Die überarbeiteten Xpeng G6 und G9 starten in Deutschland

Trotz großer technischer Updates bleiben die Preise auf demselben Niveau. Der G6 Long Range RWD startet weiter bei 47.600 Euro, der Basis-G9 bei 59.600 Euro. Für die fortschrittlichen LFP-Akkus und bis zu 525 kW Ladeleistung verlangt der Hersteller also keinen Aufpreis.

Bild: Xpeng

Am 12. Juni hatte Xpeng die Modellpflegen für die europäischen Versionen seiner Baureihen G6 und G9 vorgestellt – jetzt, knapp vier Wochen später, hat der chinesische Autobauer den Verkauf offiziell gestartet. Die Auslieferungen der beiden Modelle, die ab Werk nahezu voll ausgestattet sind, sollen im Spätsommer beginnen.

Obwohl die Frischzellenkur recht umfangreich ausgefallen ist, bleibt bei den Preisen vorerst alles beim Alten. Das SUV-Coupé G6, das unter anderem gegen das Tesla Model Y antritt und in 6,3 Sekunden auf Tempo Hundert spurtet, kostet als „Long Range“-Version mit Heckantrieb weiterhin 47.600 Euro, obwohl technisch einiges optimiert wurde. Das allradgetriebene Performance-Modell ist 4.000 Euro teurer, für diese Version wurden aber noch keine Leistungsdaten veröffentlicht. Wie viel die Einstiegsversion mit der kleineren 68,5 kWh-Batterie kosten wird, möchte Xpeng erst später bekanntgeben.

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Bild: Xpeng

Unter dem Blech des 218 kW starken G6 RWD Long Range steckt die nächste Generation von Xpengs 800-Volt-Plattform, die unter anderem mit neuen Siliziumkarbid-Halbleitern ausgestattet ist. Mit dem Update steigt bei den serienmäßigen LFP-Batterien die Ladegeschwindigkeit von 3C auf beeindruckende 5C. Die maximale Ladeleistung gibt der chinesische Autobauer beim G6 mit bis zu 451 kW an. Aktuell können die leistungsstärksten DC-Säulen hierzulande nur mit 400 kW laden, Anbieter wie Ionity möchten dies aber noch im Laufe dieses Jahres ändern. Man muss also schon die passende Ladesäule finden, um die Fähigkeiten des G6 ganz ausnutzen zu können.

Laut dem Hersteller lässt sich der Ladezustand des neuen 80,1 kWh-Akkus an einer geeigneten Säule in nur 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent erhöhen. Blitzschnelle Ladevorgänge sind aber nicht der einzige Vorteil der neuen Stromspeicher – sie kommen zudem gänzlich ohne die kritischen Rohstoffe Kobalt, Mangan und Nickel aus. Zudem soll die Lebensdauer im Vergleich zu den bisherigen Batterien um bis zu 30 Prozent höher sein. Die WLTP-Reichweite des G6 Long Range sinkt von bisher 570 auf 535 Kilometer, was aber durch die kürzeren Ladepausen wettgemacht werden soll.

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Bild: Xpeng

Die Modellpflege war überwiegend technischer Natur, designtechnisch hat sich beim G6 bis auf die neue Außenfarbe „Stellar Purple“, einem überarbeiteten Heckdiffusor und eine überarbeitete Version des LED-Leuchtstreifens, der sich über die gesamte Front zieht, wenig getan.

Xpeng betont aber, dass im Innenraum zukünftig deutlich hochwertigere Materialien zum Einsatz kommen. Das Cockpit wurde insgesamt umgestaltet, es gibt beispielsweise ein neues Fahrerdisplay, ein überarbeitetes Lenkrad, farblich abgesetzte Akzente sowie Details in Holz-Optik, während Smartphones über Android Auto und Apple CarPlay eingebunden werden können.

Ähnlich sieht es bei Xpengs Flaggschiff G9 aus, das nach dem Update in der Basisversion mit Heckantrieb weiterhin 59.600 Euro kostet und ebenfalls neu entwickelte LFP-Batterien bekommt. Das Exterieur des G9 bleibt unverändert, im Innenraum gibt es aber ein Komfort-Upgrade, inklusive eines wärmeisolierenden Panorama-Schiebedachs und neuen Komfortsitzen mit einer Zehn-Punkt-Massagefunktion.

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Bild: Xpeng

Bei dem 4,89 Meter langen Oberklasse-SUV, das beispielsweise mit dem BMW iX konkurriert, sind die Stromspeicher 79 oder 93,1 kWh groß. Die maximale Reichweite liegt nach WLTP bei 585 Kilometern, der 63.600 Euro kostende G9 Long Range kommt also 15 Kilometer weiter als bisher.

Die Ladeleistung des Topmodells ist mit maximal 525 kW noch beeindruckender als die des kleinen Bruders G6. Obwohl die Batterien etwas größer sind, dauert der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent beim G9 deshalb ebenfalls 12 Minuten. An der Spitze steht der 423 kW starke G9 AWD Performance, der trotz seiner 2,4 Tonnen Gewicht in 4,2 Sekunden auf Tempo Hundert beschleunigt. Für diese Version ruft der chinesische Hersteller 72.600 Euro auf. Alle Xpeng G9 und G6 werden bei 200 km/h elektronisch abgeregelt.

