild: Kia

Nachdem sich Kias aktuelle Elektromodelle à la EV3, EV6 und EV9 gut etablieren konnten, plant der koreanische Hersteller bereits den nächsten Schwung E-Autos. Als nächstes sind der EV5 und der kleine Crossover EV2 dran, den der Hersteller bereits mit einer gleichnamigen Studie angeteasert hat und der voraussichtlich 2026 auf den Markt kommen dürfte. Der Produktionsstart im slowakischen Kia-Werk ist für den nächsten Februar geplant.

Langfristig gesehen, voraussichtlich zum Ende dieses Jahrzehnts hin, soll ein noch günstigeres Elektroauto Kias Modellpalette nach unten abrunden. Dieses könnte naheliegenderweise den Namen EV1 tragen. Das berichtet das britische Fachmagazin Autocar. Ho Sung Song, der Chef der koreanischen Automarke, bekenne sich klar dazu, weiterhin erschwingliche Einstiegsmodelle anbieten zu wollen.

Das wichtigste Kriterium im Kleinstwagensegment ist der Preis – deshalb muss ein elektrischer Einstiegs-Kia nach Ansicht des CEOs unter 25.000 Euro kosten. Mit der Einführung eines derartigen Modells möchte der Hersteller wohl warten, bis es möglich sei, ein derartiges Auto gewinnbringend zu diesem Preis anzubieten.

Song bezeichnet das angedachte Einstiegsmodell als derzeitige „Hausaufgabe” für Kia: Ein Elektroauto für unter 25.000 Euro sei ein Bereich, in dem der koreanische Autobauer forscht und entwickelt. Die Konzernschwester Hyundai zeigt mit dem Inster, der aus Kostengründen auf einer existierenden Verbrenner-Plattform steht, dass dies heute bereits möglich ist.

Kia hat es mit der Einführung eines derartigen Modells aber nicht eilig – im Vergleich zu vielen Konkurrenten steht der koreanische Konzern bei den CO2-Flottengrenzwerten weniger unter Druck. Aufgrund der Vielzahl an Elektro-Modellen, die zudem einen hohen Anteil an den Gesamtverkäufen haben, fällt die aktuelle Einstiegs-Baureihe Picanto, die ausschließlich mit Benzinmotoren erhältlich ist, kaum ins Gewicht.

Die aktuelle dritte Generation des Kleinstwagens ist zwar schon seit 2017 auf dem Markt, der Hersteller hat ihn aber 2023 nochmal umfangreich überarbeitet und in Sachen Sicherheit fit für die aktuellen Zulassungsvorschriften gemacht. Seit dem jüngsten Facelift verkauft sich das Modell in Europa gut. Der Picanto erfüllt die Abgasnorm Euro 6d, um ihn für Euro 7 fit zu machen, wären aber hohe Investitionen nötig, die sich in diesem preissensiblen Segment aber kaum lohnen.

Die Einführung der strengeren Abgasnorm ist für 2027 vorgesehen. Dies wäre ein guter Zeitpunkt für das Debüt eines elektrischen Nachfolgers in Europa. Je nachdem, wie sich die EU-Regularien entwickeln, könnte Kia einige Jahre lang zweigleisig fahren und neben dem “EV1” weiterhin einen Verbrenner-Kleinstwagen anbieten.

Global gesehen möchte der Autobauer in Sachen Antriebstechnik möglichst flexibel bleiben. Deshalb werden Hybride, Plug-in-Hybride und Elektrofahrzeuge mit Range Extender auf anderen Märkten nach Ansicht von Ho Sung Song weiter eine wichtige Rolle spielen. “In Europa sind Elektroautos das große Ziel, weshalb ich in Europa ein sehr starker Akteur in diesem Bereich sein möchte”, sagte er gegenüber Autocar. “Wenn wir uns aber die weltweite Nachfrage ansehen, sollten wir Antriebs-Alternativen haben.”

Kia arbeitet zudem an einer neuen “Software Defined Vehicle”-Plattform (SDV), auf der die nächste Generation der großen Baureihen basieren soll. Indem die Barrieren zwischen der Software- und Hardwareentwicklung abgebaut werden, sollen die Entwicklungszyklen deutlich kürzer werden, während die Kosten sinken. “Da wir die Hardware und Software entkoppeln, können wir flexibler sein und verschiedene Fahrzeugtypen auf der gleichen Plattform herstellen“, sagt Song.

Seit drei Jahren arbeitet Kia an einem neuen Software-System, das 2027 in der Großserie starten soll. Schon im kommenden Jahr möchte die Marke mit einem Prototypen namens „SDV Pace Car“ zeigen, was in der Technik steckt – inklusive der SDV-Architektur und KI-gestützter autonomer Fahrfunktionen. Auf der Plattform sollen später auch die Nachfolger des EV6 und EV9 stehen. Künftige Modelle auf SDV-Basis sollen außerdem eine stärker personalisierbare Bedienoberfläche bieten und durch regelmäßige Over-the-Air-Updates auf dem neuesten Stand bleiben.

autocar.co.uk

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