BYD sagt sich auch in Schweden von Hedin los
Wie Hedin mitteilt, haben beide Seiten zusammen vereinbart, „den Vertrieb von BYD-Fahrzeugen und -Ersatzteilen auf dem schwedischen Markt auf die BYD Sweden AB zu übertragen“. Damit sagt sich BYD nun auch in Hedins Heimmarkt Schweden von dem Importeur los. In Deutschland erfolgte die Trennung bereits im August 2024.
Als Begründung wird die „nächsten Phase der Entwicklung des schwedischen Marktes“ bezeichnet, für die BYD die direkte Verantwortung übernehmen wolle. Dazu wird die in Schweden bisher für den Vertrieb eingesetzte Unternehmenstochter Hedin Electric Mobility AB ihr Engagement für BYD mit sofortiger Wirkung beenden. Vereinbart ist jedoch eine Übergangszeit von bis zu drei Monaten, in der Hedin BYD weiterhin bei Bedarf unterstützt. Darüber hinaus wird Hedin Automotive Sweden den Chinesen aber nur noch als „autorisierter Händler“ dienen. Dem Portal Car.Info zufolge kämpft BYD in Schweden mit rückläufigen Zahlen. So sollen die Neuzulassungen von August 2024 bis Juli 2025 um -58 Prozent auf 1.120 Fahrzeuge gesunken sein
Anders Hedin, CEO und Gründer der Hedin Mobility Group, äußert sich in der Mitteilung zur Neustrukturierung von BYDs-Vertriebsgeschäft eher allgemein: „Als langjähriger Partner von BYD haben wir gemeinsam daran gearbeitet, die Marke erfolgreich bei schwedischen Kunden einzuführen und eine starke Grundlage für zukünftiges Wachstum zu schaffen. Wir unterstützen BYD bei diesem nächsten Schritt zur Umsetzung seiner Strategie in Europa voll und ganz. Wir sind stolz darauf, weiterhin als Vertriebspartner in Schweden und Deutschland dazu beizutragen, die Position der Marke in diesen wichtigen Märkten weiter zu stärken.“
Wir erinnern uns: In Deutschland hatte BYD Hedin bereits vor knapp einem Jahr vom Importeur zum Händler degradiert und den Vertrieb in die eigene Hand genommen. Dazu gründete der chinesische Autobauer in der Bundesrepublik eine Gesellschaft namens BYD Automotive GmbH und übernahm in diesem Zuge die zuvor für den Import zuständige Hedin-Tochter Hedin Electric Mobility. Der Umbau fiel in Deutschland also umfangreicher aus als in Schweden, was freilich mit der Größe der Märkte zusammenhängen dürfte.
In Deutschland hatten sich vor dem Schritt die Anzeichen gemehrt, dass BYD mit seinem Importeur unzufrieden war und deshalb im wichtigen E-Auto-Markt Deutschland den direkten Zugriff auf die Händler anstrebte. BYD kaufte Hedin daraufhin kurzerhand die Vertriebsaktivitäten ab und gründet zu diesem Zeck eine eigene Vertriebsgesellschaft. Die Vereinbarung umfasste – wie jetzt in Schweden – auch das Ersatzteilgeschäft.
Dass BYD mit den bisherigen Verkaufszahlen in Europa hadert, ist bekannt: Im Mai 2024 wurde der damalige Europa-Chef Michael Shu entmachtet und Stella Li übernahm die Verantwortung – die Managerin wird inoffiziell als Nummer zwei bei BYD hinter Gründer und Präsident Wang Chuanfu gesehen. Bereits damals wurden die mauen Zulassungszahlen vor allem in Deutschland als Grund für die Reorganisation genannt. Erst in den letzten zwei, drei Monaten konnte BYD auch in Europa eine Schippe drauflegen und überholte im April etwa Tesla bei den Zulassungszahlen auf dem Kontinent.
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