xpeng-deutschland.pr.co, xpeng.com

14 Kommentare

zu „Die überarbeiteten Xpeng G6 und G9 starten in Deutschland“
Sven
11.07.2025 um 18:39
Haben denn alle drei Varianten des G9 Luftfahrwerk, so wie angekündigt?
J.R.
11.07.2025 um 21:41
Leider ist die Werkstattdichte im Osten Deutschlands unterirdisch. Eine Fahrt von über zwei Stunden zum Service kommt für mich nicht infrage.
Bernd
12.07.2025 um 00:27
"Tesla hat ein gutes Preis-Leistungsverhältnis"...hört man ja immer wieder, da kann man echt nur den Kopf schütteln. In China hat der Xpeng G6 SR 625km CLTC, das Model Y SR hat 593km CLTC. 10% auf 80% in 12 Minuten mit 375kW maximaler Ladeleistung vs. 27 Minuten und 175kW. Nappaleder im Xpeng vs. Plastik im Model Y. Fahrerdisplay, Radarsensoren, Massagesitze vs. nichts davon. Volle Fahrassistenten und Funktionen im Xpeng G6 vs. 3800€ Aufpreis für das "advanced autopilot"-Paket im Model Y. In Europa dürfte der G6 SR zwar auf 465km WLTP für den G6 SR und 500km für das Model Y SR rauslaufen, die restlichen Aspekte bleiben aber bestehen. Preis des G6 SR wahrscheinlich €42,5k vs €45k des Model Y der in allen anderen Kategorien mindestens 1 Generation hinten liegt Und das trotz Strafzöllen und Logistik. Das einige(!) empfehlenswerte Model Y ist das Model Y LR RWD, und das war auch schon im Vor-Facelift der Fall. Alle anderen Modelle sind einfach nur Grütze
Bernd = Aztasu
14.07.2025 um 20:45
Vorsicht bei Bernd's ;-) Aztasu teil auch unter den Namen Lanzu und Bernd gegen Tesla aus ..
WH
14.07.2025 um 15:16
XPeng imitiert Tesla, aber das "Nappaleder" in Verbindung mit der Performance deutet an dass die Zielgruppe u.a. die "Lederfetischisten" sind die gerne Deutsche Premiumverbrenner gekauft haben bisher...
Tuxcad
14.07.2025 um 08:10
Äpfel vs. Birnen, dass sind völlig unterschiedliche Fahrzeuge mit gänzlich unterschiedlichen Zielgruppen. Wer das Clean-Konzept eines Tesla mag der wird sich nicht in einen verspielten Xpeng setzen wollen und anders herum. Rein technisch bieten die Chinesen mehr, zahlen aber halt auch keine Löhne und Sozialleistungen wie Tesla in Brandenburg.
Peter
12.07.2025 um 23:20
Dann aber bitte nicht unterschlagen, dass man bei XPeng mindestens 1x im Jahr persönlich zum Service erscheinen muss, was aufgrund der geringen Händlerdichte in sehr vielen Regionen bedeutet, dass man dafür mindestens einen Urlaubstag aufwenden muss - ansonsten verfällt die Garantie (Händler-Aussage vor wenigen Wochen). Habe ansonsten nur den P7 LR mit dem Model 3 LR/RWD verglichen, wobei Tesla für mehr Reichweite auch noch günstiger war.
Xpeng G9 Interessent
12.07.2025 um 10:17
Leider hat es den Anschein, dass es auch mit dem Update bei den 11 KW AC Ladeleistung geblieben ist.Hier wird nämlich sehr auffällig jede Information unterschlagen.Sonst ein wirklich interessantes Fahrzeug.
maneater
12.07.2025 um 14:47
Genau mein Humor "Für die fortschrittlichen LFP-Akkus und bis zu 525 kW Ladeleistung verlangt der Hersteller also keinen Aufpreis." Beim LR waren vorher NMC Akkus verbaut, die pro kWh teurer sind. Aber wen interessiert das schon....
Jarn
14.07.2025 um 09:04
Du schreibst das so, als sei es ein Nachteil, dass das Kathodenmaterial nun LFP ist, statt NMC.LFP ist NMC in jeglicher Statistik überlegen. Nur in der reinen Energiedichte halt nicht. Rate mal warum der LFP Anteil immer weiter steigt.
Pillmann
13.07.2025 um 13:02
Die NMC Batterien können thermisch durchgehen und sind von der Anzahl der Ladezyklen schlechter. Zudem sollten diese immer nur bis 80 Prozent geladen werden. Sie dazu auch Handbuch der Hersteller. Dies entfällt alles beim LFP Akku.
Michael
12.07.2025 um 18:30
Die NMC Akkus waren aber langsamer in der Ladegeschwindigkeit da man NMC nicht über 4C stressen kann ohne dann dabei überproportional an Langlebigkeit zu verlieren. Bei LFP ist der Puffer durch grundsätzlich höhere Anzahl an Ladezyklen einfach größer, wenn die Langlebigkeit überproportional sinkt hat das deutlich weniger Auswirkungen auf die Verwendung des Akkus in innerhalb eines Fahrzeuglebens. 4C NMC mit 87,5kWh (altes LR Modell) vs. 5,5C LFP mit 80kWh (neues LR Modell) (in China mit 80,8kWh), ist aber durchaus ein Rückschritt.
Philipp
16.07.2025 um 13:43
Wenn man bedenkt, dass man den LFP bedenkenlos bis 100% laden kann, NMC eher 80%, ist die alltag verfügbare Kapazität eher höher ...ich finde noch immer erstaunlich, dass die Reichweiten eher unterdurchschnittlich sind, trotz SiC Halbleitern ...
Frank
16.07.2025 um 12:29
Sicher auf dem ersten Blick sehr Interessant und günstig. Aber Tesla hat Vorteile in: Wartungskosten (fast keine) Software Zuverlässigkeit Solides Unternehmen mit Bestand (siehe Fisker Pleite) Supercharger Netzwerk Service Netz Größtes Erfahrung bei E- Mobilität

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