EXP15 gibt Ausblick auf Elektro-Bentleys der Zukunft

Bentley zeigt mit der Studie EXP15 wie ein elektrischer GT der Zukunft aussehen könnte. Das Concept Car verbindet moderne Lichttechnik mit Designelementen des legendären „Blue Train“ von 1930 und überrascht mit einem ungewöhnlichen Dreisitzer-Layout.

Bild: Bentley

Bentley plant, bis 2035 komplett auf den Elektroantrieb umzusteigen. Aktuell hat die britische Volkswagen-Tochter nur Plug-in-Hybride im Programm, 2026 möchte die Luxusmarke aber sein erstes vollelektrisches Serienmodell enthüllen. Um zu zeigen, wie ein elektrischer Bentley aussehen könnte, hat die Designabteilung die Studie EXP15 auf die Räder gestellt.

Dabei soll es rein um die Optik gehen. In Sachen Technik gibt Bentley lediglich an, dass es sich bei ihm um einen GT des 21. Jahrhunderts handeln soll, dessen elektrischer Antriebsstrang „mit einer nachhaltigen Leichtigkeit und einer mühelosen Kraftentfaltung“ überzeugen soll. Konkrete Angaben bezüglich der Leistung, Batterietechnologie, Reichweite oder Plattform macht das britisch-deutsche Unternehmen dagegen nicht.

Die Briten haben bereits angekündigt, dass es sich bei ihrem ersten reinen Elektroauto um ein “Luxury Urban SUV” handeln wird. Einige seiner Details dürften sich zwar bei dem Serienmodell wiederfinden, der EXP15 gehört aber nicht zu dieser Fahrzeuggattung. Das Concept Car hat die Proportionen steht zwar recht hochbeinig da, ein klassisches SUV sieht aber anders aus.Die Studie wirkt eher wie eine Mischung aus einem SUV, einer Fließheck-Limousine und einem Coupé – auch Bentley geht offensichtlich mit dem Crossover-Trend.

Der Hersteller gibt an, dass der dreisitzige Bentley Speed Six “Blue Train” als Vorbild diente. Das Original ist ein prominenter Bestandteil der Markenhistorie: Im März 1930 soll ein Speed Six Saloon ein Rennen gegen einen Schnellzug gewonnen haben. Der Rennfahrer und Bentley-Vorstand Woolf Barnato wettete, dass er mit einem die Route von Cannes nach London schneller zurücklegen kann, als der “Train Bleue”, einer der berühmtesten Expresszüge der damaligen Zeit. Tatsächlich soll Barnatos Bentley die britische Hauptstadt einige Minuten bevor der Zug in den Bahnhof von Calais eingefahren war, erreicht haben. Als Hommage an dieses Duell hat Bentley einige Monate später auf Basis des Siegerautos den schnittigen Dreisitzer realisiert.

Vor allem an der geschwungenen Dachlinie des EXP15 ist die Inspirationsquelle direkt erkennbar. Im Profil betrachtet gibt es auch gewisse Parallelen zu Jaguars polarisierendem Concept Car Type 00.

Ansonsten wirkt der Bentley betont futuristisch. Die massive und betont aufrecht stehende Front wird von einem illuminierten “Kühlergrill” dominiert, der in Zeiten der E-Mobilität weniger eine technische Notwendigkeit als ein symbolträchtiges Design-Merkmal ist: “Kühlergrills dienten früher ausschließlich dazu, den Verbrennungsmotor mit Luft zu versorgen. Doch dank neuer Lichttechnologien haben wir heute die Chance, daraus ein digitales Kunstwerk zu machen. Der Grill bleibt also weiterhin unsere ikonische Frontansicht”, meint Bentleys Chefdesigner Robin Page. Oberhalb des Grills sitzt eine Neuinterpretation des “Flying B”, des traditionellen Markenlogos.

An die Flanken der Front schmiegen sich vier besonders schmale Lichtstreifen, die dem massigen Gesicht Kontur geben. Bei den ebenfalls dünn gehaltenen Leuchtbändern am Heck ist Bentley einen ähnlichen Weg gegangen. Auch die lange Motorhaube, die ursprünglich den großen Verbrennungsmotoren geschuldet war, soll im elektrischen Zeitalter aus Identitätsgründen beibehalten werden. Dieses Merkmal ist auch beim EXP15 ausgeprägt.

Beim Grundlayout des Interieurs, in dem Bentley digitale und haptische Bedienelemente miteinander kombiniert hat, haben sich die Designer wieder vom „Blue Train“ inspirieren lassen. Der EXP15 ist nämlich auch ein Dreisitzer, bei dem der Fahrer rechts außen in der ersten Reihe sitzt, während sich der Beifahrer seine Position dank des elektronisch verschiebbaren und drehbaren Sitzes aussuchen kann.

Er kann sich entweder neben dem Fahrer positionieren oder sich in der zweiten Reihe zurücklehnen. Dort gibt es einen weiteren Einzelsitz für einen dritten Passagier. Auf der Fahrerseite verfügt der EXP15 über eine konventionelle, aber weit öffnende Tür, während Bentley auf der anderen Seite außen angeschlagene Selbstmördertüren angedacht hat. Diese asymmetrische Anordnung wird es, wie so manches anderes Detail der Studie, wohl kaum in die Serie schaffen.

bentleymedia.com

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